Hallo Liste,

Am 30.03.20 um 16:22 schrieb Bernhard E. Reiter:
(snip)
> Wer kein Mobiltelefon mehr ohne eine Zertifizierung von
> Langzeitsupport verkaufen könnte, der schließt kleine und auch
> Freie Software freundliche Hersteller aus (Fairphone, shift-phone,
> pinephone, libre purism, cosmo communicator), die schaffen es mit
> ihrer Absatzmenge nicht den Chip-Herstellern so was abzuringen.
> (Teilweise bekommen die ja nicht mehr 1. Klasse-Chips).

Alle Forderungen nach gesetzlichen Regelungen werden in einer Zertifizierungsorgie enden, die kleine Hersteller und freie Systeme (Lineage) vom Markt wirft. Wir sehen bei Routern, welche unguten Wege das nimmt. Wir sollten lieber die Finger von solchen Forderungen lassen.

Das Betriebssystem ist ohnehin nur ein kleiner (und mit Lineage lösbarer) Teil des Problems: siehe https://api.media.ccc.de/v/CC16_-_109_-__-_sub_lounge_-_201605211815_-_your_baseband_is_watching_you_-_dan

Und daran ändert der Gesetzgeber mit Sicherheit nichts. Mobilgeräte sind Überwachungstools in den Händen der Staaten und der Industrie. Herumdoktern an Kleinigkeiten hilft nur dabei, diesen Sachverhalt zu verschleiern. Uns droht eine Handy-Pflicht für jederfrau und je mehr Argumente wir dagegen haben, desto besser.

Am 30.03.20 um 16:22 schrieb Bernhard E. Reiter:
Am Montag 30 März 2020 13:00:09 schrieb Bernhard E. Reiter:
Damit ist er für alle aktuellen Mobiltelefone interessant und zeigt auf,

Und auch für die anderen kleinen Geräte im
Internet der Dinge
(IdD - ach ne - IoC   :).

wie es vorsichtig, auch mit mehr Druck durch die Kunden und die Einkäufe
der öffentlichen Hand besser werden kann. Mehr Forderung nach mehrjähriger
Unterstützung der Treiber in Linux. Ein kleiner Mobiltelefonhersteller
schafft das kaum (zu sehen an Freie Software sehr zugewandt und ethisch
umsichten Herstellern), große könnten das fordern, lassen es aber.

Gute Argumente für die Politik, gegen geplante Obsolezenz und für eine
längere umweltfreundliche und reparierbare Nutzung von Mobilgeräten!

Ein Folgerung von mir ist auch, dass zu einfache Forderungen eher die
Innovationskraft schwächen. Beispiel: Wer kein Mobiltelefon mehr ohne eine
Zertifizierung von Langzeitsupport verkaufen könnte, der schließt kleine
und auch Freie Software freundliche Hersteller aus (Fairphone, shift-phone,
pinephone, libre purism, cosmo communicator), die schaffen es mit ihrer
Absatzmenge nicht den Chip-Herstellern so was abzuringen. (Teilweise bekommen
die ja nicht mehr 1. Klasse-Chips).

Hinter dem Konzept "innovativ" läßt sich allerdings auch "zu billig"
verstecken, oder ein Drücken vor der Verantwortung. Deshalb glaube ich nicht,
dass eine einfache Stärkung der Produkthaftung per Gesetz helfen wird.
Bei größeren Beschaffungen oder größeren Herstellern könnte die öffentliche
Hand allerdings sehr deutlich darauf achten, genau wir darauf, dass Freie
Software geliefert wird.

Viele ARM "System on a Chip"-Systeme sind allerdings ein Quell von Wettbewerb
und damit auch Innovation oder ein steigendes Preis/Leistungsverhältnis
durch den Betriebssystem Linux, also durch Freie Software.

Viele Grüße,
Bernhard



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