Thorsten Behrens schrieb:
> André Schnabel wrote:
>>> Abgesehen davon, dass es aus den im FAQ genannten und anderen Gründen
>>> praktisch ist, wenn eine juristische Person das gesamte Copyright
>>> innehat, braucht SUN das SCA (bzw. JCA) bekanntermaßen zur Distribution
>>> von StarOffice unter der von SUN bestimmten Lizenz.
>>>   
>> Das möchte ich bezweifeln. Für die Distribution von StarOffice sollte die 
>> LGPL genauso hinreichend sein, wie sie das für RedOffice, Lotus Symphony, 
>> NeoOffice, Oxygen Office .... ist.
>>
> 
> Martin Hollmichel best"atigt dies:
>> Das ist in der tat so. Fuer StarOffice werden sogar die identischen 
>> libraries wie fuer OpenOffice.org benutzt, [...]
>>
> 
> Michael folgerte vorher:
>>> Und SUN hat - aus mir nachvollziehbaren und respektablen Gründen -
>>> erklärt, das SCA stehe nicht zur Disposition.
>>>   
> Hm. Also ich fasse mal zusammen: das Copyright in einer Hand zu
> haben, ist hilfreich f"ur die Verfolgung von Verst"ossen, und wenn
> man, wie geschehen, z.B. auf LGPL v3 re-lizensieren will. Das kann
> aber genauso gut eine existierende oder noch zu gr"undende
> Non-Profit-Organisation leisten. F"ur die Benutzung in beliebigen
> kommerziellen Produkten ist bei LGPL eben genau *keine* Sonderlizenz
> n"otig. Ich frage mich daher, was dann noch an "nachvollziehbaren
> und respektablen Gr"unden" "ubrigbleibt?

Ich zitiere mal - weil allgemein verständlich die Wikipedia:

"Die LGPL setzt ähnlich wie die GPL die Idee des Copyleft ein, um die
Freiheit der lizenzierten Software zu schützen. ... Veränderte Versionen
müssen dabei ebenfalls unter der LGPL (oder wahlweise der GPL)
lizenziert werden. Grundsätzlich darf eine unter LGPL lizenzierte
Software nur zusammen mit ihrem Quelltext vertrieben werden.

Im Gegensatz zur GPL dürfen alle Programme, welche die LGPL-lizenzierte
Software nur extern benutzen, zum Beispiel als DLL-Dateien, ihre eigene
Lizenz behalten. ... Soll die unter der LGPL lizenzierte Software
dagegen fest in ein anderes Programm eingebunden werden, muss auch das
andere Programm unter der LGPL bzw. einer kompatiblen Lizenz stehen."

Meine Kurzfassung: Solange SUN Staroffice unter keiner LGPL-kompatiblen
Lizenz veröffentlicht, wird das SCA gebraucht, damit SUN Rechteinhaber
ist, der eine solche "duale" Lizenzierung vornehmen kann.

> 
> André Schnabel wrote:
>>> Nun kann der andere "Vertragspartner" die Zusammenarbeit aufkündigen und
>>> beispielsweise OOo forken und den Fork unter eine Lizenz stellen, nach
>>> der garantiert kein Code mehr nach OOo (und StarOffice) zurückfließen
>>> kann (wie in der Vergangenheit schon leider geschehen). Dies ist sein
>>> gutes Recht aufgrund der von SUN für OOo gewählten Lizenz.
>>>
>>> Nur kann mir keiner erklären, dass ein solches Verhalten Freier Software
>>> im Allgemeinen und OOo im Speziellen nützt und dass er damit der
>>> OOo-Community oder den Office-Suite-Nutzern etwas Gutes tut.
>>>   
>> Da stimme ich dir vollkommen zu. Diese verhalten nützt kaum jemandem was  
>> - insbesondere aber nicht dem OOo-Projekt. Ich glaube, Thorsten könnte da 
>> anderer Ansicht sein - von Michael Meeks weiss ich, dass er es definitiv 
>> ist ;)
>>
> Tja, Forking. Ein ganz interessanter Text dazu:
> 
>  http://producingoss.com/en/social-infrastructure.html#forkability
>  http://producingoss.com/en/forks.html
> 
> Obige Links entsprechen nahezu 100% meiner Ansicht zu diesem Thema.
> Insofern ist es an allen Beteiligten, einen Fork nach M"oglichkeit
> zu vermeiden - oder eben nicht (um Missverst"andnissen vorzubeugen:
> ich stimme ebenfalls mit Andrés obiger Aussage "uberein, zumindest
> kurz- bis mittelfristig).
> 

Forken ist die eine Sache. Dafür mag es in dem einen oder anderen Fall
gute Gründe geben.
Die andere Sache ist, die Lizenz des Forks so zu wählen, dass
Codeaustausch nur in einer Richtung (zum Fork hin) stattfinden kann und
in die andere Richtung (zum ursprünglichen Projekt hin) ausgeschlossen ist.

Gruß

Michael


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