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Hallo Jochen.


Vorab: Deine E-Mail war ein wenig merkwürdig zu lesen, der Stil ... 
gewöhnungsbedürftig.


Zum Thema: Kommt drauf an.

Man muss wohl zunächst ganz klar festhalten, dass diese Liste nur bedingt 
geeignet ist, Fragen in dieser Beziehung zu beantworten. Zum 
Umsetzungszeitpunkt (und für den jeweils umsetzenden) sollten solche Fragen 
geklärt sein. Insbesondere halte ich den Durchschnitts-Hypernerd für nur 
bedingt geeignet, Benutzerinteraktionen zu layouten. Ich will hier sicher 
niemandem auf die Füße treten, es ist nicht ausgeschlossen dass man sowohl 
programmieren als auch Benutzer führen kann. Nur sollte man eben nicht mit der 
Fähigkeit, HMENUs scripten zu können davon ausgehen, die dann auch für den 
Besucher nachvollziehbar strukturieren zu können.

Welche "freakigen Instrumente" man verwendet sollte zielgruppenspezifisch 
entschieden werden. Der "Silversurfer" ist von Google Maps angetan weil er sein 
Haus sieht, die Jamba-Generation freut sich über eine Shoutbox. Wobei nicht nur 
das Alter eine Rolle spielt sondern zum Beispiel auch das Thema einer Webseite. 
Wenn ich mich aus beruflichen Gründen über Powermail, css2inline und 
Fehlinterpretationen diverser E-Mail-Clients informiere erwarte ich eine 
klarere, weniger verspielte Seitenstruktur als wenn ich mich privat vom Blog 
eines Bekannten über dessen Fußballverein auf die Webseite des ausstattenden 
Sportschuhherstellers treiben lasse. Die Akzeptanz, auch mal fast grundlos 
Dinge auszuprobieren die ich vorher noch nicht kannte ist umso größer, je 
weniger zielstrebig ich mich aktuell durchs Netz bewege.

Javascript allgemein kann meine Webseite ein wenig aufmöbeln, darf aber 
keinesfalls Musskriterium sein. Wenn meine Navigation ohne Javascript nicht 
funktioniert, hab ich was falsch gemacht. Der Onlineshop der ohne Javascript 
nicht über die Liste der zehn meistgekauften Produkte hinaus kommt (weil die 
Suchfunktion ausschließlich via Javascript realisiert ist) ist ebenfalls 
ungünstig konzipiert. Natürlich lassen sich slidende Blättereffekte in der 
Galerie, Minianwendungen (100*100px große Kalender mit aktuellen Terminen zum 
Beispiel) oder einfadende Glossar-Hilfetexte ohne Javascript deutlich weniger 
"sanft und geschmeidig" ralisieren. Trotzdem sollte die Seite ohne Javascript 
bedienbar sein. Insbesondere ist das ausgefeilteste Navigationselement auf 
Javascriptbasis nur Spielerei wenn für Google keine alternativ Navigation 
vorhanden ist.

Popups? Behutsam einsetzen! Der Benutzer sollte im Regelfall selbständig 
entscheiden dürfen, ob er einem Link in einem neuen Tab oder im alten Tab 
folgt. Es gibt natürlich Ausnahmen. Wenn der "AGB"-Link am Ende einer 
zigseitigen Onlineshop--Bestellformular-Orgie den Bestellprozess beendet weil 
das Formular weg ist, ist das für den Benutzer mehr als ärgerlich. Das gilt 
wohl für alle "Link-Alternativrouten", die von einem Datenfluss über mehrere 
POST-Formulare abzweigen. Ähnlich dämlich finde ich selbst es aber häufig, wenn 
ich in einer Liste mit x Artilen (Beispiel: Onlineshop-Produktübersicht einer 
Suchanfrage) grob fünf bis acht Artikel dem Namen nach für brauchbar bewerte, 
die mir näher ansehen möchte, dazu mit der mittleren Maustaste (in neuem Tab 
öffnen) auf diese fünf bis acht Links klicke und in den sich dann öffnenden 
Tabs nicht die gewünschten Produktdetails finde sondern nur Anzeichen dafür, 
dass das Suchergebnis leider keine Direktlinks sondern Javascript-Links erzeugt.
Durch derart konsequent nicht durchdachte Linksetzung kann man mich schon mal 
von einer Seite vertreiben.
Die ganze Geschickte umgeht man, indem man "Popup"-Links nicht per Javascript 
erzeugt sondern simple -- wenn auch häufig nicht ganz standordkonforme -- 
"target=_blank"-Links erzeugt. Was auch noch die netten Nebeneffekte hat, dass 
Google den Links folgen kann und mein Popupblocker weniger Arbeit hat.

