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Hallo zusammen.


Grundsätzlich hat der Autor mit seinen Aussagen recht. Allerdings hört man dem 
Artikel auch an dass der Autor einen recht eingeschränkten Blick auf das System 
hat.

Nach der Installation wirft die Startseite einen Fehler? War bis zur Einführung 
des Introduction-Package wirklich so. Das schreckt 90% der Einsteiger ab? Mag 
sein. Aber das ist in meinen Augen kein relevanter Minuspunkt.
Es gibt kaum fertige Skins? Kann auch sein. Ist aber auch kein Minuspunkt.
Gegen beide Kritikpunkte argumentiere ich: Wenn ich eine Internet- oder 
Intranetseite plane habe ich einen gewissen Anspruch an Funktion und Optik. 
Dazu gehört auch, das ich kein fertiges Skin verwendenn sondern mein ganz 
persönliches Layout verwirklichen möchte. Ein fertiges Layout (wenn auch 
geringfügig personalisiert) zu verwenden käme für mich ohnehin nicht in Frage. 
Und da ich von mir gerne auf andere schließe: Sofern man nicht ohnehin eher der 
Wordpress-Kunde ist sieht man das wie ich.

Man findet kaum Extensions? Falsch, man findet sehr viele. Und mindestens für 
alle "Standardfälle" gibt es mindestens eine recht etablierte Lösung, neben 
häufig zahlreichen kleineren. Möglicherweise liegt der Fokus vieler Extensions 
etwas anders. Nachdem TYPO3 wohl recht wenig Verbreitung als Privatbaukasten 
hat ist es nicht verwunderlich, dass viele Extensions eher Bestandteile zur 
mehr oder weniger sinnvollen Firmenpräsentation sind. Was nicht heißt dass es 
für TYPO3 nicht doch einen Blog, ein Kommentarsystem, ein Pollsystem, ein 
Forensystem, private Messages, einen Twitterconnector oder einen einfachen 
Downloadbereich "von der Stange" gibt.

Es gibt viele Firmen die TYPO3-Dienstleistungen gegen Bezahlung anbieten? Ja. 
Sehe ich jetzt aber auch nicht negativ. Mir ist keine Extension bekannt die ich 
kaufen muss. Ich kaufe in allen Fällen lediglich die Dienstleistung der 
Konfiguration, Wartung, Administration und Gestaltung. Sowas kostet teilweise 
richtig Kohle? Das finde ich auch nicht verwunderlich. Ich kann ein 
ansprechendes aber einfaches Layout an einem Arbeitstag vom Kunden skitzieren 
lassen, vom Grafiker malen lassen, vom Integrator in HTML umsetzen und in ein 
TYPO gießen lassen. Diese Zeit brauche ich allerdings, und dass ein Arbeitstag 
in etwa 1000€ kostet ist in den wenigsten Branchen unüblich. Wenn dann einige 
Stunden Beratung (wo soll das Layout hingehen, welche Funktionen sollte man 
anbieten, was sollte man besser bleiben lassen) fließen und noch der ein oder 
andere optische Sonderwunsch dazu kommt (Dinge die nicht wirklich schwer sind, 
aber eben doch diverse Kleinigkeiten die vom Standardtemplate abweichen da das 
Newsmodul mitbringt, zum Beispiel) werden es dann doch ab und an ein paar mehr 
Tage.

Man muss, wenn man nicht viel Zeit investieren möchte, Geld investieren? Hmm. 
Das gilt aber für einen Groupwareserver und einen Domänencontroller auch, egal 
ob es nun ein kostenpflichtiges oder -freies Produkt ist. Und obwohl ich vor 
Jahren mal gelernt hab wie ein Verbrennungsmotor und ein Getriebe funktioniert 
und ich mittels Handbuch sicher in der Lage wäre, diverse 
Routinewartungsarbeiten an meinem Auto selbst durchzuführen finde ich es 
überhaupt nicht schlimm dass es Menschen gibt die mir das gegen Entgeld 
abnehmen.


Der Autor vergleicht TYPO3 wohl mit Joomla und Wordpress. Dass da je nach 
Anwendungsfall das eine oder ander haushoch über- oder unterlegen sein muss ist 
für mich nur logisch, aber noch lange kein entsprechendes positives oder 
negative Urteil zum Produkt.
Dass bei größeren Anforderungen an Funktion und Layout der finanzielle Aufwand 
einer TYPO3-Anpassung auch nicht größer ist als der finanzielle Aufwand einer 
entsprechenden Joomlaanpassung scheint der Autor überhaupt nicht zu ahnen.
Auch dass bei mehreren tausend Inhaltsseiten, hunderten Redakteuren und einem 
definierten Bearbeitungs- und Freigabeprozess ein detailiert steuerbares 
Rechtesystem wichtiger ist als die Anforderung dass der Sohn vom Chef das 
selber konfigurieren kann, behaupte ich, hatte der Autor nicht im Sinn.

Kurz zum Thema "nicht alles was hinkt ist ein Vergleich": Sowohl ein neuer 
Porsche als auch ein Traktor sind recht schlechte Fahrzeuge wenn die 
Anforderung der Griechenlandurlaub ist, und ein handelsübliches 
Verkehrsflugzeug ist dafür sicherlich nicht alleine deshalb schon ungeeignet 
weil ich es nicht auf Anhieb steuern kann.

