Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Carsten Knoll
Hallo Ilu,

Du hast Recht, ich bin noch nicht auf Deine Argumente eingegangen.
Ehrlich gesagt hat der Tonfall ein bisschen dazu beigetragen, dass ich
mich zunächsten anderen kommunikativen Aufgaben gewidmet habe.

On 09.11.20 06:14, Ilu wrote:
> Hallo Carsten,
> 
> da schreib ich doch gleich mal meinen Guten-Morgen rant:
> 
> 1. Wahlsysteme bestehen aus Software und Hardware. Du überlegst Dir da
> ein System, bei dem Du der Software vertraust. Es gibt aber keine
> vertrauenswürdige Hardware. Damit ist das aus technischer Sicht erledigt.

Warum nutzen wir dann überhaupt Computer, um kritische Infrastruktur zu
betreiben? Ich sehe das Problem mit der unsicheren Hardware absolut,
aber ich finde es nicht überzeugend mit zweierlei Maß zu messen. Wenn
Akteure mit bösen Absichten über irgendwelche Hardaware-Hintertüren
ihren Vorteil zu unserem Nachteil erziehlen können, dann können Sie das
auch ohne eine Wahl zu beeinflussen.

Eine breite Diskussion über Online-Wahlen könnte stattdessen auch für
mehr digitale Souveränität sorgen.


> 
> 2. Du verstehst vielleicht, was Du da vorschlägst. Wer sonst noch? Oma
> Erna? Otto Normal? Kevin und Mandy?

Meiner Meinung nach ist der Vorschlag verständlich erklärbar, für alle,
die die asymmetrische Verschlüsselung und git verstehen. Ich glaube,
wenn man das gut aufbereitet (besser als jetzt), ist das für mehr als
die Hälfte der Menschen in intellektueller Reichweite.

Und andersrum: Wer versteht denn die Regelung mit den Übhangmandaten?
Auch nur die, die sich wirklich dafür interessieren. Und das ist voll
OK. Weil die, die es nicht verstehen, sich nicht mit Fakeln und
Mitsgabeln auf die Straße stellen und Betrug rufen, denn sie wissen,
dass sie für eine valide Kritik die Regelung verstehen müssten.


> 
> 3. Wer kontrolliert den Einsatz? Die Server? Die unter der vollständigen
> Kontrolle von Google, Microsoft, Apple, Intel ... stehenden Endgeräte?

Mein Vorschlag ist, dass die Server von unabhängigen
Individuen/Körperschaften bestenfalls mit unterschiedlichen politischen
Interessen kontrolliert werden. Da die Ressourcen-Anforderungen
überschaubar sind, spricht nicht dagegen, wenn Menschen zuhause
Hardware-Server dafür betreiben. Für deren Sicherheit muss natürlich
nach bestem Wissen und Gewissen gesorgt sein.



> 
> 4. Linux live distribution? Dazu fällt mir doch spontan ein berühmtes
> Zitat ein: "Erm, we have root." (Mark Shuttleworth, Ubuntu CEO). Sobald
> ein Rechner am Internet hängt, passieren Dinge, die Du erlauben musst
> (Sicherheitsupdates) aber nicht kontrollieren kannst. Viel Raum für
> Verschwörungserzählungen und für Manipulation.

Auf der gleichen bzw. einer noch viel unsicheren Plattform führen
Menschen Bankgeschäfte aus, schreiben Tagebucht etc. Siehe Punkt 1.



> 
> 5. Nicht auf Mobilgeräten? Wer hat in 10-20 Jahren überhaupt noch einen
> privaten PC? Schau Dir mal die Marktanteile oder die Umfragen in den
> Schulen an: Der Zug rast Richtung mobile-only. Deine free hardware will
> niemand, die passt nicht ins Wohnzimmer-Design und spricht nicht mit
> Alexa. Und zocken kann man damit auch nicht.

Da muss man drüber nachdenken.

In der aktuellen Situation halte ich die Verbreitung von (mobilen) PCs
für ausreichend. In 10-20 Jahren ist hoffentlich die
Sicherheitssituation auf den mobilgeräten auch signifikant besser.


Meta-Anmerkung: Das Ziel meines Vorstoßes ist auch nicht meinen
Vorschlag einzuführen, sondern eine breitere Diskussion anzustoßen. Mit
dem Aspekt "nicht auf Mobilgeräten" wollte dafür sensibilisieren, dass
diese oftmals sehr unsicher sind und dass es hier regulatorische
Vorgaben braucht. Z.B. Garantierte Sicherheitsupdates auch für ältere
Geräte.



> 
> 6. Umsetzen wird es nachher eines der großartigen Unternehmungen, die
> uns so geniale Projekte wie die Gesundheitsakte, die Telemetrie beim
> Arzt oder auch das Anwaltspostfach beschert haben.

Diese Befürchtung habe ich auch. Aber wenn sich die Zivilgesellschaft
fundiert in den Diskurs einbringt, gibt es gute Chancen, dass sie
wahrgenommen wird.


> In welcher Welt lebst
> Du?


Meta-Anmerkung:
Bemerkungen wie diese tragen dazu bei, dass ich mich überwinden muss auf
Deine Mail zu antworten. Ich verstehe, dass Du meine Vorstellungen für
inhaltlich falsch hältst, aber die persönliche Ebene aufzumachen, finde
ich nicht förderlich. Mit ein bisschen Selbstironie nehme ich Deine
Frage auf: Du wunderst Dich warum ich nicht auf Deine lange Mail mit
teilweise offensivem Tonfall eingegangen bin. Ja in welcher Welt lebste
Du eigentlich? :)


Zur inhaltlichen Ebene, subjektiv gedeutet:


Ich lebe in einer Welt voller Menschen, die in den letzten 1 Jahren
gezeigt haben, dass sie materiell und immateriell sowohl sehr viel Gutes
schaffen als auch sehr viel davon wieder zerstören können. In der Summe
bleibt aber ein sigifikater Überschuss an Gutem.



> 
> 7. Es gibt bereits Wahlsoftware, wird hier zB bei Universitätswahlen
> eingesetzt. Die hiesige Informatikfachschaft hat angesichts der
> Umsetzung S

Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Carsten Knoll
Hallo Benny,

On 10.11.20 07:19, Benjamin Hagemann wrote:
> MoinMoin,
> 
> On Mon, Nov 09, 2020 at 12:45:04AM +0100, Carsten Knoll wrote:
>  
>> Aus meiner Sicht verschaffen die Pandemie und der
>> US-Wahl-Glaubwürdigkeitskonflikt dem Thema "Online-Wahl" (und einem
>> potentiell daran festgemachten Loblied auf Freie Software und
>> Anonymisierungstools) gerade eine gute medial Bühne.
> 
> Ich zitiere aus dem Jahre 2009:
> 
>   "Wer jetzt noch mit dem digitalen Zeitgeist oder der angeblich besseren
>Effizienz elektronischer Wahlen argumentiert, hat nicht verstanden,
>was das Wesen von Demokratie ist und sollte nicht weiter mit wesentlichen
>Aspekten des Wahlvorgangs betraut werden", sagte Dirk Engling, Sprecher
>des Chaos Computer Club.   
> 
>  https://www.ccc.de/de/updates/2009/wahlcomputer-urteil-bverfg
> 
> Dies gilt heute unverändert.
> 


Ich argumentiere nicht mit der besseren Effizienz elektronischer Wahlen.
Das ist aus meiner Sicht bestenfalls ein Nebenprodukt. Ich argumentiere
mit einer besseren Überprüfbarkeit. Weil alle Stimmen offen sichtbar und
für jeden nachzählbar in einem Repo liegen.

Und ich möchte auch ein CCC-Zitat zu Lasten des aktuellen
Papier-Wahlsystems anbringen, wo in der Weiterverarbeitung der
Einzelergebnisse hochgradig unsichere Software eingesetzt wurde und
vermutlich auch weiterhin wird:


https://www.ccc.de/system/uploads/230/original/PC-Wahl_Bericht_CCC.pdf

"""
5. Fazit
In der ursprünglich analysierten Version 10 der Software PC-Wahl mit
Stand vom 4. Juli 2017
fanden sich mehrere fundamentale Fehler:
Mangelhafte Absicherung der für Vertrieb und Betrieb der
Software genutzten Server
Fehlende Verschlüsselung und Signatur der übertragenen Ergebnisse
Fehlende oder mangelhafte Verschlüsselung von Zugangsdaten zur
Übertragung von Ergebnissen
Fehlende Authentisierung und Authentizitätsprüfung der Software selbst,
sowie ihrer Updates
"""


Nochmal zur Einordnung: Mir geht es nicht darum, dass wir das jetzt oder
bald einführen sollten und es würde mich sehr wundern, wenn in meinem
Konkreten Vorschlag kein Sicherheitsproblem versteckt wäre.

Mir geht es darum, eine qualifizierte und fundierte und offene
gesellschaftliche Diskussion anzustoßen, in deren Verlauf die folgenden
Thesen öffentliche Aufmerksamkeit bekommen.

1. Wahlen sind immer heikel und potentiell Manipulationsanfällig.
2. Gegenmaßnahmen bestehen in der Verteilung von Macht und Wissen auf
viele unabhängige Akteur:innen
3. Die beiden zentralen Herausforderungen sind Vertrauen und Annoymität.
Für beides gibt es etablierte technische Lösungen auf Basis Freier
Software (Git, GPG und Tor).
4. Ob man beide Herausforderungen sinnvoll vereinen kann, ist
gegenwärtig umstritten.


Ich persönlich vertrete noch die These:
5. Eine gute Online-Wahl ist besser als eine schlechte Papier-Wahl.


Gruß,
Carsten.



-- 

https://plq.de (Gründungsinitiative der Partei für Lebensqualität)
https://plq.de/programm.html (Grundsatzprogramm Juli 2019)
https://dresden.bits-und-baeume.org/
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http://cknoll.github.io (Blog)
http://tuuwi.de (TU Umweltinitiative)
https://fsfw-dresden.de (HG für Freie Software und Freies Wissen)
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Was bedeutet eigentlich der Anhang "signature.asc"?
-> http://cknoll.github.io/emails-signieren.html


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Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Michael Kesper
Hallo zusammen,

Am 10.11.20 um 11:12 schrieb Carsten Knoll:
> Ich argumentiere nicht mit der besseren Effizienz elektronischer Wahlen.
> Das ist aus meiner Sicht bestenfalls ein Nebenprodukt. Ich argumentiere
> mit einer besseren Überprüfbarkeit. Weil alle Stimmen offen sichtbar und
> für jeden nachzählbar in einem Repo liegen.

