Hallo *, Gerhard Riedinger schrieb: > ich glaube, dass aus der OpenSource-Welt niemand in der Lage ist, > Oracle zu "ködern". Oracle lebt in einer anderen Welt. Das ist ein > amerikanischer Konzern; da zählen andere Maßstäbe. Da sind > Marktstellung und -macht, Umsatz und Ertrag und damit glänzende > Bilanzen wichtig Also Profit an erster Stelle:
vielleicht lassen sich solcherart Unternehmen noch nicht heute 'ködern', dann wohl jedoch morgen oder übermorgen, denn je mehr sich der FOSS-Gedanke (Freie und OpenSource Software) auch unter dem Gesichtspunkt Produktqualität verbreitet, umsomehr werden Nutzer OpenSource fordern und umsomehr werden sich Profite besser mit OpenSource, direkt oder indirekt, erzielen lassen und die 'Profit-Bedeutung' von propritärer Software abnehmen. > Versteh mich bitte nicht falsch. Ich will hier das Profitdenken > nicht negativ bewerten, aber der Opensource-Gedanke lässt sich eben > schwer damit nicht vereinbaren. Nein, das ist nicht so. (strenggenommen ist "OpenSource" in verbaler Abgrenzung zu "Freier Software" sogar eher profitorientiert, denn der wesentliche Grund für die Prägung des Begriffes "OpenSource" war ursprünglich der freie Software mit einem anderen Begriff zu benennen, der 'marktgängiger' ist.) Für jeden der sich für OpenSource interessiert, welche für den Markt gemacht ist (und die trotzdem selber 'kostenlos' sein kann) und bei welcher die Macher Interesse an ihren möglichst weiten Verbreitung haben, ist das in Konsequenz ohne Profit garnicht denkbar. (nein, das ist nicht provokant gesagt, sondern es gibt grundsätzlich auch FOSS deren Macher diesen Maßstab nicht anlegen, denen z.B. bestimmte gute technische Funktion für 'Insider'nutzer mehr bedeutet als das Streben nach möglichst weiter Verbreitung). Und auch im Gesamtmaßstab ist OpenSource rein praktisch nicht ohne Profit denkbar, denn in einer marktwirtschaftlichen Gesellschaft ist die maximale 'Profitlosigkeit' von OpenSorce diejenige das man kostenlose OpenSource macht, was aber ausschließlich geht wenn man anderweitig Profit macht oder am Profitmachen beteiligt ist, denn Angestellte machen zwar keinen Profit, bekommen aber auch nur Lohn bezahlt wenn ihr Chef Profit macht - alles Andere ist Augenwischerei, denn selbst wenn man sich selbst aus dem Wirtschaftkreislauf ausklinken wollte und ließe sich vom anderen durch Spenden am Leben erhalten (und die Technik finanzieren um OpenSource schreiben zu können) müssen auch die Spender ersteinmal die Spenden erarbeiten ehe sie sie spenden können. Selbst die nun nicht unbedingt konzernfreundliche FSF (bzw. das GNU-Projekt) bekennt sich ausdrücklich zum Profit mit FOSS, wenn sie beispielsweise schreibt [1]: "Viele Leute glauben, dass es im Sinne des GNU-Projektes wäre, dass man kein Geld für den Vertrieb von Kopien von Software verlangen dürfe, oder dass man so wenig wie möglich verlangen solle -- gerade genug, um die Kosten zu decken. Tatsächlich aber ermutigen wir Leute, die Freie Software weitervertreiben, sogar, so viel Geld zu verlangen wie sie wollen bzw. können. [...] Da Freie Software keine Frage des Preises ist, ist ein geringer Preis nicht freier oder näher dran, frei zu sein. Deswegen, wenn Sie Kopien Freier Software vertreiben, können Sie genauso gut einen beachtlichen Preis verlangen und damit Geld verdienen. Freie Software zu vertreiben ist etwas Gutes und legitimes; wenn Sie es tun, dürfen Sie damit also auch Profit machen." [1] http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html Gruß Jörg --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: dev-unsubscr...@de.openoffice.org For additional commands, e-mail: dev-h...@de.openoffice.org --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: dev-unsubscr...@de.openoffice.org For additional commands, e-mail: dev-h...@de.openoffice.org