Solche Wertungen hängen immer von der Perspektive ab. Ich nehme doch an, dass 
auch diejenigen Kunden die mir höhrer fünfstellige Beträge für einige hunder 
Stunden Arbeit zahlen keineswegs unzufrieden mit dem System sind oder mit 
Joomla oder Wordpress besser bedient gewesen wären. Wenn sich in einem 
TYPO3-Projekt Summen ansammeln die der Mittelstand nicht mehr einfach so als 
Werbeetat buchen kann sind das doch eher Anforderungen die mit anderen Mitteln 
als TYPO3 auch nicht billiger gewesen wären.

Nun noch kurz zum Thema "der Stundent macht das für 100€": Mag sein. Ich will 
einigen Studenten auch gar nicht abstreiten dass die das können. Nur sind 
100€-Lösungen grundsätzlich selten Studenten sondern häufig wirklich die 
beschriebenen Söhne oder Neffen vom Chef und machen das, weil sie selbst schon 
mal Windows neu installiert haben und ne Grafikkarte eingebaut, was man dann 
schon gerne als IT-Kompetenz bezeichnet.
Valides HTML kriegen die häufig noch hin, und auch zusammenpassende Farben 
findet man noch recht häufig. Die werden allerdings eher seiten ein stimmiges 
Layoutkonzept (gerade wenn es um SEO geht und in dem Zusamenhang auch um die 
vielen Dinge die man bei der Gestaltung falsch machen kann um einen Google-Lead 
zielsicher sofort wieder zu verlieren) entwerfen noch noch sonerlich wartbaren 
Typoscript-Code hinterlassen.
Ich empfehle, in diesem Kontext die Typoscriptstruktur des Introduction-Package 
zu überfliegen. Jemand der in der Lage ist derart durchdacht strukturiertes 
Typoscript zu produzieren ist in der Regel über das 100€-Stadium hinaus.


Auch wenn der Autor dieses Artikels nichts davon gesagt hat: Man sollte auch 
immer die Updatesituation bedenken.
Kostet Geld? Manchmal. Das ist es aber häufig auch Wert. Wenig ist -- wieder im 
Kontext der halbwegs gut besuchten Firmenpräsentation -- gefährlicher als ein 
billig eingekauftes CMS. Sowas bringt nämlich häufig mit sich, dass der 
Verantwortliche nach der Implementierung aus der Sache raus und anschließend 
niemand mehr für die Wartung zuständig ist.
Sicherheitslücken gibt es immer mal wieder. Das ist weder bei TYPO3 noch bei 
Joomla noch bei Wordpress noch bei Windows noch bei Linux noch beim Exchange 
noch beim Sharepoint noch bei SSL so. Die Chance auf einer Sicherheitslücke hat 
man immer. Im Gegensatz zur Internetseite hängt die meiste Software nur nicht 
unmittelbar für Fremdzugriff offen an der Internetleitung. Eine 
Sicherheitslücke im Acrobat-Reader kommt eben erst zum Tragen wenn ich von 
irgend wo her ein infiziertes PDF bekommen habe. Ein halbwegs sinnvoller 
Spamfilter und Virenscanner schützen mich davor recht gut, die Chance auf einen 
Einbruch ist ensprechend gering. Eine Sicherheitslücke im CMS dagegen ist 
lieder häufig via Google zu ermitteln. Ich erinnere an 
Jumpurl/cHash/Encryption-Key vor einem Jahr, verwundbare Seiten lassen sich via 
Google ermitteln, mit technischem Sachverstand lässt sich das, inklusive 
Angriff, automatisieren. Wenn dann die 6000 Geschäftskontaktadressen der 
Newsletterregistrerung erst mal veröffentlicht sind brennt die Luft.
Anschließend ist man dann doch froh, wenn man jemanden findet der zuverläsig 
gegen Bezahlung regelmäßig Updates einspielt und ggf. notwendige 
Folgekonfiguraitonen durchführt.


Grüße,



Stephan Schuler
Web-Entwickler

Telefon: +49 (911) 539909 - 0
E-Mail: stephan.schu...@netlogix.de
Internet: http://media.netlogix.de

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Von: typo3-german-boun...@lists.typo3.org 
[typo3-german-boun...@lists.typo3.org] im Auftrag von Nicole 
[shiz...@hotmail.com]
Gesendet: Donnerstag, 22. Juli 2010 21:43
An: typo3-german@lists.typo3.org
Betreff: Re: [TYPO3-german] Seht mal hier ...

Hm, ja...

Der Einstieg in TYPO3 ist schon sehr schwierig. Ich als Beginner schlag
mich damit ja auch noch rum :)

Hätte ich kein Internet wäre ich schon verloren gewesen. Manchmal wäre
eine "Anleitung für Dummies" sehr hilfreich oder zumindest nach
Sprachauswahl da immer auch noch das Übersetzungshindernis da steht *flöt*


Aber TYPO3 kann ja nichts dafür, dass Firmen mit der Einstellung ihr
Geld verdienen... Und wenn man n Student findet kriegt man auch ein
TYPO3-Paket, was bei ner Firma 5.000,- € kostet für 100,-€ ;)

Gruß
Nicole
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