Da gibt's ein Problem.
Aus guten Gründen (Wahlzwang, Bestechung, ...) darf in Deutschland bei der 
Bundestagswahl nicht
nachweisbar sein, dass du gewählt hast.

Wie stelle ich dann sicher, dass in diesem Repo nur berechtigte Stimmen
abgegeben werden?

Bisher wird das über Wahlbenachrichtigungen in Papierform bewerkstelligt.
Wenn auch nicht perfekt, so ist es doch um Größenordnungen schwerer zu
fälschen als irgendeine CA-Lösung.

> Und ich möchte auch ein CCC-Zitat zu Lasten des aktuellen
> Papier-Wahlsystems anbringen, wo in der Weiterverarbeitung der
> Einzelergebnisse hochgradig unsichere Software eingesetzt wurde und
> vermutlich auch weiterhin wird:

Inwiefern das jetzt ein Argument für elektronische Wahlen sein soll
verstehe ich nicht ganz.

Viele Grüße
Michael



signature.asc
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Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Carsten Knoll
Hallo nochmal,

On 10.11.20 05:47, Ilu wrote:
> Hallo Carsten,
> 
> Deine Argumente für Online-Wahlen habe habe ich in meinem "rant" alle
> widerlegt. Leider gehst darauf nicht ein. Waren meine Formulierungen zu
> spitz, zu provokant? 
Ehrlich gesagt: ja (siehe andere Mail).

Kommunikationstipp: Dem eigenen Ärger in sachlicher Form Ausdruck
verleihen und sich nicht "gehen lassen". Deine Mail war noch voll im
akzeptablen Rahmen aber zeigte doch Anknüpfungspunkte für potenzielle
weitere Eskalation. Darauf hatte ich gestern keine Lust. Ich glaube, die
Verantwortung von kommunikativer Eskalationsvermeidung muss möglichst
von allen und möglichst immer wahrgenommen werden.


> Sicherlich, denn ich ärgere mich mit genau diesem
> Thema ganz praktisch seit mehreren Jahren rum.

Verstehe ich. Aber deswegen möchte ich trotzdem nicht Zielscheibe des
(aufgestauten) Ärgers werden.


> Ich kann auch Vereine nur
> warnen ...

Ich glaube das kommt halt auf die Umsetzung an. Auch Papierwahlen in
Vereinen können massiv korrumpiert werden.


> 
> Noch eine Bemerkung zu Deinen Beispielen "Belarus, Tansania, USA": Zwei
> Staaten am Rande zur Diktatur (oder gut jenseits davon) und ein Staat,
> der seit langem elektronische Wahlsysteme einsetzt. Klar.

Ich bin der letzte, der das aktuelle US-Wahlsystem und seine
offensichtlichen und eklateanten Schwächen auf den unterschiedlichen
Ebenen verteidigt. Aber die aktuellen Manipulationsvorwürfe beziehen
sich, soweit ich das mitbekommen habe, auf die Papier-Ebene ("neue
Wahlurnen mit erfundenen Stimmen") und nicht auf die elektronische Ebene.

Nur um das klarzustellen: Nach meiner Kenntnis sind die Vorwürfe
unglaubwürdig. Mich treibt aber die Frage um, warum sie trotzdem so
viele glauben, bzw. wie man das besser machen könnte.


Noch zu Belarus und Tansania: Es ist ja nich so, dass das weltweit die
totalen Ausnahmen wären. Eher im Gegenteil.

These: Wenn die wirtschaftlich erfolgreichen liberalen Demokratien ein
Vorbild wären und ein sicheres Online-Wahlsystem einführen würden, dann
gäbe es in den Diktaturen dieser Welt ebenfalls einen starken Druck das
zu tun. Und dann wären dort Manipulationen viel schwieriger. Ich wurde
in einem Staat geboren in dem bei Papierwahlen, die als frei und gerecht
bezeichnet wurden, Zustimmungswerte von 90% und mehr erreicht wurden.
Vielleicht rührt daher meine Weigerung dieses Prinzip so bedingungslos
über den grünen Klee zu loben. :)

Zum Glück laufen in der BRD die Wahlen viel viel besser ab. Und zwar
weil auf vielen Detailebenen andere Regeln gelten und umgesetzt werden.

Das zeigt mir aber, dass man von einem oder auch mehreren schlechten
Umsetzungsbeispielen nicht auf die grundsätzliche Unbrauchbarkeit eines
Prinzips schließen kann. Und die gleiche Logik beanspruche ich für
Online-Wahlen.


Gruß,
Carsten.





> 
> Viele Grüße
> Ilu
> 
> Am 09.11.20 um 06:14 schrieb Ilu:
>> Hallo Carsten,
>>
>> da schreib ich doch gleich mal meinen Guten-Morgen rant:
>>
>> 1. Wahlsysteme bestehen aus Software und Hardware. Du überlegst Dir da
>> ein System, bei dem Du der Software vertraust. Es gibt aber keine
>> vertrauenswürdige Hardware. Damit ist das aus technischer Sicht erledigt.
>>
>> 2. Du verstehst vielleicht, was Du da vorschlägst. Wer sonst noch? Oma
>> Erna? Otto Normal? Kevin und Mandy?
>>
>> 3. Wer kontrolliert den Einsatz? Die Server? Die unter der
>> vollständigen Kontrolle von Google, Microsoft, Apple, Intel ...
>> stehenden Endgeräte?
>>
>> 4. Linux live distribution? Dazu fällt mir doch spontan ein berühmtes
>> Zitat ein: "Erm, we have root." (Mark Shuttleworth, Ubuntu CEO).
>> Sobald ein Rechner am Internet hängt, passieren Dinge, die Du erlauben
>> musst (Sicherheitsupdates) aber nicht kontrollieren kannst. Viel Raum
>> für Verschwörungserzählungen und für Manipulation.
>>
>> 5. Nicht auf Mobilgeräten? Wer hat in 10-20 Jahren überhaupt noch
>> einen privaten PC? Schau Dir mal die Marktanteile oder die Umfragen in
>> den Schulen an: Der Zug rast Richtung mobile-only. Deine free hardware
>> will niemand, die passt nicht ins Wohnzimmer-Design und spricht nicht
>> mit Alexa. Und zocken kann man damit auch nicht.
>>
>> 6. Umsetzen wird es nachher eines der großartigen Unternehmungen, die
>> uns so geniale Projekte wie die Gesundheitsakte, die Telemetrie beim
>> Arzt oder auch das Anwaltspostfach beschert haben. In welcher Welt
>> lebst Du?
>>
>> 7. Es gibt bereits Wahlsoftware, wird hier zB bei Universitätswahlen
>> eingesetzt. Die hiesige Informatikfachschaft hat angesichts der
>> Umsetzung Schreikrämpfe gekriegt. Es hatte leider keiner Mut/Nerv/Geld
>> für eine Klage. Jede Propagierung des Themas verschafft den 1-2 Firmen
>> in dem Marktsegment neues Geschäft. Bisher schützt uns noch das
>> Bundesverfassungsgericht, aber wie lange noch?
>>
>> 8. Menschen sind Augentiere. Tasten können sie auch halbwegs gut.
>> Diese Sinne haben sich in Jahrmillionen etabliert. Bei elektronischen
>> Wahlsystemen gibt es weder etwas zu sehen noch etwas zu tasten.
>> D

Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden mararm
Am Dienstag, 10. November 2020, 11:36:37 CET schrieb Michael Kesper:
>
> Aus guten Gründen (Wahlzwang, Bestechung, ...) darf in Deutschland bei der
> Bundestagswahl nicht nachweisbar sein, dass du gewählt hast.

Aber es wird im Wählerverzeichnis mein Name abgehakt, wenn ich im Wahllokal 
auftauche bzw wird dort auch vermerkt, wenn ich Briefwahl benatragt habe. Ist 
das nicht ein Nachweis, dass ich gewählt habe?

Ich bin mir leider nicht im Klaren darüber, ob in Bezug auf die 
Wahlbeteiligung ein unausgefüllter oder falsch ausgefüllter Stimmzettel 
unterschiedlich behandelt werden. Kann ich also nicht wählen, aber trotzdem im 
Wahllokal gewesen sein bzw einen Stimmzettel in die Urne geworfen haben?

Gruß
mararm
-- 
Since when has the purpose of debian been to appease the interests of the
mass of unskilled consumers?-- Steve Shorter



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Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Carsten Knoll
On 10.11.20 11:36, Michael Kesper wrote:
> Hallo zusammen,
> 
> Am 10.11.20 um 11:12 schrieb Carsten Knoll:
>> Ich argumentiere nicht mit der besseren Effizienz elektronischer Wahlen.
>> Das ist aus meiner Sicht bestenfalls ein Nebenprodukt. Ich argumentiere
>> mit einer besseren Überprüfbarkeit. Weil alle Stimmen offen sichtbar und
>> für jeden nachzählbar in einem Repo liegen.
> 
> Da gibt's ein Problem.
> Aus guten Gründen (Wahlzwang, Bestechung, ...) darf in Deutschland bei der 
> Bundestagswahl nicht
> nachweisbar sein, dass du gewählt hast.


Das verstehe ich nicht. Ich werde doch im Wählerverzeichnis abgehakt. Es
muss ja auch sichergestellt sein, dass ich nicht 3h später nochmal komme.

Außerdem kann jeder sehen, dass ich ins Wahllokal gegangen bin. Und bei
der Briefwahl steckt auch meine Wahlbenachrichtigung mit im äußeren
Umschlag.


Ich kann natürlich trotzdem noch eine ungültige Stimme abgeben, wenn ich
nicht wählen möchte.



> 
> Wie stelle ich dann sicher, dass in diesem Repo nur berechtigte Stimmen
> abgegeben werden?

Das habe ich versucht in meinem Text zu erklären:

https://github.com/cknoll/git-voting

Ganz kurz: es wird eine Liste von "Voting Authorization Tokens" erstellt
und diese dann anonym an die Wahlberechtigten zusgestellt. Jede:r
bekommt nur einen Token. Aber weil keine Entität über die vollständige
Information verfügt, weiß niemand, wer welchen Token bekommen hat, außer
dem eigenen.

