Lieber Henning,

Ich habe mir Matthias' Vortrag angeschaut und muss ihm zustimmen, dass Software-Lizenzen möglicherweise nicht der richtige Hebel für alle Arten von Weltverbesserung sind.
Klar sind sie das nicht. Aber sollte man nicht zumindest ein Statement setzen können, wenn man das will?

Bemerkenswert finde ich den von Antje eingeworfenen Ansatz, Softwarelizenzen nicht um konkrete politische Ziele zu erweitern, sondern abstraktere Zwischenziele einzubauen, auf die man sich leichter einigen kann.
Das wäre vermutlich am sinnvollsten. Aber bisher lehnt die FSF(E) jede Einschränkung von Freiheit 0 generell ab. Die mMn bisher überzeugendsten Vorschläge waren MIT bzw BSD plus 2 weitere Sätze mit der ethischen Einschränkung. GPL3 ist wirklich ein Monster. Aber bei konkreten Formulierungen bin ich noch gar nicht angekommen :-)

Wenn das so ist, wie kann man den Normalnutzer an deiner Expertensicht teilhaben lassen?
Da Ottilie Normalnutzer in absehbarer Zeit auf dem Desktop nur noch SAAS nutzen wird, sehe ich da keinen praktikablen Weg. Das ist die Realität, die bei FSF(E) noch nicht so richtig angekommen zu sein scheint. Beim Handy war "Free your Android" der richtige Ansatz, aber praktisch ist das für die meisten Leute nicht umsetzbar. Und auch da geht die Tendenz zu WebApps. Du weißt nie, was auf dem Server läuft, deshalb ist für Endanwender das ganze FOSS-Konzept passé.

Un der Entwickler weiß zwar, was auf dem Server läuft, aber nicht, wass das Endgerät macht, weil Google ab August das code-signing übernehmen will.

Viele Grüße
Ilu
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