Andre Schnabel wrote: > [Meritokratie] Ah, wunderbar, es gibt also doch jemanden, der die (unbequeme) Wahrheit ausspricht. Ich stimme dir in deiner Analyse zu. Ich denke auch, dass darin der Grund liegt, dass die Diskussion so hitzig wurde.
Du schlussfolgerst: > Auch wenn es desillusionierend sein mag, aber eine Demokratie wird > leider nicht funktionieren. Bzw. nur insoweit, wie diejenigen, die ein > Aufgabe übernehmen wollen auch vorher schon das tun wollten, was die > demokratische Mehrheit beschlossen hat. Solche Demokratien funktionieren natürlich immer toll. Funktion im Sinne von Effektivität. Solange bis das Volk (also die, die bislang keine Macht erworben haben, oder in unserem Kontext die Neueinsteiger, die nur einfache User sind, um nicht zu sagen Luser) meint, die "da oben" haben völlig den Draht zu Realität verloren. Und revoltiert. Oder noch schlimmer, sich abwendet und zu einer anderen Officesuite greift. (NB Ich habe gerade einen Artikel der Zeit aus den Händen gelegt, in dem behauptet wird, 40% der Menschen brechen einen Onlinekauf im Netz ab, weil ihnen der Vorgang zu kompliziert ist.) Nicht schön, aber akzeptabel, wenn man bis dahin quick and dirty ein paar hundert Millionen $ verdient hat. Nur leider nicht unsere Alternative. Wir sind ja nicht nur Produkt, sondern auch Community. Wir müssen nicht nur die beste Officesuite zusammenbasteln sondern dabei auch noch alle Menschen beteiligen. Das ist unsere Vision, wie auch immer die umzusetzen ist. (In jedem Fall wird es Demut von denen fordern, die es im Grunde besser wissen und die die Arbeit tun. Weil man sich das Geschwätz von Idioten anhören, sein Handeln darauf abstimmen muss und noch nicht mal dafür bezahlt wird.) Das umzusetzen ist natürlich ein Balanceakt. Wenn die Entwickler einfach nicht tun wollen, was die Community "demokratisch" beschlossen hat, ist alle Beteiligung Farce. Und wenn die Entwickler nur Abstimmungen mit Ergebnissen laufen lassen, die sie sowieso umsetzen wollen, ist das auch eine Farce. Und ich bin überzeugt, dass man das merkt. Selbst ein dummer Neuling wird nach der zweiten getürkten Abstimmung wissen, dass er sich seinen Beitrag auch hätte schenken können. Bestenfalls wird er gehen. Schlimmstenfalls wird er versuchen sich in die Farce einzuarbeiten. Was tun? Ich wünschte ich könnte mit Sicherheit behaupten, ich wüsste, was zu tun ist. Ich weiß es aber nicht. Aber ich bin dagegen weiter demokratisch zu tun, wenn man damit bewusst nur Neulinge verarscht. D.h. weniger Abstimmungen. Und ich bin dafür zumindest wenige aber transparente Regeln für die "echten" Abstimmung einzuführen, z.B. durch Wahlleiter, weil Wahlleiter das absolute Minimum an Regel sind. Vielen Dank an alle die bis hierhin mitgelesen haben. Gruß, -- Michael Thomas Kirchner --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED] For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]