Moin, moin Rolf,

es sieht so aus, als ob es hier um Prinzipelles, nämlich Deine Arbeit als CoLead, geht. Jacqueline schrieb, es gäbe eine Vorgeschichte von 17 Mails, also ist das Thema zwischen Euch schon länger aktuell. Du scheinst diese Vorgeschichte nicht noch einmal aufwärmen zu wollen, Jacqueline scheint diese aber wichtig. Hast Du etwas dagegen, wenn ich versuche, diese Vorgeschichte neutral in einer Zusammenfassung wiederzugeben? Vielleicht hilft das denen weiter, die jetzt Eurer Diskussion gegenüber stehen, ohne die Hintergründe zu kennen.

Inhaltlich wollte ich mich eigentlich noch weitgehend aus der Diskussion heraushalten, aber ein paar Anmerkungen (die in die gleiche Richtung gehen wie meine Mail von vergangener Nacht) helfen vielleicht, Missverständnisse zu vermeiden.

Rolf Meyer schrieb:

[...]
Hallo Andre.

...



falls ich in meiner letzten Mail zu undeutlich war:
ich erwarte eine Reaktion auf diverse Mails auf den Listen sowie zu
den Kritikpunkten, die inzwischen privat ausgetauscht wurden.



Nein Du warst nicht undeutlich - eigentlich wollte ich die 2.0 beta abwarten und dann in Ruhe formulieren. (Heute dann eben etwas hektischer - aber auf jeden Fall ehrlich!)

Ich finde es - sagen wir - gelinde gesagt
"seltsam", wenn jemand Ultimaten stellt.


Gab es vor dem "Ultimatum" nicht schon vorher Bitten in die gleiche Richtung - schon auf der Liste hatte André etwas ähnliches gefordert (z.B. http://de.openoffice.org/servlets/ReadMsg?list=dev&msgNo=16341)

Was soll das?
Ist das der Stil mit dem wir jetzt arbeiten möchten?

Glaubst Du im Ernst, dass ich mir keine Gedanken
mache?



Insbesondere erwarte ich eine Stellungnahme zu Deiner Arbeit als
CoLead, wie Du dir diese jetzt und in Zukunft vorstellst.



Ich denke, ich habe reichlich viel gemacht im
Projekt und tue das auch immer noch - wenn ich mir
anschaue, wie lange ich täglich für das Projekt am
Rechner sitze (~ 6 Stunden heute ohne diese Mail)
- gut das ist für viele Leute nicht sichtbar -
aber muss ich mich dafür wirklich erklären? Auch
ich habe noch ein Studium und einen Job für die
ich auch ein gewisses Maß an Zeit aufwenden muss!
Ich habe eine Freundin, die ich liebe und die ich
verwöhnen möchte.
Jeder muss sehen wie er den Ausgleich schafft:
OpenOffice als Hobby, seinen geldbringenden Beruf
und sein Privatleben.


Die Frage bezog sich auf die Arbeit als CoLead, nicht auf Deine - weder in den von Dir mitgelieferten Zitaten noch auf den Listen kritisierte - Arbeit für OOo und das Projekt.

Seit Essen, als ich nachgefragt habe, was der
Verein überhaupt macht (und das waren nur ganz
wenige Fragen) bin ich beschossen worden
(angefangen über IRC-Chat und mich dazu zu bringen
überhastet eine Pressemitteilung zu versenden).


Ich war nicht in Essen. Auf der Liste hast Du Dich bisher noch überhaupt nicht persönlich zum Verein geäußert (außer, dass Du ihn ursprünglich als "Kasse das Projektes" gesehen hast). Du hattest die Satzung mit entschieden und warst Gründungsmitglied. Damit nahmen einige Projektmitglieder an, Du hättest mehr Hintergrundinformationen als die nicht eingebundenen. Deine Fragen zu dem Verein wurden als deutliche Kritik an der Vereinsführung verstanden - ohne dass Du Ideen oder Lösungsvorschläge eingebracht hättest. Die Antworten darauf waren zumindest für mich deshalb nicht als persönliche Kritik, sondern als ehrliches Interesse zu verstehen.

Vielleicht habe ich an der einen oder anderen
Stelle die Frage etwas zu undiplomatisch gestellt
- aber es war auch sehr aufschlussreich wie die
Reaktionen darauf waren. Wieso ist man nicht auf
mich sachlich zugegangen?


Es gab mE auch sachliche Rückfragen ohne entsprechende Antworten.

Wenn ich mir anschaue, dass ständig über Vertrauen
gefaselt wird - was für ein Käse - man braucht
kein Vertrauen zu haben, denn alles ist öffentlich
im Projekt, d.h. wir haben unsere Mailinglisten,
cvs und die Webseiten und _haben_ somit Kontrolle.


