On 08.01.2018 01:16, Antje Kazimiers wrote: > Hi, > > Ich hab es so verstanden, dass Beiträge aggressiv empfunden wurden, und > deshalb der folgende Teil des CoC verletzt wurde: > > "we agree not to engage in [...] offensive speech or actions > > Für discrimination hat das englische Wictionary eine gute Definition [1]: > > "Distinct treatment of an individual or group to their disadvantage; > treatment or consideration based on class or category rather than > individual merit; partiality; prejudice; bigotry." > > Ich verstehe nicht, wie man auf einer technischen Mailingliste/Blog etc. > unerwünschte Positionen unterdrücken könnte, weil sich eine Person > diskriminiert fühlt, insbesondere wenn man die Kategorien in dem CoC > liest, um die es geht: Herkunft, Geschlecht, Religion usw.
Der CoC sagt explizit, dass das nicht alle Kategorien sind (`but not limited to'). In meinem Verständnis ist die FSFE vor allem eine politische und weniger eine technische Organisation. Und da sehe ich durchaus Konfliktpotential, z. B. wenn es um den geringen Anteil von Frauen unter Softwareentwicklern geht. Dafür gibt es verschiedene Erklärungsversuche, und manche werden manche Erklärungsversuche wohl sexistisch finden. Ich finde, dass auch in einer solchen Situation ein rationaler Austausch von Argumenten besser als Zensur ist. > > Ich finde es gut, wenn es einen CoC gibt, weil man damit erst einmal > überhaupt eine Grundlage und eine Handlungsoption hat, wenn man sich > unangemessen behandelt fühlt oder Zeuge einer solchen Handlung wird. Und > dann wird schließlich ein solcher Fall auch noch einem Team vorgelegt, > das den Einzelfall prüft (was sehr schwierig werden kann). Irgendwie ist > ja so ein CoC auch da in der Hoffnung, dass er dazu beiträgt, das Klima > in einer Community nur durch sein pure Existenz zu verbessern. Gibt es sonst wirklich keine Handlungsoptionen? Ich sehe auch andere Möglichkeiten, einen Konflikt zu bewältigen. Leider schlägt der CoC eine direkte Aussprache ja nicht mal vor. Ich finde eine Schlichtungskommission besser als ein CoC Active Response Ensurer-Team. Der CoC interpretiert Konflikte als Verstoß von einer (oder mehreren) Personen gegen abstrakte Prinzipien. Ich finde es besser, zunächst mal den Beziehungsaspekt im Konflikt zu verbessern zu versuchen (über eine Aussprache oder eine Schlichtung). Dafür braucht man keinen CoC. Und auch wenn das nicht klappt, wozu braucht man einen CoC? Besser ist es doch, direkt aus der eigenen Perspektive zu argumentieren, statt sich auf die Autorität eines Regelwerks zu berufen. Für mich ist ein CoC vor allem ein Ersatz von Argumenten durch Autorität. Viele Grüße Peter > > Beste Grüße, > Antje > > [1] https://en.wiktionary.org/wiki/discrimination > > On 01/07/2018 05:44 PM, Peter Hilber wrote: >> On 07.01.2018 15:55, Mirko Boehm (FSFE) wrote: >>> Moin, >>> >>> schade, dass es dir nicht gelingt, deine Kritik auf eine konstruktive >>> Art und Weise zu äussern. Mir ist persönlich egal, dass die im >>> face-to-face-Gespräch ganz vernünftig sein kannst. Deine Posts und deine >>> Mailinglistenbeiträge und deine Flyer auf dem 43C3 werden von viel mehr >>> Leuten gelesen, als du persönliche Gespräche führen kannst. Da es dir >>> nicht gelingt, schriftlich zivilisiert zu kommunizieren, richtest du mit >>> deinen Beiträgen Schaden an. >>> >>> Meine Sicht der Dinge basiert nicht auf deinem Post, sondern darauf, >>> dass ich als gewählter Community-Repräsentant darum gebeten habe, von >>> Leuten, die anwesend waren umfassend informiert zu werden. Hier ist sie: >>> >>> * Du redest deine Aktion schön. Du hast nicht “schön subversiv” deine >>> Meinung vertreten. Du hast unter aggressiver Wortwahl und durch >>> passiv-aggressives Auftreten die Arbeit und die Motivation unserer >>> Mitwirkenden unterlaufen. >>> * Als du gebeten wurdest, dass zu unterlassen, hast du das ignoriert. >>> Irgendeiner ist immer "der Dumme", der sich verantwortlich fühlt für >>> das Auftreten der FSFE als ganzes. Diese Person hast du vor