Hallo Friedrich, *

Wenn ich das richtig sehe, sollen wir uns ja zusammenraufen und die Ansprechpartner-Funktion gemeinsam übernehmen.

Dann sollten wir uns auch darüber einig sein, in welcher Richtung wir uns einbringen.

Wenn einer versucht, viele unterschiedliche Distributionen zu entwickeln, die betriebssystemspezifisch die Wünsche der Endanwender befriedigen, dann kann der andere nicht darum kämpfen, eine zentrale PrOOo-Box für alle Betriebssysteme zu erstellen, die in erster Linie an der Community ausgerichtet ist.

Mein Ansatz wäre: Zuerst die zentrale PrOOo-Box für alles, dann zusätzlich (gerne auch automatisch ausgekoppelt) BS-spezifische Distributionen mit anderen Namen, um sie von der projektorientierten PrOOo-Box zu unterscheiden. Ich finde es hier aber aus Gründen der Zielsetzung im OOo-Projekt wichtig, dass alle drei wichtigsten BS (Windows, Linux und Mac) parallel entwickelt und veröffentlicht werden. Auch wenn die Windows-Distri sicherlich den meisten Zuspruch findet, sollten wir auf die anderen beiden nicht verzichten.

Jetzt aber erst einmal einige Worte zu Deiner Mail:

Friedrich Strohmaier wrote:

Hallo Gemeinde,

[...]

Den Stillstand des Projektes im Augenblick bringe ich eng mit den Kapazitätsgrenzen des Datenträgers "CD" zusammen, der im Moment keinen weiteren Gestaltungsspielraum zulässt.

Das sehe ich nicht so: Wir nehmen jetzt einiges an rechtlich Unsicherem von der Box, haben auch noch Unnötiges drauf (wie die Browser) - da gibt es schon wieder etwas mehr Platz. Außerdem kann man, falls es wirklich notwendig wird, auch Vorlagen, Cliparts und Marketing-Material (oder so) sichten. Wenn der Platz kneift, sollte man die Box-Bestandteile mit etwas geringerer Qualität dann eher hinten runter fallen lassen. Gestaltungsspielraum ist hier mE noch genug vorhanden - und er ist ja auch nicht unbedingt nur vom Platz abhängig.

Was willst Du überhaupt gestalten?

Was an OOo-bezogenen Inhalten auf die Box kommt, muss mE so gut sein, dass es auch auf die Homepage kann. Solche Vorlagen etc. zu finden (oder zu entwickeln), ist eine Aufgabe sowohl für die Box als auch für das de-Projekt.

Die HTML-Oberfläche bietet noch Gestaltungsspielräume ohne Ende, wobei sie mir, so wie sie ist, eigentlich recht gut gefällt.

Die interne Struktur auf dem Server und die Arbeit des ISO-Bauens kann ebenso unabhängig vom Platz auf der CD optimiert werden.

Die Antworten auf die "Prooobox - wohin geht die Reise?"- Diskussion zeigt mir deutlich, dass die Erwartungen an die Box ein großes Spektrum abdecken - auf der Gegenseite steht der Null-Gestaltungsspielraum.

Wo siehst Du das große Spektrum? Ich hatte eine Diskrepanz zwischen Deinen Vorstellungen und denen der meisten Antworten (nur Uwe weicht mit dem Wunsch nach einer Büro-CD mit weiteren Anwendungen etwas davon ab) gesehen. Kannst Du Dich hier noch ein wenig klarer äußern?

Ich sehe darin den Versuch, einer wollmilchlegenden Eiersau einen Schuhkarton als Stall anzubieten - das kann so nicht gut gehen.

Diese Metapher kann ich nicht verstehen. Ein Schuhkarton als Stall (= PrOOo-Box) für die schon vorhandene wollmilchlegende Eiersau (= OpenOffice.org als Produkt)? [wobei die Eier gelegt werden sollten und keine Wollmilch ;-) ]

Die Qualität der PrOOo-Box ist sicherlich nicht so hoch, wie sie sollte, aber das hat nichts mit dem Platz auf der Box zu tun. Hier muss einfach Arbeit investiert und jeder Datei kritisch überprüft werden.

Ich schau mich im richtigen Leben um und sehe: Die Eier kommen von den Hühnern, die Milch von den Kühen und die Wolle von den Schafen (Es soll sogar Arten geben deren Haarkleid nach der Verarbeitung nicht juckt auf der Haut! :o)).

