Hallo zusammen.

Ich habe mir kurz überlegt, in welcher Tiefe man dazu Stellung nehmen darf. 
Jeden einzelnen Punkt zu kommentieren wie das Andreas Beck in seinem eigenen 
Thread tut war allerdings nie eine Option. Ich muss mich und mein tägliches Tun 
nicht vor jedem rechtfertigen der meint, es kommentieren zu müssen.

Der Inhalt des Artikels ist grundsätzlich richtig in Bezug auf die Überschrift. 
Es werden zehn Fehler genannt, die ich auch zweifelsfrei zu den größten 
Abartigkeiten in der TYPO3-Welt zählen würde.

Allerdings ist der Artikel eindeutig Stimmungmache, er lässt wichtige 
Informationen weg (wozu die auch nennen, gehört ja nicht zur Überschrift) und 
erzeugt somit beim Leser ein falsches Bild. Dabei würde mich interessieren, 
welcher Anteil des Artikels aus den Hirnen der Computerwoche stammt und welcher 
von Herrn Gold.

Die angesprochenen Probleme lassen sich zum größten Teil auf ein Kernproblem 
zurückführen: Laien und Stümper (also unqualifizierte Profis).
Das hat insofern mit TYPO3 zu tun, als dass es aufgrund seiner Komplexität eben 
nicht *von jedem* konfiguriert und gewartet werden kann sondern eben nur von 
Leuten die sich damit auskennen. Das macht aber nichts, von meinem Auto erwarte 
ich schließlich auch nicht, dass ich alle Wartungsarbeiten selbst durchführen 
kann. Wenn mir der TÜV-Prüfer die Plakette abkratzt weil ich den Xenon-Brenner 
verstellt habe schimpfe ich auch nicht auf Audi.
Hier fließt mit ein -- diesen Kritikpunkt muss man leider einstecken -- dass 
TYPO3 selbst an vielen Stellen unterschiedliche Konzepte verfolgt. 
Freiheitsgrade ohne zwingende Linie haben in der Vergangenheit leider die Hydra 
erzeugt die heute existiert, und die Abwärtskompatibilität lässt zukünftige 
neue Entwicklungen das Problem nur verschlimmern. Rendering via Typoscript oder 
dateibasiertem Template, in Zukunft auch noch mit Fluid. Nur so als Beispiel. 
Für den Profi hat vieles seinen angemessen Einsatzzweck, für den Laien erzeugt 
das natürlich eher Ratlosigkeit.

Ein Projekt ohne die notwendige Kenntnis umzusetzen, Fehlentscheidung oder 
mangelnde Entscheidung bei der Wahl der Stilmittel zu treffen, Erweiterungen zu 
verwenden werden deren Qualität vorher nicht ausgiebig geprüft wurde, inklusive 
der Analyse auf Updatefähigkeit, schlampige Dokumentation. All diese Dinge 
haben nicht das geringste mit TYPO3 zu tun sondern sind meiner Meinung nach auf 
unqualifizierte Projektleiter zurückzuführen. Ob das nun den Laien betrifft der 
"die Seite doch nur als Hobby" macht und deshalb nicht mehr Zeit investieren 
möchte, die Agentur die "auch noch ein Stück vom Kuchen" haben will ohne dabei 
den zwingend notwendigen Planungs- Recherche- und Kontrollaufwand zu 
berücksichtigen oder den Möchtegern-Dienstleister der sich denkt "das kann doch 
nicht so schwer sein" spielt keine Rolle.

Ich gehe davon aus, dass Herr Gold den Artikel zu seinen Marketingmitteln zählt.
Wahlweise, um in Zukunft weniger Projekte mit TYPO3 durchführen zu müssen. Das 
halte ich aber für unwahrscheinlich, dann wäre er nicht TYPO3 Association Gold 
Member.
Oder er möchte ein konkretes Projekt-Review-Produkt anbieten. Das allerdings 
zielt meiner Meinung nach auf einen Markt ab der nur begrenzt existiert. Ein 
Kunde der sich für mehrere tausend Euro eine TYPO3-Installation hat hinstallen 
lassen wird zwar ggf. noch für ein paar Euro eine Prüfung einer unabhängigen 
Agentur durchführen lassen. Auch kann eine solche unabhängige Prüfung Teil des 
ursprünglichen Implementierungsvertrages sein. Ein für die prüfende Agentur 
lukratives Folgeprojekt in Form einer Neuimplementierung auf aktuellem Stand 
der Technik wird der Kunde allerdings nicht sofort finanzieren wollen.

Mal sehen, vielleicht liest der gute Mann ja hier mit und sagt noch ein paar 
Worte.


Gruß,



Stephan Schuler
Web-Entwickler

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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: typo3-german-boun...@lists.typo3.org 
[mailto:typo3-german-boun...@lists.typo3.org] Im Auftrag von Ralf-René Schröder
Gesendet: Donnerstag, 24. März 2011 01:24
An: typo3-german@lists.typo3.org
Betreff: [TYPO3-german] Re: etwas zum Aufregen: Computerwoche:"Die häufigsten 
TYPO3-Fehler"

bernd wilke schrieb:
> aber in der Form ein Artikel der ein eher negatives Licht auf TYPO3 wirft.

kann ich nicht so sehen...
wenn ein negatives Licht fällt, dann auf viele Anwender von TYPO3, weil sie 
nicht strukturiert genug arbeiten, sondern eher einen nicht pflegbaren 
"Truppenübungsplatz" nach der Erstellung der Webseite hinterlassen... und dem 
kann ich nur voll beipflichten...

einzig eine letzte Zusammenfassung fehlt mir bei dem Artikel so wird mal nach 
10 "Todsünden" mit seinem eigenen Fazit allein gelassen und das kann bei "Nicht 
TYPO3 Anwendern" dann natürlich nur unvollständig sein...

--
Ralf-René Schröder
http://if-20.com  ... YAML templates for TYPO3 
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