Das glaube ich nicht! Du behauptest, Vertrauen im Projekt wäre nicht notwendig?
Wenn jeder vor sich hin arbeitet, *müssen* die anderen ihm vertrauen, dass er im Sinne der Community handelt. Es gibt Bereiche im Projekt, die jederzeit unter "Kontrolle" stehen, d. h. dass bei Arbeiten "in die falsche Richtung" ohne Probleme zurückgerudert werden kann. In anderen Bereichen ist das nicht möglich. Gerade in "Deinem" Marketing-Bereich ist einmal zerbrochenes Porzellan nicht wieder zu kitten. Die Arbeit geht nur mit Vertrauen!
Es geht nicht darum, die Kontrolle zu haben, es geht darum, dass jeder im Sinne der Community handeln sollte!


Stefan hat irgendwann mal gesagt, dass er da und
dort mal agiert - ich habe das so verstanden, dass
er sich dort einbringt, wo er es für nötig hält.
Timon sagte mir damals auf der Fahrt von Hannover
nach Hamburg gesagt, dass er sich als kleinstes
Teil im Projekt verstünde.

Mit Jacqueline McNally hatte ich vor Monaten
gemailt und sie wieß mich auf eine Stelle auf
unseren Webseiten hin - sinngemäß: der Co-Lead ist
für ein passendes Arbeitsklima (auf den
Mailinglisten)zuständig.

Diese drei Punkte sind für mich die wesentlichen
Aussagen zum Co-Lead. Stefan hatte mir noch eine
kleine Liste gesendet, die auch in die Richtung
geht. Aber wenn ich das Gefühl habe, jetzt soll
Politik gemacht werden, dann kann ich die
Herausforderung annehmen.


Hier beschreibst Du Deine Sicht der CoLead-Aufgaben, die Du auch in Deiner vorherigen Mail dargestellt hast:
- sich einzubringen, wo es im Projekt notwendig ist,
- sich selbst zurückzunehmen und nicht aufzuspielen,
- sich für ein günstiges Arbeitsklima im Projekt einzusetzen, also Streitereien und Missverständnisse auf den Mailinglisten zu vermeiden und zu schlichten.


Denn in Wirklichkeit geht es doch gar nicht darum,
wie gut oder schlecht ich meinen Job mache -
sondern darum mich irgendwie zu demontieren,
nur weil ich einigen neueren Entwicklungen im
Projekt kritisch gegenüber stehe.


Bitte belege diese Vorwürfe. Zumindest in Deinen Zitaten findet sich hierzu nichts.

Und mal ganz ehrlich, ist es nicht auch die
Aufgabe eines co-Leads, auf Mögliche "Gefahren"
oder "Risiken" für das Projekt hinzuweisen und
diese zu hinterfragen!


Natürlich! Aber dann weise darauf hin! Dein "Hinterfragen" bringt nur Unfrieden, solange Du nicht dazu sagst, was Deine Ziele sind. Wenn Dir eine Entwicklung nicht passt, dann sage doch, worum es Dir geht. Allen wird empfohlen, sich auch Tatsachen zu beziehen und missverständliche Aussagen in Mails zu hinterfragen. Nur so kann man eine Diskussion mit möglichst viel Inhalt und möglichst wenig Vorwürfen führen. Das gilt auch für Dich, gerade als CoLead, der für ein günstiges Arbeitsklima auf den Listen stehen möchte.



Wobei ich aber gleich
sagen möchte, dass ein 4 wöchiges "öffentliches Schweigen" zu
entsprechender Kritik aus meiner Sicht nicht tragbar für einen CoLead
ist.



Es geht mir absolut gegen den Strich, wie die
Leute in der letzten Zeit im Projekt agieren. Ich
versuche den Spagat zwischen einem Zurückhalten,
wie es sich für einen "Präsidenten" (so hat auch
jemand den co-Lead verstanden) geziemt und an
passenden Stellen meine Meinung zu sagen.


Du hast Dich bisher fast nur zurückgehalten . Du mußt Dich äußern, anders kommen wir nicht voran. Dadurch, dass Du das nicht schon von 2 Wochen getan hast, wird die Grundsatzdiskussion vermutlich wieder von vorne los gehen.

Mit meiner Meinung habe ich lange hinter dem Berg
gehalten - wahrscheinlich zu lange, aber egal -
"Es kann auch anders gehen."



Falls eine solche Reaktion bis morgen nicht von Dir auf den Listen zu
sehen ist, werde ich die Diskussion anstossen.



Ich habe diese Diskussion auf den Listen bisher
vermieden, um die Arbeiten an der 2.0 nicht
zusätzlich zu belasten. Aber für ein klärendes
Gewitter bin ich durchaus bereit.


Du hast gestern geschrieben, wir hätten ja noch Zeit bis zur 2.0...



Das ärgert mich zwar, da wir im Moment wirklich genug Arbeit haben.
Nur sehe ich nicht ein, dass ich einen Grossteil dieser Arbeit mache
und gleichzeitig die Beteiligung eines CoLeads vermisse.



