Hallo Michael,
"Dr. Michael Stehmann" <anw...@rechtsanwalt-stehmann.de> writes: > obwohl ich mich erinnere, dass es innerhalb der FSFE-Aktivisten einen > Konsens gab, dieses Argument tunlichst nicht zu verwenden. Es gibt > genügend bessere. Ich stimme dir zu, dass dieses Argument nicht immer das erste und einzige Argument sein darf. Aber die Kosten sind halt auch ein wichtiger Punkt, den man nicht komplett unerwähnt lassen darf. So lange man aufpasst, dass man nicht in die Schiene rutscht Freie Software = kostenlos oder Freie Software = gut, weil kostenlos, sehe ich hier kein Problem, so lange man die anderen guten Argumente auch erwähnt, auf die du zu Recht hier verweist. > Die Frage ist aber: Wäre der Umstand, dass dieses Argument von manchen > Menschen, die man zur Freien-Software-Gemeinschaft zählen kann, > verwendet wurde, "schuld" am "Scheitern" von Limux, wenn man ein > "Scheitern" konstatieren müsste? So wie ich das sehe vermuten wir hier alle nur. Es werden natürlich nach außen hin immer technische Probleme angeführt, von denen wir wissen, dass zumindest für viele schlicht nicht Freie Software verantwortlich ist. Also entweder lässt sich die Führung der Stadt München hier von Gefühlen leiten, weil eben manche organisatorischen Änderungen mit technischen Änderungen zusammengefallen sind und man die Schuld bei den technischen Änderungen vermutet und sich jetzt zu der guten alten Zeit mit Windows zurücksehnt oder aber es gibt noch andere Gründe, die einfach nicht öffentlich genannt werden. Wir werden das wahrscheinlich nicht rausfinden. > Oder liefert das "selbstkritische Schuldbekenntnis" nicht denen einen > allzu billigen Vorwand und wohlfeile Schutzbehauptungen, die vorhaben, > Limux "einzustampfen"? Klar, das könnte passieren. Aber sollten wir uns nicht trotzdem damit auseinandersetzen, ob man Dinge besser machen kann? Gerade in Situationen wie jetzt in München, wo der Ausstieg von Freier Software in die Wege geleitet ist, muss man doch überlegen, warum das so ist. Und dabei muss man auch selbstkritisch sein. Das sind ja erst mal offene Fragen, die man beantworten muss. Aber selbst wenn man zu dem Schluss kommt, dass man sich zu sehr auf Kostenargumente konzentriert hat, sehe ich nicht, dass das hier eine Ausrede bietet. Das Argument, dass man durch Freie Software keine Kosten spart, kommt so und so. Aber die anderen Argumente, die wir auch angeführt haben für Freie Software, bleiben weiterhin wahr. Ich sehe also nicht wie die Fragestellung die Situation verschlechter. Zumal in München ja offenbar ohnehin schon alles gelaufen ist. Happy hacking! Florian _______________________________________________ FSFE-de mailing list FSFE-de@lists.fsfe.org https://lists.fsfe.org/mailman/listinfo/fsfe-de