? Heißt das jetzt, OpenOffice.org ist doch nicht so umfassend wie oben beschrieben? Oder versuchst Du darzustellen, dass es keine PrOOo-Box für verschiedene Betriebssysteme geben kann, weil diese zu verschieden sind?

Dann müsste man auch OpenOffice.org für jedes BS spezifisch weiterentwickeln - denn es gibt sicherlich Features, die sich auf dem einen BS leicht implementieren ließen, aber wegen der Probleme auf dem anderen (noch) nicht Einzug in das Produkt gefunden haben.

Diese Einstellung (falls ich das hier richtig interpretiere) kann ich nicht teilen - und sie widerspricht mE einem der Grundprinzipien unseres gesamten Projektes.

Für meine Arbeit heißt das: soll ein Projekt mit freiwilliger Mitarbeit zur selbigen einladen, braucht es Gestaltungsspielraum.

Wieder: Was soll gestaltet werden? Die Zusammenstellung der Dateien?

Die Konsequenz: Bereitstellung einer breiten Arbeitsgrundlage also verschiedener zielorientierter Box-Varianten und danach Abstimmung mit den Füßen.

Nein - eine Abstimmung mit den Füßen (oder mit Downloadzahlen) kann nicht in unserem Interesse sein. Die Übergroße Mehrzahl der OOo-Anwender sind Windows-Anwender, doch deshalb werden die Linux- und Mac-Nutzer nicht vernachlässigt. Im Gegenteil: Wenn wir dieses Prinzip angewendet hätten, dann gäbe es jetzt keine Mac-Version von OpenOffice.org 2.0. Denn deren Anwendergruppe ist gegenüber den Windows-Usern verschwindend gering.

Wir können gerne eine breite Arbeitsgrundlage bereitstellen (falls Du damit viele Dateien meinst, die aufgenommen werden könnten - ansonsten musst Du Dich auch hier genauer erklären). Verschiedene Box-Varianten mit unterschiedlichem Inhalt werden aber dann nicht mehr PrOOo-Box heißen. Denn sie sind dann nicht mehr zentrale Veröffentlichung "des Projektes", sondern Distributionen, die auch außerhalb des Projektes zusammengestellt werden könnten.

Wenn wir Mitarbeiter für dass Projekt werben wollen, dann müssen sowohl deren Interessen als auch die des Projektes befriedigt werden. Jemand, der "nur" seine Distribution zusammenstellen möchte, weil er sich davon persönlich etwas erhofft (Anerkennung, vielleicht braucht er so etwas gerade selbst, auch externe Vermarktung ist ja nicht ausgeschlossen), ohne sich auch für das Projekt einzusetzen, wird von mir eher mit Argwohn beobachtet. An solchen "Projektmitgliedern" (beziehungsweise solchen Vorwürfen) haben wir uns schon gegenseitig die Köpfe eingeschlagen - das möchte ich nur ungern wieder durchmachen.

[...]

Was die nächste und nähere Zukunft der PrOOo-box betrifft:
Das Nächste ist das Beste. Die aktuelle Box soll fit gemacht werden.
Mit der rechtlichen Konsolidierung der Inhalte sind wir auf einem guten Weg.

Da sind wir uns ja einig :-)
Der nächste Punkt wäre die inhaltliche qualitative Überarbeitung.

Beim Gedanken daran, dass die Box in das O'Reilly Buch soll, tritt eindeutig ihr Referenzcharakter in den Vordergrund. Für mich heißt das: Die Browser müssen runter! Bücher haben eine längere Lebensdauer, als Webbrowserversionen. Veraltete Webbrowser werten eine Buch-CD (und damit das Buch) unnötig ab!

Das gleiche gilt dann aber auch für veraltete OOo-Versionen.
Die Browser sind mE nicht notwendig - für schädlich halte ich sie nicht.

[...]

Bernhard hat in seiner "Bewerbungsrede" davon gesprochen, Issuzilla zum Hauptwerkzeug für die Koordination der Arbeit zu machen. Ich stimme ihm dabei zu. Issuezilla genießt allerdings nicht den Ruf, besonders freundlich zu Neulingen zu sein. Das heißt für mich, dass der Fliegenkiller (Flyspray) damit nicht automatisch aus dem Rennen ist. Ich habe ihn noch nicht bewertet, stelle aber fest, dass er sich einiger Beliebtheit erfreute, und dass zur Bedienung wenige Fragen auf der [cdrom] kursierten (was nichts heißen muss).

