Hallo, Michael! Zuerst mal: ich möchte diesen Diskussionsthread auf der Hilfe-Liste nicht ins Unendliche ausdehnen. Meinetwegen soll sich niemand austragen. Und deshalb werde ich's jetzt bei dieser Mail belassen - ist ja schon mal gut, dass der Standpunkt vorgebracht wurde, und dass man auch nachlesen kann, wie "die Liste" - falls es berechtigt ist, sowas zu sagen - dazu steht.
> Ganz so weit würde ich jetzt nicht gehen... Das ist gut und zeigt bei einem Menschen, dass er in der Lage ist, über sich selbst und seinen grundmenschlichen Narzissmus ("alle Idioten außer mir") hinauszudenken. Ich denke mal, die meisten können irgendetwas besonders gut, aber die wenigsten blicken auf dieser Basis verächtlich auf die anderen herunter. Leider sind die, die es doch tun, oft die Lautesten. > (...) Aber wenn jemand nur > gelegentlich Briefe tippen will, gibt es ja auch entsprechend simple > Programme. Wenn ich mir keinen Kopf um Dateibaum/Systemverwaltung/... > machen will, dann muss ich mir ein simples System mit wenigen Knöpfen > installieren. Die meisten Leute, die ich in meinen damaligen akademischen und jetzigen beruflichen Umfeld habe, "tippen" weit mehr als nur "gelegentlich Briefe". Inklusive Arbeitsnotizen, Entwürfen usw. kommste da im Schnitt sicher auf einige Seiten Text pro Arbeitstag. Nun habe ich aber nach meiner damaligen Anfrage, jetzt weiß ichs nicht mehr so genau, mit 5 oder 6 Freunden und Kollegen über das Thema gesprochen: als ich nämlich LibO weiterempfohlen habe. Zwei davon kommen recht gut mit Computern klar, so auf der Basis: ich weiß, wie man seine Festplatte umpartitioniert, wie man sich ein Image zieht, sogar wie man die Platte oder zumindest Dateien verschlüsseln kann. Von regulären Ausdrücken hatte keiner eine Ahnung. Aber einer wusste zumindest, dass es sowas gab. Von etwa 20 weiteren Leuten in meinem Bekanntenkreis, die den Rechner ebenfalls beruflich viel einsetzen und die mir gerade einfallen, vermute ich gerade mal bei zweien (aus dem Kommunikations- und IT-Bereich), dass Sie mit regulären Ausdrücken umgehen können, aber beim ganzen Rest - ohne einen Graubereich dazwischen - weiß ich schon ohne Fragen recht sicher, dass die niemals auch nur davon gehört haben. Viele davon sind Spezialisten in ihrem Feld und keine Trottel, die Häme oder Arroganz verdient haben. Keiner von diesen Leuten zeigt geringe Intelligenz, eher umgekehrt: darunter sind einige, die es in ihrem Bereich auch schon wirklich weit gebracht haben. Die könnten mit LibO nur Primitivsuchen machen, während Word ihnen so weit entgegenkommt, dass sie zumindest ein wenig mehr als nur dumme Textsuche machen können. Und wenn ich denen computermäßig Weiterbildungsthemen zur Hand geben würde, dann wäre das eher was über elementaren Datenschutz und über Datensicherung. In der Liste des Zumutbaren stehen solche Dinge wie "reguläre Ausdrücke" begreiflicherweise um einiges weiter unten. Und deswegen erwähne ich LibO zwar noch manchmal, aber empfehle es jetzt aber nicht mehr wirklich weiter. Nicht mal meine Frau konnte ich auf dieser Basis von LibO überzeugen, und die würde ich auch unter die "erfahrenen Benutzer" einreihen. Um es also festzuhalten: auf der Grundlage der "usability" - "wie benutzerfreundlich ist LibO im Vergleich zu MS Word" (und zwar gemessen an der Suchfunktion) könnte ich LibO weniger als zehn Prozent meiner vielnutzenden Freunden, Bekannten und Kollegen empfehlen! Und die anderen beiden haben es vermutlich schon auf dem Rechner. Und wieder mal höre ich Bill lachen. Wenn das das Nutzungs- bzw. Nutzerprofil von LibreOffice ist, wie Ihr es Euch vorstellt, dann isses ja gut. Hört bitte nur auf mit Euren Projektionen, dass es in diesen Fragen um Spaßnutzer vs. "echte" Nutzer geht, Wenignutzer vs. Vielnutzer, oder "Führerschein"-Taugliche vs. Verantwortungslose bzw. Volltrottel. Oder (echte) "Textverarbeitung" vs. (wie war das?) ein "von Automatismen triefendes pseudointelligentes Schreibmaschinen-Programm". Ich erkenne es an - und danke Euch dafür - dass Ihr beide Euch auf dieser Liste beteiligt und Nutzern bei Problemen hilft. Aber mit solchen fehlgehenden elitären Schwarz-Weiß-Malereien schadet Ihr Eurem Projekt vielleicht mehr als dass Ihr ihm nützt - weil Ihr Euch selbst mit einer Seifenblase umgebt, und insgesamt dabei mitwirkt, eine wichtige und vernünftige Entwicklungstendenz des Projekts zu diskreditieren. He, schon fast ne Stunde vergeigt - mehr stecke ich jetzt nicht mehr in diese Diskussion. Aber ich denke eh, dass jetzt jeder seinen Standpunkt klargemacht hat. Entspannte Grüße - Thomas PS. Hier nochmal zwei Links zu Artikel. Hier gehts um die äußerst geringe Anzahl von Nutzern, für die LibO offenbar /nicht/ gedacht ist: http://www.sueddeutsche.de/kultur/netz-depeschen-suchabstinenz-1.1133506 http://www.theatlantic.com/technology/print/2011/08/crazy-90-percent-of-people-dont-know-how-to-use-ctrl-f/243840/ Bei Dan Russell darf man wohl davon ausgehen, dass er weiß, wovon er redet. 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