Prinzip: Macht und Information auf mehrere möglichst unabhänige
Individuen verteilen (Dezentralisierung).


> 
> Bisher wird das über Wahlbenachrichtigungen in Papierform bewerkstelligt.
> Wenn auch nicht perfekt, so ist es doch um Größenordnungen schwerer zu
> fälschen als irgendeine CA-Lösung.
> 
>> Und ich möchte auch ein CCC-Zitat zu Lasten des aktuellen
>> Papier-Wahlsystems anbringen, wo in der Weiterverarbeitung der
>> Einzelergebnisse hochgradig unsichere Software eingesetzt wurde und
>> vermutlich auch weiterhin wird:
> 
> Inwiefern das jetzt ein Argument für elektronische Wahlen sein soll
> verstehe ich nicht ganz.


Es ist ein Argument dafür, dass das aktuelle Papier-Wahlsysetem auch
Vertrauensprobleme hat. Aber weil das einen Prozessschritt betrifft, der
sich nicht so gut für Kamerateams eignet wie Menschen die Zettel zählen,
geht das in der Wahrnehmung unter.

Ein Online-Wahlsystem muss sich – völlig zu Recht – in jedem einzelnen
Schritt einer kritischen Prüfung unterziehen. Solche blinden Flecken mit
eklatanten Sicherheitsmängeln sind da viel schwieriger. Der ganze
Prozess von Anfang bis Ende wäre klar dokumentiert und für alle die das
wollen nachvollziehbar.

Gruß,
Carsten.


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Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Stefan B. (Listen)
Hallo zusammen,

zuerst mal stelle ich mich kurz vor, schließlich bin ich "neu" hier. Ich
bin weder Programmierer noch Computerguru, ich bin hier also eher ein
stiller Beobachter und Mitleser, der sich am Rand dafür interessiert,
was in der freien Welt so läuft. Meine Computerkenntnisse beschränken
sich auf das Lesen der Anfängerseiten auf ubuntuusers und einen kurzen
BASIC-Einführungs-Kurs am Gymnasium vor über 30 Jahren (viel mehr als
GOTO, IF, THEN, ELSE war nicht drin). Seither war ich mit DOS, Win 3.x,
9x und 7 unterwegs (XP hatte ich nie), danach wurde es mir zu blöd, mich
immer mit der Registry, CCleaner, Defragmentierungen und Schadsoftware
rumzuärgern und alles in die Klaut packen zu müssen, und ich stieg (nach
langen Tests) vor ca. 5 Jahren definitiv auf Linux Mint Xfce um.
Zuerst mit einem Dualboot (Fenster 10 als Notnagel), doch seit kurzer
Zeit läuft Fenster nur noch in einer VM. Meine Frau ist bei den
"Fenstern" geblieben, ich nutze ihren Rechner ein mal pro Jahr, um die
Navi-Karten zu aktualisieren.
Die Sache funktioniert, ich bin zufrieden. Was unter der Haube läuft,
interessiert mich am Rand (als Autofahrer weiß ich wo ich den Ölstand
überprüfe und wie ich ein Rad wechsle, aber wie der Motor funktioniert
und wie er die Kraft auf die Räder überträgt ist mir egal). Bei
Problemen stelle ich meine Fragen in einschlägigen Foren, tippe dann
brav die Antwort im Terminal ab und freue mich, wenn alles funktioniert.
Für meine Umwelt bin ich der "Linux-Freak, der dauernd davon labert,
dass wir unsere Mails verschlüsseln sollen, der kein Gmail hat und kein
Whatsapp nutzt, weil der irgend was von Datenschutz quasselt", für Euch
Informatiker hier bin ich ein totaler DAU.

Als DAU (und stolz darauf), erlaube ich es mir nun mal, hier meine
Meinung zu äußern und den Spielverderber zu markieren. Mein Ansatz ist
genau umgekehrt. Statt (wie Ihr) von der Technik auszugehen, starte ich
beim Wähler.

Anna und Otto Normalverbraucher wollen nicht versuchen, mit GPG, Tor und
Git klar zu kommen, das ist denen viel zu kompliziert.

Die beiden benutzen Gmail, amazon, Facebook, Apple und Microsoft weil
- "alle das benutzen"
- "es bereits installiert ist" (oder mit ein paar Klicks auf dem Händy ist)
- "es einfach funktioniert" (Gehirn ausschalten und drauf los konsumieren).

Um Hackerangriffe und Datenschutz schert sich der Durchschnittsbürger
kaum - und wenn doch, dann ist es ihm zu kompliziert (sonst hätte ich
nicht über 30 % Gmail-Nutzer in meinem E-Adressbuch und WhatsApp wäre so
unbedeutend wie Jabber: "hä, wassn dat? Kamma dat essen?").

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wer im Büro mit Fenstern und
Winzigweichbüro arbeiten muss, kauft sich das auch für zu Hause (und
freut sich, wenn das Zeug schon vorinstalliert ist und er nur noch eine
Seriennummer eintippen muss). Wer einmal ein Dummfon mit einem Androiden
hat, der bleibt dabei und freut sich noch, wenn die Gugel-Datensammlung
einfach auf dem nächsten Gerät ganz von alleine wieder da ist.

Das ist eine Tatsache. Bukovski nannte diese Personen in einem seiner
Werke (frei übersetzt) "die Anhänger der Schaf-Sippe". Der Leithammel
geht voran, die Schafsippe folgt treu, ergeben und ohne Fragen zu stellen.

Damit zuverlässige, freie und sichere E-Wahlen durchgeführt werden
können, muss die Sache für den Nutzer sehr einfach und problemlos
funktionieren, sonst machen die Wähler nicht mit. Mit GPG verschlüsselte
Mails, installieren von Programmen aus git über Tor, das kommt überhaupt
nicht infrage, das ist zu komplex.

Auf Akzeptanz stieße vielleicht eine Web-App, auf die man von jedem
Internet-fähigen Gerät aus zugreifen kann.

Außerdem müsste eine E-Wahl am Anfang auch auf dem vertrauten Papier
möglich sein, damit man langsam aber sicher auf das neue Format
umstellen kann.

Meine Idee wäre daher eine sichere und geschützte Webseite, auf die die
Wähler von zu Hause aus zugreifen, mit dem Gerät ihrer Wahl und ihres
Vertrauens.

Daher schlage ich eine Kombination aus Papier und E-Wahl vor.

Die Wahlunterlagen gehen frühzeitig per Post an alle registrierten
Wähler. Sie enthalten einen (anonymisierten) Nutzernamen (z. B.
Wort+Zahl: Brombeere943, Kartoffel8331), ein (einfaches aber sicheres)
Passwort und Kontroll-Codes (Versand natürlich in getrennten Umschlägen,
so wie das heute schon mit Bankkarten und Geheimzahlen gemacht wird,
warum nicht per Einschreiben?).
Die Wähler loggen sich dann auf eine E-Wahl-Webseite ein (gesicherte
Verbindung), tragen ihren Nutzernamen und das Passwort ein, klicken auf
die gewählten Personen, tragen einen Kontroll-Code ein (oder bestätigen,
dass der angezeigte Code mit dem aus dem Umschlag übereinstimmt), Klick
auf OK und fertig.

So könnte sichergestellt werden, dass nur wahlberechtigte Personen
abstimmen, dass die Wahl anonym ist (das Wahlbüro hat keinen Zugriff auf
die Realnamen), das Wähler-Register hat keinen Zugriff darauf, wer
gewählt hat aber beide können überprüft werden) und mit der Kombination
aus Papier (Postversand) und Webseit

Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Paul Schaub
Wenn wir schon dabei sind, Ideen für mögliche anonyme Wahlsysteme zu
diskutieren, hier meine Skizze eines Vorschlags für ein mögliches System
was in kleinen Kreisen zum Einsatz kommen könnte:

Zunächst werden n distinkte Primzahlen generiert, wobei n = Anzahl
Wähler W x (Anzahl Kandidaten K + 1 für Enthaltung) ist.
Diese Primzahlen werden anschließend gleichmäßig aber zufällig auf die
Wahloptionen verteilt, sodass am Ende jeder Kandidat so viele Primzahlen
hat wie es Wähler gibt (W Stück).
Die Zuordnung zwischen Primzahl und Wahloption wird tabellarisch
festgehalten.

Jeder Wähler enthält anschließend je eine Primzahl pro Wahloption (also
K+1 Zahlen). Auch dem Wähler ist bekannt, welche Zahl welchem Kandidaten
entspricht.

Nun geht es reihum. Der erste Wähler wählt eine Primzahl je nach Wahl
aus und notiert diese auf einem Zettel und reicht diesen an den nächsten
Wähler weiter.
Dieser multipliziert diese Zahl mit der Primzahl die seiner Wahl
entspricht und reicht das Ergebnis an den nächsten Wähler weiter.

Das Resultat ist eine (sehr große) Zahl. Diese geht zurück ans Wahlamt,
wird jedoch auch für alle veröffentlicht.
Im Wahlamt wird die Tabelle der Primzahlen durchgeackert und geschaut,
durch welche Zahlen die Riesenzahl teilbar ist.

Ist die Zahl durch eine Primzahl teilbar, so geht eine Stimme an den
Kandidaten, dem diese Zahl zugeordnet ist.

Wähler können nun bequem prüfen, ob ihre Stimme ordnungsgemäß gezählt
wurde, indem sie prüfen, ob die Ergebniszahl einzig durch die Primzahl
ihrer Wahl teilbar ist.
Ist sie es nicht, wurde die Stimme nicht gewertet. Ist sie dagegen durch
eine andere der Wahlmöglichkeiten teilbar, so wurde die Stimme einem
falschen Kandidaten zugeschrieben.

Natürlich ist dieses System nicht perfekt, aber es hat Spaß gemacht,
sich das auszudenken :D

Trotzdem sind digitale Wahlen mMn. gefährlich.

Happy Hacking
Paul


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Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

2020-11-10 Diskussionsfäden Carsten Knoll
Hallo nochmal,

Die durch meine Mail "git + ema[i]l + gpg + tor -> Online Wahlsystem?"
ausgelöste Diskussion geht in eine Richtung, die ich zwar für spannend
aber aktuell nicht zielführend halte. Die Frage ob Online-Wahlen für
alle im Einzugsbereich dieser Liste demnächst eingeführt werden sollten
stellt sich ja überhaupt nicht.