Es gab immer wieder mal Fragen zur Anmeldung - aber sicherlich ist der Flyspray ein gutes Instrument. Ich möchte auch nicht den Issue Tracker als Zentrum der Koordination ansehen, sondern die Liste. Dateianhänge müssen in den Issue Tracker - wer was wann macht, sollte auf der Liste kommuniziert werden.

Sollte er sich vor allem auch von der "Rückseite" als tauglich erweisen, werde ich ihn als Einsteiger-tool für schnelle Erfolge erhalten. Mit "Rückseite" meine ich: ist er dazu zu bewegen, mit dem Server zu "sprechen"? - kann ich Arbeitsergebnisse mit angemessenem Aufwand in's Netz befördern? Da würde sicher der Betrieb auf ein und derselben Maschine erweiterte Möglichkeiten schaffen.

Die Idee ist nachvollziehbar, aber ein Punkt fehlt hier: Wenn Du mit "Arbeitsergebnissen" Dateien meinst, die auf die PrOOo-Box aufgenommen werden sollen, dann gehören sie auch auf die Projektseiten. Das kann aber vom Flyspray aus sicherlich nicht automatisiert abgehen.

Damit muss man jede Datei von Hand anfassen - und der mögliche Vorteil des Flysprays ist dahin.

Wie gesagt - ich habe Flyspray noch nicht angeschaut - mehr dazu nach der Prüfung.

Ich bin gespannt :-)

Jetzt zu mir als Nutzer der PrOOo-Box:

Helga hat richtig beschrieben, dass mein Arbeitsschwerpunkt Windowsumgebungen sind. [...] Als "Projektmitglied an der Front" ist mein erster Wunsch eine Windows-Distributions-CD. Ich weiß, andere haben andere Präferenzen - wem soll man's recht machen?

Wie Jörg schon schrieb - dem Projekt. Wenn das Projekt entscheidet, dass die PrOOo-Box als BS-übergreifende CD Vorrang hat, dann haben sich alle, die im Namen des Projektes daran arbeiten, daran zu halten.
Ich weiß nur das Eine: Als jemand mit einiger Supporterfahrung werde ich bei der Box, wie sie derzeit zusammengesetzt ist, nie in die Versuchung kommen sie weiterzugeben (wohl habe ich sie aber immer in der Tasche).

Ich schon - und mit einigem Erfolg :-)

Der Grund: Sie spricht nicht für sich - nicht beim Linux-, nicht beim Mac-, und nicht beim Windowsanwender. Gäbe ich sie mit kurzem Kommentar "probier' mal aus" einem Windowsanwender, klingelte bald das Telefon: Ich krieg' das Ding nicht installiert - wie geht das?? [...]

Ich weiß keine genauen Zahlen, aber ich gehe davon aus, dass 80% der Windows-Anwender den Internet Explorer als Standard-Browser nutzen und die Autostart-Option für eingelegte CDs eingeschaltet haben. Mit Standard-Sicherheitseinstellungen öffnet sich die HTML-Oberfläche automatisch und auch die Programminstallation klappt problemlos. (ich habe es nur unter XP getestet, aber vermutlich geht das auch auf älteren BS).

Mozilla und Firefox machen Probleme mit dem Start von .exe-Files aus dem Browser (Sicherheitseinstellung), die Index.html heißt nicht setup.exe, aber das sind alles Punkte, die bearbeitet werden können, ohne dass man die Box aufsplitten muss.


Zurück bleibt daraufhin der Eindruck: Kostet nix - taugt nix! Und es ist die einmalige Chance vertan zu _zeigen_ dass das Produkt gut ist. [...]

Das hätte aber mit einem kurzen Kommentar bei der Übergabe der CD vermieden werden können ("Wenn die CD nicht von selbst startet, klicke auf 'Index.html'"). Das andere Problem wird zwar auf der Box beschrieben, aber nicht so klar und deutlich, dass jeder den Workaround findet (auch etwas, das optimiert werden kann).


Ab hier spanne ich den Bogen zur Frage: womit dient die PrOOo-box der Gemeinschaft? In meinem Fall habe ich es klar beschrieben.

Nur damit ich Dich nicht falsch verstanden habe: Du meinst, die PrOOo-Box soll die *beste* Distribution von OOo für jedes Betriebssystem werden, um die Anwender zum Staunen zu bringen, dass so etwas einfach zu Installierendes kostenlos sein kann?

Falls wir das wirklich schaffen sollten, dann gibt es keinen Grund für die anderen Distris, unsere Box zu kopieren und vielleicht doch an der einen oder anderen Ecke noch besser zu machen.