Wenn ich beim Thema Onlineshop bin: Ich halte die Filialverfügbarkeit übrigens 
für eine nicht zu unterschätzende Information. Ich kaufe gerne Dinge online, 
das ist recht bequem und geht schnell. Wenn ich aber innerhalb von zwei bis 
drei Stunden an Material kommen muss um wahlweise meinen Feierabend gestalten 
oder weiterarbeiten zu können, ist für mich K.O.-Kriterium, dass ich schnell 
vorbei fahren und den Artikel abholen kann. Gerade wenn es um meine 
Freizeitgestaltung geht bin ich recht ungeduldig und am Samstag um 16:00 gerne 
bereit, 20€ mehr für eine Grafikkarte zu zahlen, wenn ich die bis 18:00 abholen 
kann anstatt bis Dienstag auf den DHL-Laster zu warten.
Dieser Punkt hat jetzt zwar wenig mit "Popups, Javascript und AJAX" zu tun, 
allerdings ist generell die Frage "welche Information will mein Besucher 
unbedingt haben" eben doch eine sehr wichtige.

Zurück zu den Javascript-Dingen die diese Welt nicht braucht. Es gibt Stellen, 
an denen durchaus ein Einblendeffekt per Javascript Information zum Vorschein 
bringen kann. Sowas heißt klassisch Tooltip und kann an einigen Stellen 
sinnvoll sein. Wenn sich allerdings, wenn ich mit der Maus von der Navigation 
links oben auf den "Impressum"-Link rechts unten fahre, quer über die Webseite 
20 unterschiedliche Tooltips öffnen haben die ihr Ziel auch ein wenig verfehlt. 
Erst recht, wenn die dann nicht oder erst mit deutlicher Verzögerung schließen 
und so andere, wichtigere Teile der Webseite verdecken.

In diesem Zusammenhang sollten "verspielte, überdeckende Elemente" besprochen 
werden, die ganz bewusst über anderen Teilen der Webseite liegen und diese 
verdecken. Ich spreche dabei von Lightboxen. Durch Lightboxen hat der 
Webseitenbetreiber die Möglichkeit, gezielt Benutzerführung zu erzwingen. 
Bedienelemente die der Benutzer gerade nicht klicken kann wird er auch nicht 
klicken. Ein Bestellformular in eine Lightbox zu quetschen ist also ein recht 
sicherer Weg, den Benutzer nicht kurz vor dem "kaufen"-Button doch noch an 
einen lustig blinkenden Werbebanner zu verlieren. Wenn sich allerdings der 
Benutzer durch Lightboxen bevormundet fühlt, habe ich in diesem Moment den 
Kunden verloren.


Konkret zum Thema Newsletter würde ich sagen: Man muss auch was zu sagen haben! 
Nicht jeder muss auf Teufel komm raus einen Newsletter verfassen. Nichts ist 
schlimmer wie ein Newsletter mit zwei neuen Registrierungen pro Quartal der 
dann mangels sendenswerten Neuigkeiten nur einmal pro Jahr verschickt wird. In 
diese Kategorie fällt auch das Newssystem. Der "Aktuelles"-Bereich mit  dem 
letzten Inhalt von 2003 ist heute eher lächerlich als prestigeträchtig. Wenn 
eines meiner wesentlichen Qualitätsmerkmale Zuverlässigkeit in Bewährtem und 
Beständigkeit ist, kann ich keine aktuellen Informationen aus dem Hut 
zaubern.Als Industriezulieferer zum Beispiel der ausschließlich auf Kundenzuruf 
Spezialteile produziere, könnte ich mir dieser Tatsache vorher bewusst sein. 
Das Zauberwort hierfür dürfte "Marketingkonzept" sein. Wenn das klassische 
Briefmailing mangels Aktualität keinen Platz gefunden hat, wird der Newsletter 
ähnlich ablaufen.


Grüße,



Stephan Schuler
TYPO3 Entwickler

Telefon: +49 (911) 539909 - 0
E-Mail: stephan.schu...@netlogix.de

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Von: typo3-german-boun...@lists.typo3.org 
[typo3-german-boun...@lists.typo3.org] im Auftrag von Jochen Graf 
[g...@uni-landau.de]
Gesendet: Mittwoch, 17. März 2010 22:32
An: German TYPO3 Userlist
Betreff: [TYPO3-german] Java Ajax uvm.

Hallo Liste,

ich hatte heute Abend ein Meeting mit einigen Kunden.

Es ging Primär um die Webseitengestaltung.

Was möchte der Kunde und was der User der sich mit der Seite befasst?

Ich musste feststelllen, dass der End User mittlerweile Überfordert ist,
POPUP;NEWSLETTER, WERBUNG jeder Art.

Musste ich teilweise recht geben, denn es muss ja alles in einer
Webseite vorhanden sein.

Ich machte mich heute Abend auf den Weg, um mal eine Seite zu finden,
auf der sich ein User ohne Kennntnisse zurecht finden kann.

Konnte keine finden.

Die Kunst ist es eine Seite zu ertsellen, bei dem sich ein User wohl fühlt.

Mittlerweile gibt es nichts, was ich finden konnte.

Wer besucht unsere Seite eigenlich?

Wir nein!

Die Masse.

Hat die Masse Zeit, sich in die Seite einzuarbeuiten ! Nein!

Die Kunst ist es, eine gute durchdachte Seite zu ertstellen. Ohne
grossartigen Extras.

Wäre mal schön, wenn sich einge mal dazu äussern würden.

Jochen

























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