Am 18.02.2018 um 15:30 schrieb Antje Kazimiers: > Hi, > >> Ich werde mir das in Jedem Falle anschauen. Für mich ist das Thema >> "Durchseuchung der Gesellschaft durch Microsoft" in letzter Zeit noch >> wichtiger geworden als bisher, weil ich wahrnehme, daß die gesamte >> Gesellschaft - Staat, privat Unternehmen, Privatleute, >> Bildungseinrichtungen, >> ... - von Microsoft abhängig ist. Das hat für mich etwas von tiefem Staat: >> Unter der Oberfläche existiert ein Netzwerk. > Wenn man selbst das Gefühl hat, dass man leider im Großen an der > Situation nicht so viel ändern kann (i.e. man ist nicht > Entscheidungsträger / sitzt nicht an den Schalthebeln), kann man im > Kleinen denk ich schon was machen. Für mein Diplomarbeitsthema Linux als Desktop-Betriebssystem in der öffentlichen Verwaltung habe ich mich mit Leuten unterhalten, die einen Windows 10 Einsatz mit entschieden haben. Ich habe mit denen natürlich auch über die Abhängigkeit, den Datenschutz und der Verantwortung dem Bürger gegenüber gesprochen und wo das Gespräch immer geendet ist, war: "Ist dir ein großartiger Aufschrei in der Bevölkerung während der Snowdenaffäre aufgefallen? Das Thema war nen paar Wochen da und ist fast genauso schnell wieder verschwunden. Das Handy von Merkel wurde abgehört und es wurde einfach so hingenommen. Nicht nur von Merkel, sondern auch von dem Bürger. Also scheint auch der Bürger daran kein Interesse zu haben." Und da muss ich Ihnen leider Recht geben. Aber eins kannst du dir sicher sein, die Entscheider sind sich ihrer Abhängigkeit sehr wohl bewusst, bzw. wurden dank des BfDI auf den Boden der Tatsachen geholt. Was da abgelaufen ist... aber ich glaube nicht, dass diese Informationen für die Öffentlichkeit bestimmt sind...
In Zeiten wo das Recht auf informelle Selbstbestimmung dank Apps wie Whatsapp Millionenfach wie selbstverständlich gebrochen wird, scheint Selbstbestimmtheit den Leuten egal geworden zu sein. Ich erkenne da eine gewisse Lithargie. Aber die Frage ist, in wie weit man dieses Thema den nicht IT Affinen schmackhaft machen kann. Als ich LiMux und die Rückkehr zu Windows angesprochen hatte, war bei allen Leuten mit denen ich gesprochen habe, einfach nur ein Kopfschütteln zu vernehmen, dass das was da passiert ist, einfach nur schlimm und traurig ist. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass das ganze Thema groß in der Presse war. Es wird scheinbar einfach so hingenommen. Ich glaube schon, dass man auch als Nicht-Entscheider einen (geringen) Einfluss hat. Dabei sind Aktionen und Lobbying wie sie die FSFE macht meiner Meinung nach sehr wichtig um zu zeigen, dass es Leute gibt, die das sehr wohl beobachten und auch kritisieren. Weil "Da kann man sowieso nichts machen" macht es nur noch schlimmer, auch wenn es immer schwerer vorstellbar wird, dass es noch schlimmer geht... Ein Lichtblick für die Zukunft ist das DSGVO, denn Windows 10 und DSGVO sind das Ying und Yang der IT ;)
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