Hallo Jörg,

Danke für Deine Ausführungen, die ich im Wesentlichen auch schon so gesehen hatte.

Jörg Schmidt schrieb:

Wir drehen uns im Kreis, deshalb zusammenfassend (für deutsches Recht):

*der Urheber ist der der etwas erschaffen hat
Ja, kein Zweifel.

*der der etwas erschaffen hat wird die Urheberschaft nicht mehr 'los',
selbst wenn er das wollte - er kann nur Nutzungsrechte übertragen
Ja, kein Zweifel.

*der Urheber muß sich nicht zu erkennen geben, er bleibt trotzdem
Urheber (und kann seine diesbezüglichen Rechte zu jedem Zeitpunkt
einfordern)
Ja, aber dann ist eine Lizenz wie die GPL, LGPL oder PDL ausgeschlossen. Das ist also nicht, was wir betrachten.

*der Urheber bei OSS ist für Dich (praktisch) identifizierbar weil er in
der Lizenz steht oder anders gesagt: steht er nicht in der Lizenz sollte
das Dein Mißtrauen erregen weil er dann die Lizenz nicht sorgfältig
ausgestellt hat
Da habe ich ernste Zweifel. Ein krasser Fall ist das OOo-Logo, wie man in unserem Thread sieht. Misstrauen müsste ich, nachdem was Du sagst, auch generell gegenüber der OOo-Lizenz haben. Aus der dem Produkt beiliegenden Lizenz geht eben nicht eindeutig hervor, wer die Urheber sind, sondern: "This product has been created with contributions from the OpenOffice.org community." Ich bemängle das nicht an sich, weil es klar ist, dass es praktisch gar nicht anders möglich ist.

*es ist nicht auszuschließen das derjenige der sich in der Lizenz als
Urheber benennt, das garnicht ist. Wenn er das tut begeht er einen
Betrug. Und wenn er das tut heißt das für Dich das jederzeit der wahre
Urheber gegenüber Dir Rechte einfordern kann. /Nur das ist ebend bei
Nicht-OSS doch auch nicht im Geringsten anders./
In der Praxis sehe ich schon einen großen Unterschied zwischen OSS und proprietären Produkten. Bei letzteren ist die Urheberschaft meist eindeutiger und klarer.

Den Unterschied haben Sophie und André hier (http://www.openoffice.org/issues/showattachment.cgi?attach_id=30894) wunderbar dargestellt (Slide 16).

Wenn einer das Logo von Microsoft Office weiterverarbeiten wollte, ist ziemlich klar, dass er sich mit Microsoft darüber verständigen müsste. Wenn einer das Logo von OpenOffice.org weiterverarbeiten will, ist es doch deutlich komplexer und undurchsichtiger.

Nochmals vielen Dank an alle Beitragenden. Und ich hoffe es kommt stets richtig rüber: Meine Postings sollen keine Angriffe sein. Ich frage nicht, um etwas "in Frage zu stellen", sondern zum Einen, um selbst schlicht mehr zu erfahren, und zum Anderen im Sinne eines konstruktiv-kritischen "Hinterfragens" dessen, was ich und Andere tun. So sind meine Fragen eigentlich Ausdruck meiner Sympathie und Begeisterung für das Projekt.

In diesem Sinne :-)
Stefan

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