Hallo Andre,

jetzt ist mein privater PC wieder repariert, so dass ich wieder mailen kann. Einiges von dem, was Du und andere geäußert haben, finde ich grundsätzlich falsch, daher auch nach der Freigabe von 2.1 (die das kritisierte Verhalten ja besitzt) noch einige Anmerkungen.

Ich beurteile das Ganze als Benutzer und Benutzerberater. Die Benutzer sind "arbeitende Menschen", die keine Zeit haben, sich mit benutzerfeindlicher Software auseinander zu setzen oder komplizierte Work-arounds auszuprobieren.

Bei StarOffice ist die Situation klar: Ein Product Update Patch "patched" die vorhandene Version. Daher installiere ich den nur nach längeren Tests. Bei OOo sieht es (bisher) immer anders aus, da man eine "neue Version" herunter lädt. Testversionen haben einen Sonderstatus, der strenge Regeln für die Testinstallationen verlangt.

Nicht jeder hat die Zeit, jede Beta und jeden RC zu testen. Vielleicht besteht das kritisierte Verhalten der Installation seit einem Jahr, ich weiß es nicht. Aber auch wenn das zutrifft, ändert das garnichts. Gleichgültig wie lange ein benutzerfeindliches "Feature" existiert, es darf kritisiert werden und sollte auch schnellstens geändert werden. (Irgendeine 2.0er Test-Version hat sich z.B. als OOo2dev installiert und sonstige Versionen in Ruhe gelassen. Warum nicht weiter so?)

Du hast Dich für meine Geduld "bedankt", die ist aber nicht endlos. Daher auch von mir deutlichere Worte, die ich aber eigentlich auf die Inhalte beziehe.

Am 07.12.2006 07:55 schrieb Andre Schnabel:
...
Problem dabei:
Man erzeugt eine neue Testversion, diese wird getestet und für gut
befunden. Jetzt darf man keinesfalls hingehen und diese Version wieder
verändern und dann neu zum Download als "Endversion" bereitstellen.
Dabei kann schließlich wieder was schiefgehen, die ganze Testerei wäre
für die Katz gewesen.

(Weiß nicht mehr, wer das schrieb.) Das gilt höchstens für die Anwendung. Man sollte aber besser nachdenken und zwischen dem Installationsprozess und der Anwendung unterscheiden. Der Installationsprozess (wenigstens unter Windows) kann (ich hab' mal bei Systembetreuern nachgefragt) anscheinend einfach gesteuert und geändert werden. Und wenn eine vorhandene Prozedur benutzerfeindlich ist, muss man das ändern, auch noch kurz vor der Freigabe der Version.

Also, beim letzten Mal (2.0.4) war's so, dass die letzte RC z.B. bei "Hilfe, Info..." die Version 2.0 angezeigt hat. Ich hab' sie gelöscht und die stabile Version installiert, und die zeigte dann die Version 2.0.4 bei mir an (was ich unbedingt haben wollte).

Sorry für die deutlichen Worte, aber das ist schlicht Unsinn. Der *letzte* RC *ist* die finale Version.

Bitte überprüfe solche Aussagen, sonst wird deine Kritik nicht ernst genommen, denn sie basiert auf falschen Voraussetzungen.

Das Phänomen war so wie beschrieben. Für einen Benutzer ist es naheliegend, anzunehmen, dass doch noch eine Änderung stattgefunden hat. Eine sachliche Antwort hätte sein können, dass die Neuinstallation der stab. Version nicht die Ursache für die Beseitigung des Phänomens gewesen sein konnte, da sie nur umbenannt worden war.

Deine Formulierung ist alles andere als sachlich.

Insgesamt aber vielen Dank, dafür, dass die Kritik genau dann geübt wurde, nachdem ich die Möglichkeit genannt hatte, wie man OOo parallel installieren kann.

Soll das (wie auch Deine Hinweise auf die Issues) heißen, dass Kritik nicht mehr erlaubt ist, wenn es Hinweise auf Klimmzüge gibt, mit denen der Benutzer selber sicher stellen muss, dass er wie gewohnt mit seiner Produktionsversion weiter arbeiten kann? Jemand hat erwähnt, dass in der engl. Install.-Anweisung das Löschen der Vorgängerversion erwähnt sei. Das ist ja wirklich richtig benutzerfreundlich... Schließlich kann ja jeder, der etwa durch Tests helfen will, zuerst mal mit Suchmaschinen prüfen, ob er das ohne Gefährdung seiner Arbeit tun kann?

Und was soll auch Deine Erwähnung, dass die Diskussion vor Monaten schon mal geführt wurde? Soll es heißen, dass ein Kritikpunkt nicht mehr aufgenommen werden darf, wenn er beim ersten Mal keinen Erfolg hatte?

Das alles kann doch nicht Dein Ernst sein!

Und nur nebenbei (weil's gefragt wurde): Wenn man 2.1 installiert hat, kann man (unter Windows) seine "alte" Version nur nach Deinstallation von 2.1 wieder installieren. Da kann man doch gleich darauf verzichten, ernsthafte Anwender um Tests zu bitten. (Aber gerade die sind wichtig für die Tests.)

Meine Meinung: Die jetzige Installationsprozedur ist benutzerfeindlich! (Gleichgültig, ob irgendein Usability-Test oder eine Umfrage das Gegenteil behauptet.)


Zum Abschluss:

1.
Ein RC ist eine Testversion. (Mal gibt es 4, mal 2 RCs...) Er "wird" zur stabilen Version, wenn "das Geld ausgeht" (bzw. man glaubt, den Benutzern die noch vorhandenen Fehler zumuten zu können).

2.
Eine Testversion darf NIE die ("stabile") Produktionsversion löschen, erst recht nicht ungefragt!

3.
Der Benutzer muss entscheiden können, wie und wohin er eine neue Version installiert. Auf jedes für die Arbeit des Benutzers potentiell kritische Verhalten der Installation muss deutlich bei der Installation hingewiesen werden.

(2.1 ist für den Benutzer eine neue Version, u.a. weil die relativ vielen Änderungen mit einiger Wahrscheinlichkeit neue Fehler mitbringen.)

4.
Bei "inkrementellen" Patches sollte es möglich sein, den Patch wieder zu deinstallieren.


Mal abwarten, ob die Installationsprozedur für OOo jemals so benutzerfreundlich wird. Meine Befürchtung ist, dass OOo mit dem kritierten "schönen Feature" weiter an Akzeptanz verlieren könnte.

--
MfG

Günter Marxen

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