Deshalb möchte ich eine andere Perspektive aufmachen:


Im Januar findet ein CDU-Bundes-Parteitag statt, wahrscheinlich als
Online-Veranstaltung. Dort soll auch bzw. hauptsächlich über den
Parteivorsitz und damit die Kanzlerkandidatur entschieden werden.


Soweit ich weiß, wird im Moment schon über Gesetzesänderungen
nachgedacht, die Online-Personal-Wahlen in Parteien ermöglichen. Es
würde mich sehr wundern, wenn dann "von alleine" eine Lösung angewendet
würde, die aus unserer Sicht ansatzweise akzeptabel ist.


Mein Wunsch-Szenario für den CDU-Bundes-Parteitag:

Der Kanzlerkandidat dieser konservativen Partei wird mit Hilfe eines
*dezentralen Systems* auf Basis von Freier Software, insbesondere
Verschlüsselung und Anonymisierung gewählt [1].


*Das würde der gesamten Digitalisierungsdebatte in Deutschland (und ggf.
darüber hinaus) einen ganz anderen Spin geben.*


Da es allen Parteien an Digitalisierungskompetenz fehlt, halte ich es
für möglich, dass wir als Community uns diesbezüglich beratend
einbringen und auch wahrgenommen werden.

Vor diesem Hintergrund ist es vielleicht fruchtbarer über meinen
Vorschlag [1] zu diskutieren.


Was meint Ihr dazu?


Zu den Offensichtlichen Usability-Bedenken: Ich bin nicht so naiv zu
glauben, dass eine signifikante Anzahl an Delegierten über die
Kommandozeile mit gpg und git und tor wählt. Aber ich halte es für
absolut machbar, eine einfach zu benutzende GUI (+Automatisierung) dafür
zu bauen, die aber optional und so transparent wie möglich ist. Steht
auch so ähnlich im Text, aber vermutlich nicht deutlich genug.


[1] https://github.com/cknoll/git-voting


PS1: Weil die andere Diskussion weitgehend an der von mir gestellten
Frage vorbeigegangen ist, folgende Bitte: Ich glaube wir alle sollten
der Versuchung widerstehen, in parteipolitische Off-Topic-Diskussionen
abzurutschen.


Beste Grüße,
Carsten


-- 

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https://sober-arguments.net/ (Web-App für konstruktivere Diskussionen)


Was bedeutet eigentlich der Anhang "signature.asc"?
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Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Ilu


Hallo Liste,

ich habe Kaffee getrunken und versuche mich zu entspannen

> Anna und Otto Normalverbraucher wollen nicht versuchen, mit GPG, Tor und
> Git klar zu kommen, das ist denen viel zu kompliziert.
Korrekt. Und Anna und Otto haben Recht. Um Carstens Vorschlag zu 
verstehen, braucht man ein Informatik/Mathematikstudium. Ich als 
computerinteressierter Akademiker verstehe es jedenfalls nicht. Papier, 
Stift, Umschlag und Kreuze zählen, das verstehen auch Anna und Otto und 
ich. Das ist die Pflicht. Überhangmandate sind im Vergleich dazu Kür.


> Meiner Meinung nach ist der Vorschlag verständlich erklärbar, für
> die die asymmetrische Verschlüsselung und git verstehen.
Und das sind geschätzt 1% der Bevölkerung.

> Auf Akzeptanz stieße vielleicht eine Web-App, auf die man von jedem
> Internet-fähigen Gerät aus zugreifen kann.
So wird das bei Universitätswahlen gemacht. Übrigens ist hier die 
(entsetzlich niedrige) Wahlbeteiligung trotz Digitalwahl nicht 
gestiegen, sondern im Gegenteil weiter gefallen.


> Meine Idee wäre daher eine sichere und geschützte Webseite,
So etwas gibt es nicht. Webseiten können prinzipbedingt niemals sicher 
sein. Webbrowser auch nicht. Warum ich trotzdem Online-Banking mache? 
Weil meine Bank dafür haftet (und vermutlich eine Versicherung 
abgeschlossen hat)


> auf die die Wähler von zu Hause aus zugreifen, mit dem Gerät ihrer
> Wahl und ihres Vertrauens.
Das Gerät rechtfertigt ihr Vertrauen nicht. Es gibt keine sichere 
Hardware. Nicht nur ist alles closed-source, es ist auch noch alles 
voller Fehler - Meltdown! Spectre! - und potentiell ferngesteuert, weil 
einzelne Chips unbemerkt von ihrem Besitzer ein Eigenleben entwickeln.


> Die Wähler loggen sich dann auf eine E-Wahl-Webseite ein (gesicherte
> Verbindung), ...
Ich sage Dir, was passieren wird: ein DDOS-Angriff und nix geht mehr. 
Was kann man dagegen machen? Man kauft Schutz bei Cloudflare. Und schon 
ist es vorbei mit der gesicherten Verbindung. Carsten hat schon Gründe, 
warum er die git-pgp-tor Kombination gewählt hat.


> Warum nutzen wir dann überhaupt Computer, um kritische Infrastruktur
> zu betreiben?
Nur weil wir kritische Infrastruktur unsicher betreiben, müssen wir das 
ja nicht auch noch mit Wahlen machen.


Natürlich wird T-Systems sagen, klar geht das, kostet halt. ATOS macht 
Dir das ganze auch in FOSS. Kurz nach Inbetriebnahme wird der ccc das 
System hacken. Das haben sie bisher bei so ziemlich jedem Grossprojekt 
geschafft.
Und das ist auch gar nicht erstaunlich. Ich liebe Freie Software, aber 
auch Freie Software kann keine Wunder bewirken. Je mehr EDV an einer 
Wahl beteiligt ist, desto unzuverlässiger wird der ganze Vorgang.


> 1. Wahlen sind immer heikel und potentiell Manipulationsanfällig.
Wir wählen jetzt seit 75 Jahren mit dem Papierverfahren und hatten 
wieviele Manipulationsversuche?


Du versuchst ein Problem zu lösen, dass es jedenfalls hier überhaupt 
nicht gibt. Möglichwerweise gibt es das Problem woanders, aber dann 
sollte es auch dort diskutiert und gelöst werden.


> in einer Vielzahl der internationalen Wahlen über die berichtet wird,
> Manipulationsvorwürfe im Raum stehen. ... wie man sie wirklich
> überzeugend zurückweisen kann.
Vielleicht gar nicht, denn sie sind in vielen Fällen berechtigt. 
Übrigens auch in den USA (nur nicht das, was Trump behauptet).


Es gibt überhaupt keinen Grund, von einem bewährten Verfahren zugunsten 
von Experimenten mit unsicherem Ausgang abzurücken. FOSS kann man anders 
besser fördern.


Viele Grüße (diesmal besser gelaunt)
Ilu
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Re: Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

2020-11-10 Diskussionsfäden Ilu

Hallo Carsten,

> PS1: Weil die andere Diskussion weitgehend an der von mir gestellten
> Frage vorbeigegangen ist, folgende Bitte: Ich glaube wir alle sollten
> der Versuchung widerstehen, in parteipolitische Off-Topic-Diskussionen
> abzurutschen.
Ich weiß nicht, warum Du das meinst. Wo war die Parteipolitik und wo war 
was Off-topic? Ich jedenfalls diskutiere exakt Deinen Vorschlag und 
Deine Frage. Meine Antwort lautet bloss entschieden: nein.


Zu Deinem neuen spin:
Es ist eigentlich relativ egal, was die CDU parteiintern macht, solange 
sichergestellt ist, dass es für die allgemeinen Wahlen festzementiert 
bei der Papierwahl bleibt. Deswegen bin ich im Grunde daran 
interessiert, dass die CDU für ihre Online-Wahlen ein völlig 
untaugliches System nimmt, denn nur dann kann ich hoffen, dass sich das 
nicht ausbreitet.


Für Vereine, Verbände und Parteien generell ist es in dieser 
Ausnahmesituation sicher sinnvoll, eine Variante zu finden, die die 
Virenübertragung ausschließt. Langfristig sollte man aber bedenken, das 
zu einer Wahl in diesem Umfeld ganz wesentlich auch die Aussprache und 
die Diskussion gehört. Wenn man Wahlen auf den Abstimmungsvorgang 
reduziert und die menschlichen Direktkontakte daraus entfernt, bleibt am 
Ende nichts mehr übrig. Der Sinn von Vereinen, Verbänden und Parteien 
ist die menschliche (mit allen Sinnen erlebte) Zusammenarbeit für ein 
gemeinsames Ziel, nicht die perfekte Organisation eines maschinellen 
Abstimmungsvorgangs.


So, jetzt reicht's aber :-)
Viele Grüße
Ilu

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Re: Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

2020-11-10 Diskussionsfäden Carsten Knoll
On 10.11.20 15:01, Ilu wrote:
> Hallo Carsten,
> 
>> PS1: Weil die andere Diskussion weitgehend an der von mir gestellten
>> Frage vorbeigegangen ist, folgende Bitte: Ich glaube wir alle sollten
>> der Versuchung widerstehen, in parteipolitische Off-Topic-Diskussionen
>> abzurutschen.


> Ich weiß nicht, warum Du das meinst. Wo war die Parteipolitik und wo war
> was Off-topic? 

Im alten Thread war zum Glück keine Parteipolitik. :)

Diese Bemerkung soll davor schützen, dass eine Diskussion getriggert
wird in der Art von: "CDU? Sind das nicht die, die in München ..."


Aber aus meiner Sicht ist der Alte Thread am Thema vorbei gegangen, aus
folgendem Grund: Ich habe einen Text zur Diskussion gestellt, der ein
Protokoll beschreibt, das auf Annahmen beruht. im Text steht explizit:

"""
The assumptions below are in part admittedly unrealistic (E.g. "Each
user can use git and gpg"). They are stated this way to simplify the
explanation of the voting protocol.
"""

Und trotzdem wird hauptsächlich über die Annahmen diskutiert (Usability,
Sicherheit der Hardware). Dass sind alles valide Punkte. Aber ich wollte
Feedback zum eigentlichen Protokoll und zu der Frage in wie weit eine
Diskussion darüber der Popularisierung Freier Software nützen kann.