Du hast in einer der letzten Mails geschrieben -
(sinngemäß da im Moment nicht zur Hand) "ich hätte
mich als Co-Lead nicht weiterentwickelt" - aber
bitte in welche Richtung denn? Was schwebt Dir
vor? Soll ich andere Arbeiten übernehmen als
bisher, weil andere Personen meine Aufgaben
übernehmen möchten?


Ich lese aus Andrés Vorwurf heraus, dass es viele Arbeiten gibt, die eigentlich von einem CoLead erledigt werden müssten und die er (als ehemaliger CoLead) übernimmt, obwohl dies eigentlich zu Deinem und Jacquelines Aufgabenkreis gehört. Ich kenne mich im Projekt nicht genügend aus, um zu wissen, wieviel Verwaltungs- und Administrationsaufwand ein CoLead-Job beinhaltet.
Würdest Du Dich bitte dazu äußern? Gibt es wirklich so viel Administrationsaufgaben, die Du nicht bereit bist zu übernehmen?
Wenn das wirklich viel ist, dann sollten sich meiner Meinung nach die CoLeads das auch teilen - auch, wenn die eigene produktive Arbeit dadurch etwas weiter zurückstecken muss.


Wenn ich lese, dass Du seit Monaten mit der
Arbeitsweise von mir nicht zufrieden bist - bitte
warum hast Du Deine Meinung nicht früher geäußert?

In der Vergangenheit hatte ich darauf hingewiesen,
dass wir eine Webseite zur QA brauchen, wie der
Ablauf ist. Also ich schaue auch mal in andere
Arbeitsbereiche als die Meinen.


Das wurde Dir nicht vorgeworfen - es ging, so wie ich das verstehe, um den Einsatz für das Gesamtprojekt.

Ich denke, dass ich sehr gute Arbeit im Bereich
Pressearbeit gemacht habe (und in einigen anderen
Bereich mehr). Dass ich mich im Bereich "QA" und
"Dokumentation" zurückgehalten habe, ist halt so.
Ich kann auch nicht immer überall sein.

Wenn Du meinst ich solle ich Richtung "Politik"
mehr veranstalten, dann lass es mich wissen...
Was in den letzten Wochen passiert ist, das ist
Politik (und alles was damit einher geht -
Intriegen, Strategien, Leute - die zwischen die
Fronten geraten, Krieger - die in die Schlacht
geschickt werden). Und es gibt immer jemanden, der
die Fäden in der Hand hat - und derjenige zieht
daran. Und Andre, ich bin mir sicher, das bist
nicht Du.


Den heraus- und bloßzustellen, ist meines Erachtens Aufgabe eines CoLeads.

Noch arbeiten wir alle freiwillig und
unentgeldlich im Projekt (abgesehen wohl von den
Sun-Mitarbeitern) - also bleiben wir mal bitte auf
dem Teppich: die Ansprüche an die Arbeitsleistung,
die in der letzten Zeit aufgestellt wurden sind
mit einer Nebenbeifreizeitbeschäftigung wohl nicht
mehr wirklich zu erklären - jedenfalls bei einigen
nicht mehr.

Bitte klarer machen: Wer stellt welche Ansprüche?

Wenn ich mir anschaue, wer durch und
mit OOo Geld verdient und sehe was für Energie da
hineingesteckt wird, hat das mit "Nächstenliebe"
nicht mehr viel zu tun.


Wo ist hier Dein Vorwurf ?
- Es gibt Menschen im Projekt, die mit OOo Geld verdienen
- Diese Menschen stecken viel Energie in diese Arbeit
- Diese Menschen stecken zu wenig Energie in das Projekt
- Jemand behauptet, aus "Nächstenliebe" im Projekt zu sein, nutzt das Projekt aber nur aus


Ich habe letztens Eric und Elmar zusammengebracht,
die sich nach Karlsruhe nicht wirklich
ausgesprochen hatten. Da werden sich die Fronten
wohl wieder glätten. Wieso habe ich das Gefühl,
dass dort nie wirklich etwas in diese Richtung
bewegt wurde - wie konnte das passieren? Dort habe
ich Initiative ergriffen und das werde ich
auch weiterhin tun, wenn ich es für nötig halte.


Bei den Diskussionen zu den "weiteren Fragen" (und schon vorher - "Kindergartendiskussion", "Verhältnis Community/Verein" etc.) gab es meines Erachtens immer wieder Punkte, an denen die CoLeads Initiative für die Angegriffenen hätten ergreifen müssen! Jacqueline hat es nur einmal mit der "gelben Karte" für Hermann Kienlein getan, von Dir habe ich in der Diskussion nichts in dieser Richtung gesehen.


Gruß
Rolf


Ich hoffe, Du verstehst meine Mail nicht als Vorwurf, sondern wie sie gemeint ist - als Hilfestellung für ein gegenseitiges Verstehen.

Gruß zurück

Bernhard

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