Hallo zusammen.

Wenn ich mit solchen Situationen konfrontiert werde, kläre ich den Auftraggeber 
darüber
recht sachlich auf. Ich versuche dabei, die Situation für alle Seiten möglichst 
schonend zu
formulieren, auch wenn ich dann bei der Bearbeitung gerne das ein oder andere 
mal den
Kopf gegen die Wand hämmern möchte.

Natürlich kann ich auf den vorherigen Dienstleister schimpfen. Nur hat das in 
der Regel
keine Auswirkung auf die aktuelle Situation. Weder stellt der Auftraggeber 
spontan
ein Vielfaches des veranschlagten Budgets zur Verfügung noch wird ändert sich 
dadurch
die Tatsache dass ich den "alten Schrott" erst mal anfassen muss.

Leider wird auf solche Konstrukt dann noch ein paar bis einige viele Jahre lang 
aufgebaut,
weil eben die ursprüngliche Umsetzung schon teuer Geld gekostet hat und 
schlichtweg
nur die wenigsten Firmen jährliche Budgets für Website-Relaunches  
bereitstellen können
und wollen. Ich würde behaupten, dass das -- unabhängig von der Qualität, die 
dürfte
dort deutlich höher sein -- primär solche Firmen sind, die selbst in der 
Marketingbranche
tätig sind.

Dass es deutlich teurer ist, auf ein verbocktes System aufzusetzen als auf ein 
strukturiert
und durchdacht implementiertes, dürfte klar sein. Hier muss man insbesondere 
viel Hirn
investieren, um im Einklang mit dem Kunden zu ermitteln ob es sinnvoller ist, 
das alte System
"ein wenig zu patchen" oder ein neues zu bauen.  Und genau das ist die 
Situation, die
man dem Auftraggeber recht deutlich machen muss ohne ihn zu verschrecken. Der 
Hammer
"alles Mist, muss alles weg" mag es zwar in vielen Fällen deutlich treffen. 
Sobald sich der
Kunde aber daran erinnert was das das letzte Mal gekostet hat, vielleicht im 
Geiste noch
ein wenig drauf schlägt weil mehr Qualität vermutlich auch teurer ist, hat man 
einen recht
schweren Stand. Das Sprichwort mit dem gebrannten Kind.

Wenn der Kunde partout weder eine Neuentwicklung seines Internetauftritts noch 
eine
grundlegende Sanierung der bestehenden Installation wünscht, lege ich in den 
meisten
Fällen Hand an die alte, auch wenn mir dabei viele graue Haare wachsen. 
Voraussetzung
dafür ist natürlich, dass der Auftraggeber das auch bezahlen möchte. Eine 
Umsetzung
in sehr unwegsamem Gelände ist natürlich aufwändiger und deshalb teurer als auf 
grüner
Wiese. Das sind dann oft die Situationen, in denen andere Agenturen meine 
Angebote
unterbieten -- worüber ich aber nicht wirklich böse bin, rührt das doch häufig 
von weniger
Vorbereitung. Es kommt doch manchmal vor, dass Anfragen bzgl. einiger kleiner 
Änderungen
von mir aufgrund von komplexen und teilweise falsch konfigurierten 
Installationen recht
teuer beantwortet werden, Kunden solche Angebote ablehnen und einige Monate 
später
mit der gleichen Anfrage nochmal kommen. Grund dafür ist in der Regel, dass 
sich ein
billigerer Dienstleister im Aufwand verschätzt hat, sowohl was den zeitlichen 
Anspruch betrifft
als auch die Komplexität der Umsetzung.

Lediglich wenn ich erkenne, dass der Kunde mit der von ihm gewünschten Lösung 
nicht
glücklich sein wird (weil sich das einzig produzierbare Ergebnis binnen 
kürzester Zeit als
zwangsläufig absolut unbrauchbar erweisen wird) oder ich keinen Einfluss auf 
grobe
Sicherheitsprobleme nehmen darf oder kann lehne ich Aufträge ab.


Ich kann gut nachvollziehen, dass man oft in die Welt hinausschreien möchte, 
wenn man
es mit komplett unbrauchbaren Installationen zu tun hat. Allerdings kommt das 
so oft vor
dass man sich einfach damit abfinden muss, wenn Kunden trotz guter Ratschläge 
keine
grundlegende Änderung bezahlen wollen.


Gruß,



Stephan Schuler
Web-Entwickler

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Geschäftsführer: Stefan Buchta, Matthias Schmidt



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: typo3-german-boun...@lists.typo3.org 
[mailto:typo3-german-boun...@lists.typo3.org] Im Auftrag von Rainer Schleevoigt
Gesendet: Dienstag, 6. September 2011 18:51
An: German TYPO3 Userlist
Betreff: Re: [TYPO3-german] Ist das TYPO3?

On 9/6/11 5:25 PM, Martin Schoenbeck wrote:
> Hallo Rainer,
>
> Rainer Schleevoigt schrieb:
>
>> Für mich ist Nachhaltigkeit und Qualität eine Grundfeste und ich bin
>> erschüttert, womit Geld gemacht wird.
> Ich habe mal bei einem Verein eine Website übernommen, die war auch
> von einer Agentur erstellt (nicht TYPO3), da konnte man eigene Termine
> eintragen, die dann noch freigeschaltet werden mußten. Das
> Insert-Statement dafür stand in einem unsichtbar geschalteten
> Browserfeld und wurde nach Rücksenden der Daten ohne weitere
> Überprüfung ausgeführt. Da mußte ein Angreifer noch nicht mal eine 
> SQL-Injection basteln.
>
> Es gibt nichts, was man nicht noch dümmer machen könnte.

Georg hat natürlich Recht, die Vorgeschichte ist oft Anlass. Ichversetze mich 
nur in die Rolle des AG, der Geld ausgeben möchte und auch vllt genau 
formuliert, was er inhaltlich erwartet, geht zu einer TYPO-Agentur
(gut!) und bekommt dann einen Etikettenschwindel vorgelegt. Ich meine, wenn ich 
die Navi ins Template fest code, dort auch die JS-Sachen fest einbinde und dann 
den gesamten Inhalt aus tausenden php-Schnipseln baue, die dann munter nativ 
auf die DB zugreifen, dann halte ich das für frech oder eben naiv.
Sicherheit? "Ist doch https" -das habe ich tatsächlich mal gehört, als ich 
feststellte, das eben alles ging (SQL-Injection + Ausführung von JS-Code aus 
Formularelementen).

Was macht das? es kann nachhaltig den Ruf unserer Branche schaden. Das macht 
mir Angst ...

Rainer

> Gruß Martin


--
Dipl.-Ing. Rainer Schleevoigt
Webmasterei Hamburg
iPhone/Android Developer
Certified TYPO3 Integrator
22303 Hamburg
Novalisweg 10

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TYPO3-german mailing list
TYPO3-german@lists.typo3.org
http://lists.typo3.org/cgi-bin/mailman/listinfo/typo3-german
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