Dadurch bekommt das Projekt keine neuen Mitarbeiter - und die Anwender haben auch nicht mehr davon, als wenn sie eine schon jetzt gute Distribution verwenden.

Die Kommentare, ich solle mir doch aus der Vielzahl guter Distributionen eine raussuchen, macht mir rote Flecken in's Gesicht.

Warum? Nur weil Du Auswahl hast? Möchtest Du, dass das Projekt einige Distributionen testet und dann *eine* Empfehlung abgibt?

[...]

Meine Schlussfolgerung: Eine Distribution - egal für welches Betriebssystem, die von der Community kommt, sich in der Qualität und Ausrichtung von den anderen Sammelsurien unterscheidet, und den Community-Mitgliedern die Arbeit der Evaluierung und des anschließenden Supports erspart oder erleichtert, braucht sich ihre Daseinsberechtigung nicht zusätzlich durch was anderes zu erwerben.

Wie soll sich Deine Distri in der Ausrichtung von den anderen unterscheiden? Dass die Qualität höher sein soll, habe ich ja schon verstanden.

Was Du hier mit Evaluierung meinst, ist mir auch nicht klar (Analyse und Bewertung von Prozessen lt. Wikipedia), bezieht es sich auf die Zusammenstellung der Box?

Der spätere Support (Du meinst hier die Box in der jeweiligen Zusammenstellung?) wird, wenn ich Dich richtig verstanden habe, durch die Automation erleichtert.

Wenn Du aber die Daseinsberechtigung der PrOOo-Box auf die einer Distribution hoher Qualität mit geringem Arbeitsaufwand bei Herstellung des ISOs und dessen Pflege reduzierst, dann fehlt mir hier der Bezug zum Projekt - so etwas kann jeder gerne für sich selbst machen.

Das Projekt ist mehr als nur eine Vertriebsgesellschaft für das Produkt OpenOffice.org - wir freuen uns zwar über mehr Anwender, aber noch mehr über jeden neuen Mitarbeiter!

Spätestens an dieser Stelle kommt der Einwand: Ja, das ist alles prima, wenn wir erst die Resorcen haben.

Ich sage: gäbe es ein statisches Resorcenproblem gäbe es kein OOo - zumindest nicht in der gegenwärtigen Form. Meine Sicht: Es ist ein Merkmal einer jeden OpenSource Community, dass es mehr Arbeit als Arbeiter gibt. Sonst würde sich die Mitgliederwerbung ad Absurdum führen. Die entscheidende Frage ist: Wie bekomme ich die Motivation zu helfen in Bahnen gelenkt, auf denen sie nicht verhungert?

Richtig - hier geht es um Anleitung und Einbindung.

Eines meiner Rezepte: Kleine Erfolge gleich zu Beginn.

Sicher ein guter Ansatz - wobei ein kleiner Erfolg sowohl die Nennung im Team der PrOOo-Box als auch die erfolgreiche Überarbeitung eines bisher qualitativ minderwertigen Dokumentes sein kann.

Was da gut geeignet ist, wird einige (weitere) Versuche und die Bündelung der bisherigen Erfahrungen benötigen. Lassen wir uns überraschen.

Wovon wollen wir uns überraschen lassen? Von neuen Ideen? Vom Erfolg oder Misserfolg bisheriger Ansätze?

Der eigentliche Faktor, um Mitglieder an das Projekt zu binden, ist meines Erachtens der persönliche Umgang. Wer sich positiv auf- und angenommen fühlt, der wird sich auch weiter in das Projekt einbringen und tiefer einsteigen. Hier müssen wir (nicht nur im PrOOo-Box-Bereich) wachsam sein - eine "Willkommensmail" reicht da nicht aus.

Ich weiß, ich mach' da ein großes Fass auf. Meine Ankündigung war Kontinuität - ich habe einen langen Atem.

Das freut mich - wenn die Zielsetzung stimmt. Mit einer langfristigen Ausrichtung der PrOOo-Box von der Mitarbeiterwerbung für das Projekt hin zur reinen Distribution kann und will ich mich nicht anfreunden (und da habe auch ich einen langen Atem).

Wenn wir beide wirklich erfolgreich zusammenarbeiten wollen, dann müssen wir auch an einem Strang ziehen - und zwar dauerhaft, nicht nur für die erste Phase der Konsolidierung der aktuellen PrOOo-Box.

[...]

Auf gute Zusammenarbeit!

Darauf hoffe ich!

Herzlichen Gruß

Bernhard

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