Zitat aus meiner ersten Mail:

"""
Aus meiner Sicht verschaffen die Pandemie und der
US-Wahl-Glaubwürdigkeitskonflikt dem Thema "Online-Wahl" (und einem
potentiell daran festgemachten Loblied auf Freie Software und
Anonymisierungstools) gerade eine gute medial Bühne.

...


[...] würde ich mich über Anregungen und Unterstützung freuen. Noch
wichtiger wäre aber Feedback, wo der Ansatz ggf. systemische
Schwachstellen hat.
"""

(Vielleicht hätte ich schreiben sollen: "wo der Ansatz trotz erfüllter
Annahmen ggf. systemische Schwachstellen hat.")


> Zu Deinem neuen spin:
> Es ist eigentlich relativ egal, was die CDU parteiintern macht, solange
> sichergestellt ist, dass es für die allgemeinen Wahlen festzementiert
> bei der Papierwahl bleibt.

Ok. Die aktuelle Gesetzgebung versucht halt auch innerparteliche
Demokratie sicherzustellen. Ich finde das richtig.


> Deswegen bin ich im Grunde daran
> interessiert, dass die CDU für ihre Online-Wahlen ein völlig
> untaugliches System nimmt, denn nur dann kann ich hoffen, dass sich das
> nicht ausbreitet.

Du meinst, dass hinterher rauskommt, dass die Wahl manipuliert war. Oder
dass das System zwischendurch abgeschmiert ist und alle genervt sind?

Das (leider) realistichste Szenario ist aber: es wird ein zentrales und
ggf. propritäres System eingesetzt und es funktionsier nach außen hin
alles reibungsfrei und die CDU sagt: Toll so machen wir das in Zukunft
überall.

> 
> Für Vereine, Verbände und Parteien generell ist es in dieser
> Ausnahmesituation sicher sinnvoll, eine Variante zu finden, die die
> Virenübertragung ausschließt.

Zustimmung.



> Langfristig sollte man aber bedenken, das
> zu einer Wahl in diesem Umfeld ganz wesentlich auch die Aussprache und
> die Diskussion gehört. Wenn man Wahlen auf den Abstimmungsvorgang
> reduziert und die menschlichen Direktkontakte daraus entfernt, bleibt am
> Ende nichts mehr übrig. Der Sinn von Vereinen, Verbänden und Parteien
> ist die menschliche (mit allen Sinnen erlebte) Zusammenarbeit für ein
> gemeinsames Ziel, nicht die perfekte Organisation eines maschinellen
> Abstimmungsvorgangs.

Zustimmung.

Aber gerade für Gruppen wie die FSFE die örtlich sehr weit verstreut
sind, ist es auch ohne Pandemie schon ein enorme Erleichterung
verlässliche Online-Entscheidungsfindung durchführen zu können.

Ich sehe jedenfalls einen Trend in diese Richtung.

Gruß,
Carsten

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Re: Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

2020-11-10 Diskussionsfäden mail

Hi Carsten, alle;

ich habe den Thread mit relativ wenig Leidenschaft verfolgt, weil das an 
sich so gar nicht mein Thema ist, daher nur eine Frage von der Seite:


Am 10.11.20 um 15:47 schrieb Carsten Knoll:


Und trotzdem wird hauptsächlich über die Annahmen diskutiert (Usability,
Sicherheit der Hardware). Dass sind alles valide Punkte. Aber ich wollte
Feedback zum eigentlichen Protokoll und zu der Frage in wie weit eine
Diskussion darüber der Popularisierung Freier Software nützen kann.



Nicht provozierend gemeint: Woraus schließt Du, dass das funktionieren 
könnte? Bzw. was genau willst Du wirklich erreichen?


Das Protokoll, die involvierten Technologien und die 
Verfahrensbeschreibung scheinen mir eher Argumente gegen die 
weitverbreitete Annahme, dass freie / quelloffene Software sicher ist, 
weil man sie als Nutzer im Zweifelsfall reviewen kann. Das geht 
bestenfalls _theoretisch_, aber für einen misstrauischen Endnutzer nie 
praktisch.


Die Verknüpfung von Wahlsoftware und Freier Software würde ich 
naiv-überheblich eher andersherum sehen: Wenn _überhaupt_ eine 
digitalisierte Wahl (von deren Vorzügen ich nicht final überzeugt bin), 
dann wäre, aus verschiedenen Gründen, "Freie Software" eine der 
Kernanforderungen, die man an die Implementation zu stellen hätte, 
sowohl wegen "public money, public code" als auch wegen der Möglichkeit, 
Peer-Reviews oder bezahlte unabhängige Code Reviews durchführen zu 
lassen. Daneben sollte die Lösung aber darüber hinaus möglichst einfach 
(wahrscheinlich ohne git, wahrscheinlich ohne tor und sehr hoffentlich 
ohne gpg/PGP) und vor allem so bedienbar, verfügbar, stabil sein, dass 
niemand(!), der seine Stimme abgeben möchte, in irgendeiner Weise durch 
Infrastruktur oder Wissensbarrieren daran gehindert wird. Sehr viel 
niederschwelliger als Zettel und Stift geht es im Moment kaum...


Viele Grüße,
Kristian
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Re: Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

2020-11-10 Diskussionsfäden Carsten Knoll
Hallo Kristian,


On 10.11.20 15:55, m...@zimmer428.net wrote:
> Hi Carsten, alle;
>
> ich habe den Thread mit relativ wenig Leidenschaft verfolgt, weil das
> an sich so gar nicht mein Thema ist, daher nur eine Frage von der
> Seite:
>
> Am 10.11.20 um 15:47 schrieb Carsten Knoll:
>>
>> Und trotzdem wird hauptsächlich über die Annahmen diskutiert
>> (Usability, Sicherheit der Hardware). Dass sind alles valide
>> Punkte. Aber ich wollte Feedback zum eigentlichen Protokoll und zu
>> der Frage in wie weit eine Diskussion darüber der Popularisierung
>> Freier Software nützen kann.
>>
>
> Nicht provozierend gemeint: Woraus schließt Du, dass das
> funktionieren könnte?

Für mich ist das ziemlich naheliegend. Die Diskussion um die
Corona-Warn-App (Off-Topic-Alarmstufe Gelb) hat meiner Meinung nach hier
schon eine gute Richtung vorgelegt:

Vertrauen in Software geht, wenn überhaupt nur mit Freier Software.


> Bzw. was genau willst Du wirklich erreichen?


Ich will bei möglichst vielen Menschen zwei Aha-Effekte auslösen: 1. "
Stimmt, für Wahlen sind Verschlüsselung und Anonymität wichtig." Als
Gegenpol zu "Ich habe doch nichts zu verbergen!" und 2. "Achso, mit gpg
kann ich also sicher verschlüsseln und mit tor anonymisieren. Gut zu
wissen."


>
> Das Protokoll, die involvierten Technologien und die
> Verfahrensbeschreibung scheinen mir eher Argumente gegen die
> weit verbreitete Annahme, dass freie / quelloffene Software sicher
> ist, weil man sie als Nutzer im Zweifelsfall reviewen kann. Das geht
> bestenfalls _theoretisch_, aber für einen misstrauischen Endnutzer
> nie praktisch.

Dass ein einzelner Mensch bis auf den Maschinencode runter alles
versteht halte ich eh für ausgeschlossen. Ich würde mich aber damit
zufrieden geben wenn ich der Sicherheit des Systems genau so vertrauen
kann wie der Sicherheit der Kombination von git, gpg und tor.


>
> Die Verknüpfung von Wahlsoftware und Freier Software würde ich
> naiv-überheblich eher andersherum sehen: Wenn _überhaupt_ eine
> digitalisierte Wahl (von deren Vorzügen ich nicht final überzeugt
> bin), dann wäre, aus verschiedenen Gründen, "Freie Software" eine
> der Kernanforderungen, die man an die Implementation zu stellen
> hätte, sowohl wegen "public money, public code" als auch wegen der
> Möglichkeit, Peer-Reviews oder bezahlte unabhängige Code Reviews
> durchführen zu lassen.

Volle Zustimmung. Ich sehe aber den Widerspruch zu meiner Position nicht.

> Daneben sollte die Lösung aber darüber hinaus
> möglichst einfach (wahrscheinlich ohne git, wahrscheinlich ohne tor
> und sehr hoffentlich ohne gpg/PGP) und vor allem so bedienbar,
> verfügbar, stabil sein,

Einfach bedeutet für mich zweierlei:

1. Einfach bedienbar (möglich über ein optionales GUI-Frontend)
2. Einfach verständlich (Rückführbarkeit auf etablierte Tools und
Prinzipien)


Um Missverständnissen vorzubeugen nochaml ein Zitat aus meiner ersten
Mail in diesem Thread:

"""
Zu den Offensichtlichen Usability-Bedenken: Ich bin nicht so naiv zu
glauben, dass eine signifikante Anzahl an Delegierten über die
Kommandozeile mit gpg und git und tor wählt. Aber ich halte es für
absolut machbar, eine einfach zu benutzende GUI (+Automatisierung) dafür
zu bauen, die aber optional und so transparent wie möglich ist. Steht
auch so ähnlich im Text, aber vermutlich nicht deutlich genug.
"""

> dass niemand(!), der seine Stimme abgeben
> möchte, in irgendeiner Weise durch Infrastruktur oder
> Wissensbarrieren daran gehindert wird.

Zusitmmung.


> Sehr viel niederschwelliger
> als Zettel und Stift geht es im Moment kaum...

Dieses Medium steht während der Pandemie voraussichtlich nicht zur
Verfügung. Bzw. wenn doch (Briefwahl), muss man für Auszählung und
Sicherung der Anonymität wieder ziemlich viel Vertrauen in die
Akteur:innen stecken. Und dann könnte es sein, dass ein (schlechter)
Verlierer hinterher nicht nachprüfbare Betrugsvorwürfe erhebt. Das ist
angesichts der jüngeren Diskussionen um den Parteitag gar nicht so
unwahrscheinlich.


Gruß,
Carsten.


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http://cknoll.github.io (Blog)
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Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Eike Rathke
moin Paul,

am Dienstag, 2020-11-10 13:06:57 +0100, schrieb Paul Schaub:

> Zunächst werden n distinkte Primzahlen generiert, wobei n = Anzahl
> Wähler W x (Anzahl Kandidaten K + 1 für Enthaltung) ist.