Ort und >>> in deinem Blogpost durch den Kakao gezogen und öffentlich lächerlich >>> gemacht. Das ist billig und unangemessen. Respekt verdient der, der >>> in einer schwierigen Situation den Mund aufmacht und versucht das >>> Problem zu lösen. >>> * Als direkte Konsequenz deiner Aktion hat sich ein anderer >>> Mitwirkender aus der FSFE abgemeldet. Da ich unseren Erfolg daran >>> messe, wie viele Menschen wir zur Mitwirkung in der FSFE motivieren >>> können, ist dieses negative Ergebnis Teil des Schadens, den du >>> verursacht hast. >>> * Ich finde das persönlich besonders verletzend, weil du vorher auf >>> der Mailingliste mehrfach (auch von mir) gebeten wurdest, deine >>> Kritik konstruktiv und ohne Kraftausdrücke zu äussern. Du scheinst >>> solches Feedback eher als Aufforderung zu verstehen, noch einen >>> draufzusetzen. >>> * Du empfindest es als Zensur, wenn deine Beiträge von anderen als >>> aggressiv empfunden werden. Dazu gilt, dass deine Freiheit da >>> aufhört, wo die Freiheit des anderen beginnt. Diese Grenze hast du >>> mehrfach überschritten. Ich sehe das als klare Verletzung des Code >>> of Conduct der FSFE. >> >> Hi, >> >> wenn ein `Community-Repräsentant' jemanden der `Verletzung des Code of >> Conduct' beschuldigt, erwarte ich, dass er konkret benennt, welche Teile >> des CoC (Code of Conduct) er wodurch verletzt sieht. >> >> Eine Maxime (`[...] wo die Freiheit des anderen beginnt') taugt nicht >> als sanktionsbewehrte Verhaltensregel. Die Grenze zwischen diesen >> Freiheiten sieht jeder woanders. Ich habe diese Maxime auch nicht in dem >> CoC, den ich gelesen habe[1], gefunden. >> >> Dafür scheint dieser CoC aber genug andere Gummi-Paragrafen zu >> enthalten, wie z. B. `we agree not to engage in discriminatory, >> disparaging or offensive speech or actions' ohne irgendwelche >> Einschränkungen oder nähere Bestimmungen z. B. von `discriminatory'. Mit >> so einem CoC kann man m. E. rationale Argumente und unerwünschte >> Positionen unterdrücken, wenn nur jemand behauptet, sich z. B. >> `diskriminiert' zu fühlen. Tatsächlich zieht der CoC unterschiedliche >> Perspektiven auf den CoC erst gar nicht in Erwägung (`If you have >> experienced or become aware of behaviour contrary to the principles >> enshrined in this Code of Conduct [...]'). >> >> Ich finde diesen CoC und seine Nutzung hier nicht hilfreich, nicht nur >> aufgrund voriger Argumente. Ich fände es besser, den CoC nicht mehr zu >> verwenden und stattdessen Zensurforderungen und Zensur im Einzelfall in >> der entsprechenden Öffentlichkeit und vor allem unmittelbar >> nachvollziehbar zu begründen. >> >> Viele Grüße >> >> Peter >> >> >> [1] https://wiki.fsfe.org/KnowHow/FSFELife/CodeOfConduct >> >>> >>> Ich habe deshalb das CARE-Team gebeten, sich der Sache anzunehmen, deine >>> Mitwirkung zu moderieren und mit dir eine konstruktive Lösung des >>> Problems zu suchen. Ich hoffe, dass bei dir die Einsicht wächst, dass es >>> nicht nur um das was, sondern auch um das wie geht. >>> >>> Wenn es hilft, bin ich gern bereit, in einem persönlichen Gespräch mit >>> dir eine Lösung zu suchen. >>> >>> Viele Grüsse, >>> >>> Mirko. >>> >>>> On 7. Jan 2018, at 14:45, Michael Kappes <majes...@fsfe.org >>>> <mailto:majes...@fsfe.org>> wrote: >>>> >>>> Happy GNU Year @all >>>> >>>> FYI / IMHO: >>>> https://blogs.fsfe.org/majestyx/2018/01/07/sold-out-majestyx-goes-to-chaos/#more-335 >>> >>> -- >>> Mirko Boehm | mi...@kde.org <mailto:mi...@kde.org> | KDE e.V. >>> FSFE Fellowship Representative, FSFE Team Germany >>> Qt Certified Specialist and Trainer >>> Request a meeting: https://doodle.com/mirkoboehm >>> >>> >>> >>> _______________________________________________ >>> FSFE-de mailing list >>> FSFE-de@lists.fsfe.org >>> https://lists.fsfe.org/mailman/listinfo/fsfe-de >>> >> >> >> >> >> _______________________________________________ >> FSFE-de mailing list >> FSFE-de@lists.fsfe.org >> https://lists.fsfe.org/mailman/listinfo/fsfe-de >>
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