Hallo Stefan,

Stefan Weigel schrieb:
> > Natürlich gehts darum, bei OOo war es über Jahre in vielen
> > Aussagen (z.B. Pressemeldungen) immer wieder nachzulesen,
> > internatinale Vertreter des Projekts wurden gewählt, wir selbst
> > haben nach jahrelangen Ringen bei DE-OOo uns selbst eine
> > DEMOKRATISCHE WAhlregelung geschaffen.
> 
> Ich sag ja: In Fragmenten demokratische Elemente.

Ja aber bitte doch mit der Tendenz diese stetig weiterzuentwickeln und nicht 
mit der Tendenz das nicht zu tun und auch nicht mit der TEndenz das nicht zu 
wollen.


Ich sehe die Frage Demokratie vs. 'Basar', inzwischen auch weitaus entspannter 
als früher, denn ich bin bereit gewesen der 'Gegenseite' zuzuhören und habe 
mich von bestimmten Argumenten überzeugen lassen das bestimmte Dinge vom 
'Basar'-Prinzip dazugehören.

Wenn ich das tue, und wenn das 'sich-gegenseitig-überzeugenlassen' der richtige 
Weg sein muß in einer Gemeinschaft von Menschen, die natürlich zunächst alle 
idividuelle Positionen haben und mit denen ist Projekt kommen, dann darf, dann 
muß, man erwarten dürfen das auch die 'andere Seite' sich so verhält und einmal 
erreichte Entschlüsse zu demokratischen Verhaltensweisen (z.B. Wahlregelungen) 
VORBEHALTLOS unterstützt und nicht bei jeder Diskussion so tut als stünden wir 
hinsichtlich der Etablierung demokratischer Elemente bei null.
    
> Was ins Produkt reinkommt und was nicht, welcher Bug wie gefixt wird
> und welcher nicht, wie das Produkt aussieht und wie nicht, wie es
> mit dem Produkt und dem Projekt generell voran geht oder nicht, war
> überwiegend alles andere, als eine demokratische Entscheidung. Alle
> Beteiligten wussten das und haben das auch akzeptiert, wenn es auch
> viele nicht toll fanden.
> 
> Ich werte das nicht. Ich beschreibe es nur.

Entschuldige Stefan, nur Du schriebst deutlich:

"OpenOffice.org ist war nie demokratisch. Soweit ich es empfangen
habe, war das auch nie ein Anspruch."

und das ist eine Aussage von der ich sage sie stimmt nicht, was ich auch mit 
ganz konkreten Beispielen belegt habe und von der ich Dir darüber hinaus 
persönlich sage: wäre für mich erkennbar das OOo nicht danach strebt 
demokratisch zu sein, so wäre ich nicht hier gewesen, denn wo ich 
'Anti-Demokratie' bemerken würde, wäre für mich kein Platz an dem ich mitwirken 
möchte.

> 
> 
> >> OpenOffice.org ist war nie demokratisch. Soweit ich es
> >> empfangen habe, war das auch nie ein Anspruch.
> > 
> > Das war das ein Anspruch, wie könnte es auch anders sein in einer
> > Gemeinschaft von Freiwilligen.
> 
> Ich kann mir eine Gemeinschaft von Freiwilligen gut vorstellen, in
> der nicht es nicht demokratisch sondern vielleicht sogar
> fortschrittlicher oder geeigneter als demokratisch zu geht.

Nein, das kann ich nicht, denn ich kenne viele nichtdemokratische 
Organisationsformen (durfte einige davon im ganz realen Leben erleben) und 
kenne jetzt und heute nur eine bekannte Organisationsform die den Bedürfnissen 
aller bestmöglich entgegenkommt, nämlich Demokratie. Ich finde somit Sätze die 
Demokratie irgendwie in Frage stellen als fatal.

Von lupenreiner Demokratie rede auch ich nicht, denn ganz offensichtlich gibt 
es ja hier z.B. keine Executive, nur trotzdem finde ich es falsch das Streben 
aller hier nach Demokratie irgendwie in Frage zu stellen und was, auch nur 
theoretisch, fortschrittlicher als Demokratie sein könnte erschließt sich mir 
nicht.


Da ich seit Jahren immer wieder für mehr Demokratie eigetreten bin wird mir 
auch keiner vorwerfen können ich will meine Vorlieben zu 
Organisationsstrukturen einseitig durchsetzen, denn genau das will ich nicht, 
ich streite hier nur für Entscheidungen die im mehrheitlichen Konsens 
beschlossen werden.

Konkret gesagt geht es auch garnicht anders, denn dort wo es bei uns keine 
demokratischen Strukturen gibt sind diese zwangsläufig auf mehrheitliche 
Duldung angewiesen, denn es ist zwar leicht sein Wollen zu erklären das 
bestimmte Personengruppen mehr Einfluss haben sollen, praktisch möglich ist das 
aber nur wenn die Mehrheit es anerkennt, selbst dann wenn diese Anerkennunng 
nur durch Schweigen erfolgt (konkludentes Handeln nennt sich das wohl formal). 
Warum sie auf Duldung angewiesen sind ist ganz einfach, denn die in der 
Realität wäre alternativ ein gewaltsames Vorgehen (z.B. Krieg) nötig, was hier 
natürlich nicht möglich (und natürlich auch nicht denkbar) ist.

 



Gruß
Jörg
 


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