Du moechtest hunderte Millionen Primzahlen finden und verwenden? Viel
Glueck :P  (bei 60 Millionen Wahlberechtigten mit K Wahloptionen)

> Nun geht es reihum. Der erste Wähler wählt eine Primzahl je nach Wahl
> aus und notiert diese auf einem Zettel und reicht diesen an den nächsten
> Wähler weiter.
> Dieser multipliziert diese Zahl mit der Primzahl die seiner Wahl
> entspricht und reicht das Ergebnis an den nächsten Wähler weiter.

60 Millionen Multiplikationen mit Ergebnissen im hundertstelligen
Bereich.. ein laaanger Zettel.. ausserdem kann jeder mehrere
willkuerliche Zahlen mitmultiplizieren, merkt erstmal keiner. Erst
spaeter, dann ist die gesamte Wahl ungueltig. Aber die Auszaehlung
(sprich feststellen aller Teiler und damit Primfaktorenzerlegung) dauert
eh so lange, dass das niemand mehr miterlebt ;-)

> Wähler können nun bequem prüfen, ob ihre Stimme ordnungsgemäß gezählt
> wurde, indem sie prüfen, ob die Ergebniszahl einzig durch die Primzahl
> ihrer Wahl teilbar ist.

Die riesige Zahl entstanden durch 60 Millionen Multiplikationen teilt
dann jeder wie?

> Natürlich ist dieses System nicht perfekt, aber es hat Spaß gemacht,
> sich das auszudenken :D

Tja, war lustig..

  Eike

-- 
OpenPGP/GnuPG encrypted mail preferred in all private communication.
GPG key 0x6A6CD5B765632D3A - 2265 D7F3 A7B0 95CC 3918  630B 6A6C D5B7 6563 2D3A
Use LibreOffice! https://www.libreoffice.org/


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Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Paul Schaub
Hi Eike

10.11.2020 19:24:49 Eike Rathke :

> Du moechtest hunderte Millionen Primzahlen finden und verwenden? Viel
> Glueck :P  (bei 60 Millionen Wahlberechtigten mit K Wahloptionen)

Hehe deshalb schrieb ich ja, dass das System nur für kleine Gruppen 
funktioniert :)

Paul
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Re: Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

2020-11-10 Diskussionsfäden mail

Hi Carsten;


Am 10.11.20 um 17:50 schrieb Carsten Knoll:


Nicht provozierend gemeint: Woraus schließt Du, dass das
funktionieren könnte?


Für mich ist das ziemlich naheliegend. Die Diskussion um die
Corona-Warn-App (Off-Topic-Alarmstufe Gelb) hat meiner Meinung nach hier
schon eine gute Richtung vorgelegt:



Glaubst Du, dass außerhalb eines informierten (kleinen) Kreises der 
Umstand, dass die Anwendung FLOSS ist, merklich zu Vertrauen in das Tool 
beigetragen hat? Dorth habe ich meine Zweifel.





Ich will bei möglichst vielen Menschen zwei Aha-Effekte auslösen: 1. "
Stimmt, für Wahlen sind Verschlüsselung und Anonymität wichtig." Als
Gegenpol zu "Ich habe doch nichts zu verbergen!" und 2. "Achso, mit gpg
kann ich also sicher verschlüsseln und mit tor anonymisieren. Gut zu
wissen."



Möglich, ja. Du hast aber mindestens zwei andere Möglichkeiten:

(b) Den "Instagram"-Effekt: Die Leute nehmen das Produkt, das Ergebnis 
wahr und interessieren sich nicht die Spur dafür, dass das Dingens im 
Wesentlichen aus interessanten SoftwareLibre/OpenSource-Komponenten 
gebaut ist - weil sie eben das Ergebnis interessiert, nicht die Bauteile.


(c) Die Wahrnehmung entgleitet, wie leider häufiger bei FLOSS: Es 
braucht eine gewisse Frickelei, um (jeweils für sich hinreichend 
komplexe) generische Einzelkomponenten zusammenzuschalten, um ein 
Ergebnis zu erzielen, das einigermaßen funktioniert und immer noch im 
Blick auf Usability, Wartbarkeit, ... hinter einer auf den 
Anwendungsfall optimierten Lösung zurücksteht.


Zu gpg bin ich extrem skeptisch; die Leute in meinem Umfeld, die sich 
professionell mit Kryptographie beschäftigen (Forschung, professioneller 
Einsatz), äußern immer mal wieder mehr oder weniger lautes 
Unverständnis, wieso das noch jemand ernsthaft für relevante Use Cases 
nimmt. Ein paar Gründe dafür finden sich u.a. hier:


https://latacora.micro.blog/2019/07/16/the-pgp-problem.html

Ich bin nicht tief genug drin, um _alle_ der Argumente zu verstehen, 
aber zumindest einen Großteil - und außerhalb von Use Cases im 
FLOSS-Umfeld kenne ich derzeit niemanden mehr, der gpg wirklich nutzt. 
Insofern wäre vielleicht auch gut, hierfür nicht allzu laut zu werben. ;)	




Dass ein einzelner Mensch bis auf den Maschinencode runter alles
versteht halte ich eh für ausgeschlossen. Ich würde mich aber damit
zufrieden geben wenn ich der Sicherheit des Systems genau so vertrauen
kann wie der Sicherheit der Kombination von git, gpg und tor.


Hier möchte ich deutlich mehr Sicherheit. Bei diesem Szenario und der 
damit verbundenen Tragweite denke ich eher in Größenordnungen von 
Software für Flugzeuge oder medizinische Anwendung: Maßgeschneiderte 
Spezial-Lösungen, die per Vorgabe sowohl "Open Source" als auch formal 
verifizierbar sein müssen, die einen sehr klar beschriebenen 
Anwendungsfall haben und bei dem leicht(!) zeigbar ist, dass sie diesen 
Anwendungsfall sicher abbilden. Die Komplexität der benannten Tools 
selbst, zusammen mit der Komplexität des von Dir beschriebenen 
Prozesses, scheint mir dort unbeherrschbar.





Einfach bedeutet für mich zweierlei:

1. Einfach bedienbar (möglich über ein optionales GUI-Frontend)
2. Einfach verständlich (Rückführbarkeit auf etablierte Tools und
Prinzipien)


Zustimmung zu (1) unter der Maßgabe, dass das Frontend nicht optional, 
sondern verpflichtend ist.


Widerspruch zu (2). Das klingt sehr nach Golden Hammer. Warum? Warum, 
wenn wir FLOSS wollen, für diesen Use Case nicht eine dedizierte 
Software planen und bauen, statt Tools zusammenzuklemmen, die für etwas 
anderes gedacht sind, die relativ viel Angriffsfläche (durch Codebasis, 
Abwärtskompatibilitäten, potentielle Fehlbedienung, ...) bieten und von 
denen es einen Großteil der Funktion hierfür vermutlich nicht braucht?







Sehr viel niederschwelliger
als Zettel und Stift geht es im Moment kaum...


Dieses Medium steht während der Pandemie voraussichtlich nicht zur
Verfügung. Bzw. wenn doch (Briefwahl), muss man für Auszählung und
Sicherung der Anonymität wieder ziemlich viel Vertrauen in die
Akteur:innen stecken.

>

Meine Eltern wohnen wie leider zu viele in DE in einem "weißen Fleck". 
Dort gibt es kein mobiles Internet, eine sehr dünne Leitung von der 
Telekom, und wenn alle im Ort online sind, wird die schleichend langsam 
und bricht gelegentlich auch mal zusammen.


Wenn wir "digitale" Wahl wollen, dann müssten wir dieses Problem in der 
Breite vorher lösen. Das sehe ich in realistischer Zeit nicht.


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Re: Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

2020-11-10 Diskussionsfäden Ilu

Hallo Carsten,

dann will ich auch nochmal was zu den von Dir vorgeschlagenen tools 
schreiben:


Alle sind eigentlich für was anderes gedacht und werden von Dir 
zweckenfremdet und zusammengefrickelt.


- gpg wollen die fachkundigen Leute schon seit langem loswerden: nie 
auditierte, uralte Codebasis, die außer Werner Koch niemand versteht, 
und jede Menge Probleme hat (siehe 
https://latacora.micro.blog/2019/07/16/the-pgp-problem.html und die 
dazugehörige Diskussion an verschiedenen Stellen im Internet). Der 
Blog-Artikel wird kontrovers diskutiert, aber alle sind sich im 
Grundsatz einig, dass gpg keine Zukunft hat. Hint: Werner Koch ist 1961 
geboren.


- die Funktionsfähigkeit von tor hängt ab von den exit nodes - wer die 
kontrolliert, kontrolliert das Netzwerk. Dieser Umstand wird bisher 
hauptsächlich für betrügerische Aktivitäten ausgenutzt (z.B. 
https://www.zdnet.com/article/a-mysterious-group-has-hijacked-tor-exit-nodes-to-perform-ssl-stripping-attacks/). 
Wahlen auf dieser Basis zu organisieren, setzt plötzlich ganz andere 
Anreize. Unter der in D geltenden Rechtslage kann ein exit node nur von 
Bürgern betrieben werden, die nichts zu verlieren haben - oder vom Staat 
oder von Geheimdiensten. Tor ist leicht zu kontrollieren, wenn man über 
ausreichende Mittel verfügt. Dein Vorschlag würde den erwünschten Zweck 
nicht erreichen und dazu tor unbrauchbar machen für seinen eigentlichen 
Zweck.


- git hängt in Deinem Szenario allein ab von der Zahl der Server. Jeder 
einzelne ist leicht kompromittierbar, denn wenn man die repo instanz 
kontrolliert, kann man problemlos commits rausoperieren. Bei sehr vielen 
voneinander unabhängigen Servern mag git funktionieren.


> Aber aus meiner Sicht ist der Alte Thread am Thema vorbei gegangen,
> aus folgendem Grund: Ich habe einen Text zur Diskussion gestellt, der
> ein Protokoll beschreibt, das auf Annahmen beruht.

Die Annahmen, die Du voraussetzt, stammen aus einer Phantasiewelt und 
nicht aus der Realität. Das ist ein Vorwurf der den Anhängern freier 
Software ohnehin schon gemacht wird. Freie Software kann in so einer 
Debatte *nur* verlieren, und absolut nichts gewinnen. Deshalb sollten 
wir die Debatte gar nicht erst führen (jedenfalls nicht so, daß jemand 
relevantes das mitbekommt). Auch nicht die CDU.


