Hallo Markus, On Mittwoch, 11. Oktober 2017 09:17:12 CEST MarkusHiereth wrote: > über Groß- oder Kleinschreibung wurde ja immer wieder hier > diskutiert. Ich würde mir wünschen, dass man die Präferenzen des > Übersetzers hinnimmt. Es ist kein Konsens zu erwarten. Jede Seite hat > ein oder zwei Argumente für sich und persönlicher Geschmack darf > eine Rolle spielen.
herzlichen Dank fürs Reingrätschen, das hätte wirklich zu nichts geführt. > Viel mehr hielte ich davon, dass wir als für freie Software Engagierte > uns "draußen" in die Diskussion einbringen, die der Münchner Merkur > vom 6.10.2017 unter der Überschrift "Software-Desaster" [*] den Lesern > unterbreitet. Ich stellte dazu gestern per Mail Nachfragen an den Bund > der Steuerzahler. Auf alle Fälle. Könntest du mich da bitte auf dem Laufenden halten, das würd mich interessieren? > Nach dem Eindruck, den ich aufgrund eines zum > Vorgang gehörenden Stadtratsantrag bekommen habe, stehen Bauchgefühle > von Politikern dahinter und in der Art, wie der Bund der Steuerzahler > nun eine Rechnung aufstellt, wird das ganze ökonomisch-rational > bemäntelt. Ich verfolge das schon länger auf diversen IT-Newsportalen. Das sind nicht nur Bauchgefühle, der Münchner Bürgermeister ist bekennender Microsoft-Fan[1]. Allerdings knirscht es auch so an genug anderen Stellen: Alte Hardware trifft auf alte Software[2], man hat eine verwilderte EDV-Landschaft, mangelnde Organisation und Zusammenarbeit in der Verwaltung, gleich drei Abteilungen mit IT-Bezug[3] (die nächstes Jahr zusammengelegt werden sollten) und ein paar Peinlichkeiten wie die maximal umständliche E-Mail-Anbindung für zwei Smartphones[4]. Als Sahnehäubchen gibt der Stadtrat eine Studie zu der ganzen Chose in Auftrag und ignoriert die dann geflissentlich[5], obwohl (oder weil) sie empfiehlt, LiMux weiterzuverfolgen und stattdessen die Rahmenbedingungen zu ändern. Dass dann der Bund der Steuerzahler daherkommt und nachtritt, ist für mich irgendwie die logische Folge. Wenn man dem Link zum Schwarzbuch folgt, dann sieht man da eigentlich nur Nachgeplapper. Gut, die Computerei ist wirklich nicht deren Gebiet, aber Kontext ist da schon wichtig. Kontext wäre bspw., dass das Projekt »LiMux« schon seit über fünfzehn Jahren läuft (man erinnere sich an Linux von vor fünfzehn Jahren), wie ambitioniert dieses Projekt eigentlich von Anfang an war (dito), wie sehr andere Software-Projekte davon profitiert haben (Leuchtendes Beispiel: die Kolab-Groupware, aus deutschem Hause übrigens) und vor allem: Wie viel Geld dieses Projekt schon allein die nicht angefallenen Elektroschrottschichten, die man von den Windows- Versionswechseln her kennt (irgendwo müssen die bemängelten veralteten Rechner ja herkommen), eingespart hat, von den Lizenzkosten ganz zu schweigen … Na ja, immerhin können die Schleswig-Holsteiner aus den Münchner Fehlern lernen.[6] Viele Grüße, Erik [1] https://www.heise.de/newsticker/meldung/LiMux-Linux-in-Muenchen-unter-politischem-Beschuss-2260806.html [2] https://www.golem.de/news/muenchner-it-auf-dem-pruefstand-diese-studie-ist-schlecht-fuer-meinen-blutdruck-1603-119698.html [3] https://www.golem.de/news/limux-muenchen-verbastelt-das-naechste-it-grossprojekt-1611-124392.html [4] https://www.heise.de/newsticker/meldung/LiMux-Linux-in-Muenchen-unter-politischem-Beschuss-2260806.html (Abschnitt »Koalition gegen LiMux«) [5] https://www.golem.de/news/limux-muenchner-stadtrat-ignoriert-selbst-beauftragte-studie-1702-126175.html [6] https://www.pro-linux.de/news/1/25209/schleswig-holstein-will-auf-freie-software-umsteigen.html Eine schöne, ausführliche Zusammenfassung des LiMux-Trauerspiels: https://www.golem.de/news/limux-die-tragische-geschichte-eines-leuchtturm-projekts-1702-126230.html
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