Viele Grüße
Ilu

Am 10.11.20 um 19:50 schrieb m...@zimmer428.net:

Hi Carsten;


Am 10.11.20 um 17:50 schrieb Carsten Knoll:


Nicht provozierend gemeint: Woraus schließt Du, dass das
funktionieren könnte?


Für mich ist das ziemlich naheliegend. Die Diskussion um die
Corona-Warn-App (Off-Topic-Alarmstufe Gelb) hat meiner Meinung nach hier
schon eine gute Richtung vorgelegt:



Glaubst Du, dass außerhalb eines informierten (kleinen) Kreises der 
Umstand, dass die Anwendung FLOSS ist, merklich zu Vertrauen in das Tool 
beigetragen hat? Dorth habe ich meine Zweifel.





Ich will bei möglichst vielen Menschen zwei Aha-Effekte auslösen: 1. "
Stimmt, für Wahlen sind Verschlüsselung und Anonymität wichtig." Als
Gegenpol zu "Ich habe doch nichts zu verbergen!" und 2. "Achso, mit gpg
kann ich also sicher verschlüsseln und mit tor anonymisieren. Gut zu
wissen."



Möglich, ja. Du hast aber mindestens zwei andere Möglichkeiten:

(b) Den "Instagram"-Effekt: Die Leute nehmen das Produkt, das Ergebnis 
wahr und interessieren sich nicht die Spur dafür, dass das Dingens im 
Wesentlichen aus interessanten SoftwareLibre/OpenSource-Komponenten 
gebaut ist - weil sie eben das Ergebnis interessiert, nicht die Bauteile.


(c) Die Wahrnehmung entgleitet, wie leider häufiger bei FLOSS: Es 
braucht eine gewisse Frickelei, um (jeweils für sich hinreichend 
komplexe) generische Einzelkomponenten zusammenzuschalten, um ein 
Ergebnis zu erzielen, das einigermaßen funktioniert und immer noch im 
Blick auf Usability, Wartbarkeit, ... hinter einer auf den 
Anwendungsfall optimierten Lösung zurücksteht.


Zu gpg bin ich extrem skeptisch; die Leute in meinem Umfeld, die sich 
professionell mit Kryptographie beschäftigen (Forschung, professioneller 
Einsatz), äußern immer mal wieder mehr oder weniger lautes 
Unverständnis, wieso das noch jemand ernsthaft für relevante Use Cases 
nimmt. Ein paar Gründe dafür finden sich u.a. hier:


https://latacora.micro.blog/2019/07/16/the-pgp-problem.html

Ich bin nicht tief genug drin, um _alle_ der Argumente zu verstehen, 
aber zumindest einen Großteil - und außerhalb von Use Cases im 
FLOSS-Umfeld kenne ich derzeit niemanden mehr, der gpg wirklich nutzt. 
Insofern wäre vielleicht auch gut, hierfür nicht allzu laut zu werben. ;)




Dass ein einzelner Mensch bis auf den Maschinencode runter alles
versteht halte ich eh für ausgeschlossen. Ich würde mich aber damit
zufrieden geben wenn ich der Sicherheit des Systems genau so vertrauen
kann wie der Sicherheit der Kombination von git, gpg und tor.


Hier möchte ich deutlich mehr Sicherheit. Bei diesem Szenario und der 
damit verbundenen Tragweite denke ich eher in Größenordnungen von 
Software f

Re: Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

2020-11-10 Diskussionsfäden Florian Snow
Hallo Carsten,


Carsten Knoll  writes:
> Soweit ich weiß, wird im Moment schon über Gesetzesänderungen
> nachgedacht, die Online-Personal-Wahlen in Parteien ermöglichen. Es
> würde mich sehr wundern, wenn dann "von alleine" eine Lösung
> angewendet würde, die aus unserer Sicht ansatzweise akzeptabel ist.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass die CDU dazu bereits eine Lösung
sucht.  Vielleicht stellst du ja deine Lösung mal dort vor.  Ich meine
das jetzt wirklich ernst und nicht zynisch oder so.  Denn du bekommst
dort sicher Rückmeldung darüber, wie weit es geeignet ist und du kannst
auch Erfahrungen sammeln was die Infrastruktur und Kosten und so angeht.
Und wenn es abgelehnt wird, bist du auch schlauer als vorher, was noch
fehlt z.B.  Was meinst du?

Happy hacking!
Florian
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behandeln: https://fsfe.org/about/codeofconduct


Re: Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

2020-11-10 Diskussionsfäden Florian Snow
Hi,


Carsten Knoll  writes:
> Aber ich wollte Feedback […] zu der Frage in wie weit eine Diskussion
> darüber der Popularisierung Freier Software nützen kann.

Wenn ich es schaffe, schau ich mir unter diesem Aspekt nachher nochmal
deine erste Mail an und antworte nochmal darauf.

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Florian
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Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Florian Snow
Hallo nochmal,


Carsten Knoll  writes:
> Ich wurde in einem Staat geboren in dem bei Papierwahlen, die als frei
> und gerecht bezeichnet wurden, Zustimmungswerte von 90% und mehr
> erreicht wurden.

Ich finde das ist ein interessanter Punkt.  Hat irgendwer geglaubt, dass
die Wahlen frei waren?  War das zumindest in Stichproben nachprüfbar?
Gab es auf den Stimmzetteln verschiedene Optionen?


> Und dann wären dort Manipulationen viel schwieriger.

Davon bin ich nicht überzeugt.  Was hindert den Diktator daran, alle
Stimmen selbst abzugeben?  Mal abgesehen davon wissen wir auch jetzt
recht gut, wo Wahlen manipuliert werden, auch wenn wir nicht den genauen
Umfang kennen.


> Das zeigt mir aber, dass man von einem oder auch mehreren schlechten
> Umsetzungsbeispielen nicht auf die grundsätzliche Unbrauchbarkeit eines
> Prinzips schließen kann. Und die gleiche Logik beanspruche ich für
> Online-Wahlen.

Da stimme ich dir schon zu, aber die elektronische Wahlen scheitern
nicht an der Umsetzung, sondern führen prinzipiell neue Probleme ein,
die wir nicht lösen können.  Mal ganz abgesehen davon, dass die
Einstiegshürden sowohl zum Wählen als auch bei der Kontrolle erheblich
erhöht werden.

Happy hacking!
Florian
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Re: Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

2020-11-10 Diskussionsfäden Carsten Knoll
Hallo Ilu,

On 10.11.20 23:01, Ilu wrote:
> Hallo Carsten,
> 
> dann will ich auch nochmal was zu den von Dir vorgeschlagenen tools
> schreiben:

vielen Dank für das (überwiegend) konstruktive Feedback. :)

> 
> Alle sind eigentlich für was anderes gedacht und werden von Dir
> zweckenfremdet und zusammengefrickelt.
> 
> - gpg wollen die fachkundigen Leute schon seit langem loswerden: nie
> auditierte, uralte Codebasis, die außer Werner Koch niemand versteht,
> und jede Menge Probleme hat (siehe
> https://latacora.micro.blog/2019/07/16/the-pgp-problem.html und die
> dazugehörige Diskussion an verschiedenen Stellen im Internet). Der
> Blog-Artikel wird kontrovers diskutiert, aber alle sind sich im
> Grundsatz einig, dass gpg keine Zukunft hat. Hint: Werner Koch ist 1961
> geboren.

Guter Punkt.
Alternativ-Vorschlag: OpenPGP

> 
> - die Funktionsfähigkeit von tor hängt ab von den exit nodes - wer die
> kontrolliert, kontrolliert das Netzwerk. Dieser Umstand wird bisher
> hauptsächlich für betrügerische Aktivitäten ausgenutzt (z.B.
> https://www.zdnet.com/article/a-mysterious-group-has-hijacked-tor-exit-nodes-to-perform-ssl-stripping-attacks/).
> Wahlen auf dieser Basis zu organisieren, setzt plötzlich ganz andere
> Anreize. Unter der in D geltenden Rechtslage kann ein exit node nur von
> Bürgern betrieben werden, die nichts zu verlieren haben - oder vom Staat
> oder von Geheimdiensten. Tor ist leicht zu kontrollieren, wenn man über
> ausreichende Mittel verfügt. Dein Vorschlag würde den erwünschten Zweck
> nicht erreichen und dazu tor unbrauchbar machen für seinen eigentlichen
> Zweck.

Guter Punkt. Dann ist Tor wahrscheinlich raus. Denn Rückkanal kann man
aber auch über verschlüsselte und anonymisierte Mails bauen. Mal sehen,
ob ich das noch in den Text einbaue. Habe es erstmal in den
Kritik-Abschnitt aufgenommen.


> - git hängt in Deinem Szenario allein ab von der Zahl der Server. Jeder
> einzelne ist leicht kompromittierbar, denn wenn man die repo instanz
> kontrolliert, kann man problemlos commits rausoperieren. Bei sehr vielen
> voneinander unabhängigen Servern mag git funktionieren.

Das kommt halt darauf an, was man für ein Bedrohungszenario annimmt.
Wenn ich einfach nur als user sicherstellen will, dass seit meiner
letzten Überprüfung nur neue Stimmen hinzugekommen sind, aber keine
verschwunden und keine verändert wurden, dann reich ein git server. Der
kann zwar beliebig die History andern aber nicht unbemerkt von den usern
(wenn sie regelmäßig pullen).


> 
>> Aber aus meiner Sicht ist der Alte Thread am Thema vorbei gegangen,
>> aus folgendem Grund: Ich habe einen Text zur Diskussion gestellt, der
>> ein Protokoll beschreibt, das auf Annahmen beruht.
> 
> Die Annahmen, die Du voraussetzt, stammen aus einer Phantasiewelt und
> nicht aus der Realität. Das ist ein Vorwurf der den Anhängern freier
> Software ohnehin schon gemacht wird. Freie Software kann in so einer
> Debatte *nur* verlieren, und absolut nichts gewinnen.

Ich sehe das anders: Online-Voting wird voraussichtlich über kurz oder
lang kommen. Genau so wie die Abschaffung des Bargeldes. Und dann halte
ich bei allen unbestrittenen Problemen eine dezentrale Lösung basierend
auf freier Software für viel besser, als eine proprietäre und
zentralistische.


Angesichts dieser Lage:

https://www.cdu.de/informationen-zum-kandidatenverfahren

"""
Digitale Parteitage mit digitalen Wahlen erachtet der Bundesvorstand
nach wie vor für sinnvoll. Dies ist allerdings rechtlich derzeit nicht
möglich. Deshalb hat der CDU-Bundesvorstand die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion aufgefordert, nochmals zu prüfen, ob und wie
weitere Regelungen angepasst werden können, um digitale Wahlen sowohl
bei einem zentralen als auch bei einem dezentralen Parteitag zu
ermöglichen. Sofern hierzu eine Grundgesetzänderung erforderlich sein
sollte, sprach sich der Bundesvorstand für eine entsprechende Änderung aus.
"""

fände ich es gut, wenn die FSFE (ggf. gemeinsam mit anderen NGOs z.B.
der GI) eine Pressemitteilung herausbringen würde.

Hauptinhalt könnte sein:

- "digitale Wahlen" bergen erhebliche technische Risiken.
- Die Legitimität des Ergebnisses steht ggf. in Frage.
- Wenn wirklich eine digitale Wahl stattfinden soll, dann ist nur eine
Lösung basierend auf Freier Software und Dezentralität akzeptabel. Alles
andere wäre eine Farse und genau so ein Desaster wie das elektronische
Anwaltspostfach.


Gruß,
Carsten



> Am 10.11.20 um 19:50 schrieb m...@zimmer428.net:
>> Hi Carsten;
>>
>>
>> Am 10.11.20 um 17:50 schrieb Carsten Knoll:

 Nicht provozierend gemeint: Woraus schließt Du, dass das
 funktionieren könnte?
>>>
>>> Für mich ist das ziemlich naheliegend. Die Diskussion um die
>>> Corona-Warn-App (Off-Topic-Alarmstufe Gelb) hat meiner Meinung nach hier
>>> schon eine gute Richtung vorgelegt:
>>>
>>
>> Glaubst Du, dass außerhalb eines informierten (kleinen) Kreises der
>> Umstand, dass die Anwendung FLOSS ist, merklich zu Vertrauen in das
>> Tool beigetragen hat? Dorth

Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Florian Snow
Hallo Carsten,


wie versprochen hier nochmal eine Antwort unter einem anderen Aspekt.


Carsten Knoll  writes:
> 2. Eine Prototyp-Implementierung angehen. Da nur ausgereifte Tools
> verwendet werden, sollte der Aufwand, um diese zusammenzubinden,
> überschaubar sein. Dieser Prototyp könnte dann z.B. bei den anstehenden
> Online-Parteitagen zum Einsatz kommen, und ganz nebenbei der Politik die
> Nützlichkeit von Freier Software demonstrieren.


Eventuell könnte man so die Nützlichkeit Freier Software zeigen, ja.
Aber beim Thema Wahlen bin ich aus bereits genannten Gründen sehr
vorsichtig.  Wenn es nur um parteiinterne Fragen geht, habe ich
prinzipiell nichts gegen so eine Idee, aber ich weiß nicht, ob die
konkrete Lösung geeignet ist, um Menschen zu überzeugen.  Ich persönlich
habe z.B. mit Git und GPG ein elektronisches Berichtsheft für die
Berufsausbildung organisiert.  Das funktioniert super und ist
wasserdicht nachvollziehbar, aber bereits innerhalb der IT ist es
schwierig, alle davon zu überzeugen, weil es als sehr komplex angesehen
wird, obwohl die meisten Dinge automatisiert sind und man nur drei
Git-Befehle abtippen muss, um es zu verwenden.  Ich denke du hättest da
ähnliche Hürden und wenn du am Ende ein Interface vorschalten musst, das
nen grünen Haken anzeigt, dann kannst du dir auch den Aufwand sparen und
ein einfacheres System aufbauen.

Dazu kommt noch, dass man auch ein Parteitag ein größeres Unterfangen
ist.  Da hängt eine ganze Menge Infrastruktur dran, die auch
entsprechend abgesichert sein muss.  Und man kann nicht davon ausgehen,
dass jeder Nutzer ein geeignetes Gerät mitbringt, gerade wenn die Basis
Git ist.  Das muss man also alles mit einrechnen und dadurch steigt der
Aufwand mehr als durch den rein technischen Teil.

Ich persönlich sehe es hier also als schwierig an gerade so ein Gebiet,
das sich generell schlecht mit Technik lösen lässt, als Musterbeispiel
für Freie Software zu setzen.  Von daher wäre ich vorsichtig, aber ich
will deinen Elan nicht bremsen (siehe meine andere Mail).

Happy hacking!
Florian
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Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Carsten Knoll
On 10.11.20 23:36, Florian Snow wrote:
> Hallo nochmal,
> 
> 
> Carsten Knoll  writes:
>> Ich wurde in einem Staat geboren in dem bei Papierwahlen, die als frei
>> und gerecht bezeichnet wurden, Zustimmungswerte von 90% und mehr
>> erreicht wurden.
> 
> Ich finde das ist ein interessanter Punkt.  Hat irgendwer geglaubt, dass
> die Wahlen frei waren?  War das zumindest in Stichproben nachprüfbar?
> Gab es auf den Stimmzetteln verschiedene Optionen?

*irgendwer* bestimmt. Viele aber auch nicht. Oder so halb. Ich kann das
nicht abschließend beurteilen ich war noch zu jung und wenn ich jetzt
mit Menschen rede sind deren Erinnerungen von der heutigen Perspektive
mit geprägt.

Auf den Stimmzetteln gab es manchmal verschiedene Optionen. Aber die
Frage war eher ob man einen gültigen oder ungültigen Stimmzettel abgab.

Es gab, soweit ich weiß Wahlkabinen, aber die zu benutzen, galt als
verdächtig. Offenbar hatte man da etwas zu verbergen.

Diesen Aspekt finde ich wichtig, wenn heutzutage über Anonymität
diskutiert wird.


> 
> 
>> Und dann wären dort Manipulationen viel schwieriger.
> 
> Davon bin ich nicht überzeugt.  Was hindert den Diktator daran, alle
> Stimmen selbst abzugeben? 

Basierend auf meinem System: müsste er 1. and alle
Voting-Authorization-Tokens kommen. Dazu muss er drei Server übernehmen.
Und er müsste zusätzlich die privaten Schlüssel von allen Usern kapern.
Wenn er das kann, braucht er sich auch nicht mehr wählen lassen.


> Mal abgesehen davon wissen wir auch jetzt
> recht gut, wo Wahlen manipuliert werden, auch wenn wir nicht den genauen
> Umfang kennen.

Wir dürfen hier nicht vergessen, dass wir unser System von innen heraus
und die anderen von außen beurteilen. Wenn in unserem System manipuliert
*würde* – was ich nicht glaube – dann wäre ziemlich unwahrscheinlich,
dass offen darüber berichtet würde.


> 
> 
>> Das zeigt mir aber, dass man von einem oder auch mehreren schlechten
>> Umsetzungsbeispielen nicht auf die grundsätzliche Unbrauchbarkeit eines
>> Prinzips schließen kann. Und die gleiche Logik beanspruche ich für
>> Online-Wahlen.
> 
> Da stimme ich dir schon zu, aber die elektronische Wahlen scheitern
> nicht an der Umsetzung, sondern führen prinzipiell neue Probleme ein,
vielleicht


> die wir nicht lösen können. 
Von diesem Umfassenden Geltungsanspruch der Aussage bin ich nicht überzeugt.



> Mal ganz abgesehen davon, dass die
> Einstiegshürden sowohl zum Wählen als auch bei der Kontrolle erheblich
> erhöht werden.

Sie werden aus meiner Sicht nicht "erhöht" sondern verschoben.

Ich brauche ein Endgerät, muss aber dafür nicht zum Wahllokal. Ich kann
im Wahllokal nicht mitzählen, aber dafür den Datensatz aller Stimmen
runterladen und selber auswerten.

Was besser ist, ist aus meiner Sicht Ansichtssache.

Gruß,
Carsten.



-- 

https://plq.de (Gründungsinitiative der Partei für Lebensqualität)
https://plq.de/programm.html (Grundsatzprogramm Juli 2019)
https://dresden.bits-und-baeume.org/
http://tu-dresden.de/pythonkurs (Pythonkurs für Ingenieur*innen)
http://cknoll.github.io (Blog)
http://tuuwi.de (TU Umweltinitiative)
https://fsfw-dresden.de (HG für Freie Software und Freies Wissen)
https://sober-arguments.net/ (Web-App für konstruktivere Diskussionen)


Was bedeutet eigentlich der Anhang "signature.asc"?
-> http://cknoll.github.io/emails-signieren.html


OpenPGP_0x13AD36049D3EF6BF.asc
Description: application/pgp-keys


OpenPGP_signature
Description: OpenPGP digital signature
___
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Re: git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

2020-11-10 Diskussionsfäden Eike Rathke
moin Carsten,

am Montag, 2020-11-09 00:45:04 +0100, schrieb Carsten Knoll:

> https://github.com/cknoll/git-voting

Btw, Helios, als ein System, dass fuer Admins nur Google, Facebook,
Yahoo, oder Twitter Authentifizierung erlaubt (und davon nur Google und
Facebook anbietet), halte ich fuer ein schlechtes Beispiel..

Was in der "What already exists" section fehlt sind entwickelte
Verfahren fuer STV (Single Transferable Vote / Übertragbare
Einzelstimmgebung) und Condorcet, speziell CIVS fuer das es Freie
Software gibt.

Ich empfehle einen Blick auf
https://web.archive.org/web/20130703035248/http://martinwilke.de/stv/
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertragbare_Einzelstimmgebung

und https://de.wikipedia.org/wiki/Condorcet-Methode sowie
https://de.wikipedia.org/wiki/Schulze-Methode

und speziell https://civs.cs.cornell.edu/ bzw.
https://github.com/andrewcmyers/civs zu werfen, sowie (unfrei?)
https://www.cs.cornell.edu/projects/civitas/ und die dortigen
Publikationen, obwohl (fuer die heutige Materie) relativ (12 Jahre) alt.

  Eike

-- 
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GPG key 0x6A6CD5B765632D3A - 2265 D7F3 A7B0 95CC 3918  630B 6A6C D5B7 6563 2D3A
Use LibreOffice! https://www.libreoffice.org/


signature.asc
Description: PGP signature
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