Hallo Ernst,

keinerlei Widerspruch meinerseits zu Deinen Ausführungen.

Mein Beispiel ist ein einfacher »Workaround«/»Krücke«, wenn es nur selten mal um 1,2 Zeichen geht. Mein »ob die mathematischen Operatoren korrekt dargestellt werden« weißt ebenfalls darauf hin, dass es eben keine »perfekte« Lösung ist.

Ich meine nicht, dass zutrifft: »Zeichen, die im gewählten Font nicht vorkommen, nimmt das Programm einfach aus einem anderen Font.« Wenn dem so wäre, gäbe es wohl nicht die total verunglückten Darstellungen, wie von Dir richtigerweise erläutert. Ich meine, ich hätte da mal was gelesen, dass dann via Software dass Zeichen in der jeweiligen Schrift irgendwie »nachgebaut« wird ...

Was ich in meiner vorherigen Mail zum Thema vergaß zu erwähnen:

Fügt man von der UNICODE-PDF direkt ein Zeichen in CALC ein, so wird für dieses Zeichen als Schriftart »UCSSTIXGeneral« angezeigt - das wohl von Dir erwähnte »STIX« ( https://www.stixfonts.org/ ). Nur blöd, dass man die Schriftart »UCSSTIXGeneral« nicht auswählen kann - ich hab sie jedenfalls nicht in der Schriften-Liste gefunden. Aber man kann sie via »copy'n'paste« einfügen und dann werden alle Zeichen korrekt angezeigt

Schon komisch, es wird die Schriftart »UCSSTIXGeneral« angezeigt, aber man kann sie wohl nicht auswählen. Hat da jemand einen Hinweis ?

Ich habe

https://magentacloud.de/s/KYLsjXTzY62DCqF ORDNER »Unicode« DATEI »Mathematical Operators.ods«

um ein »UCSSTIXGeneral« - Beispiel ergänzt.

Ergänzend sei noch verwiesen auf: https://en.wikipedia.org/wiki/Unicode_font

Grüße
Hans-Werner ;-))

------ Originalnachricht ------
Von "Ernst Hügli" <ernst.hue...@bluewin.ch>
An users@de.libreoffice.org
Datum 31.03.2024 17:59:13
Betreff Re: [de-users] Sonderzeichen einfügen

Lieber Hans-Werner

Am 31.03.24 um 9:22 schrieb OoOHWHOoO:
Hallo *,

erst mal: FROHE OSTERN allerseits :-))

Zum Thema:

Wenn man in einem Dokument Schriftarten nicht mischen möchte, kann man auch - 
beispielsweise bei mathematischen Operatoren - direkt auf die UNICODE-Seite 
gehen und sich die dortige PDF in eine ODS kopieren und etwas aufbereiten - das 
ist in 15 Minuten gemacht:

https://home.unicode.org/

http://www.unicode.org/charts/

http://www.unicode.org/charts/PDF/U2200.pdf

https://magentacloud.de/s/KYLsjXTzY62DCqF ORDNER »Unicode« DATEI »Mathematical 
Operators.ods«

Nun kann man auf einfache Weise beliebige Schriftarten wählen und schauen, ob 
die mathematischen Operatoren korrekt dargestellt werden. Mit VERDANA habe ich 
bis jetzt ganz gute Erfahrungen gemacht.

Grüße
Hans-Werner ;-))

Als "Krücke" mag das ja angehen, aber befriedigend ist das nicht - zumindest 
dann nicht, wenn man an ein Ergebnis auch gewisse ästhetische Ansprüche stellt. Schau mal 
in Deiner Tabelle und vergleiche sie mit dem Original auf der Unicode-Webseite:

 * Im Original haben alle Zeichen die gleiche Strichdicke - in Deinem
   Font sind ganz unterschiedliche Schriftdicken vorhanden. Vergleiche
   dazu nur einmal die Zeichen 2200 und 2201; die gleiche Situation
   findest Du bei weiteren Zeichen.
 * Die "Übersetzung" in die gewünschte Schriftart bringt nicht immer
   das von Unicode vorgegebene Ergebnis. Schau Dir dazu als Beispiel
   die Zeichen 220A und 220D an. 220A sollte (und auf der
   Unicode-Tabelle ist es so) das gleiche Zeichen sein wie 2208,
   einfach kleiner; und 220D das gleiche wie 220B, aber einfach wieder
   kleiner. Zudem sollten die Zeichen von 2208 bis 220D alle gleich
   aussehen, die ersten drei nach rechts, die anderen nach links
   orientiert. In Deiner Tabelle ist das nicht gegeben. Vermutlich
   macht LO genau das, was Robert angedeutet hat: Zeichen, die im
   gewählten Font nicht vorkommen, nimmt das Programm einfach aus einem
   anderen Font.
 * Ich habe mit anderen Schriften als Verdana experimentiert. Je nach
   Schriftart erhältst Du Ergebnisse, die schlicht schauerlich sind.
   Schon mit Arial sind die meisten der "durchgestrichenen" Symbole
   kaum noch vernünftig interpretierbar. Arial ist aber keineswegs eine
   exotische Schrift. Auch mit anderen, durchaus verbreiteten Schriften
   ergibt sich mit Deiner Methode das gleiche Bild.

Ich bleibe dabei: Warum kompliziert, wenn es einfach auch geht? Es gibt Schriftarten - ich verweise nochmals 
auf STIX -, die bringen nahezu alle Zeichen bereits mit, die ein "normaler" Mensch irgendwann 
einmal benötigt. Entweder verfasst man den ganzen Text von Anfang an mit diesem Font, dann hat man ein 
Ergebnis "aus einem Guss". Oder man verwendet den zweiten Font konsequent für alle mathematischen 
Elemente (Formeln u.ä.), für den Rest des Textes den gewünschten, anderen Font. Das ist auch okay, weil 
mathematische Formeln sowieso "Fremdkörper" in einem Text sind. Dann dürfen sie sich auch optisch 
vom Rest abheben.

Ich weiss, ich bin in dieser Frage sehr strikte. Das hängt aber damit zusammen, dass ich alles, was 
mit Druck zu tun hat, von einem Mann gelernt habe, der das Handwerk als Typograf (Drucker) gelernt 
hatte. Da hatten noch die Profis die Oberhand, die um die gut 400-jährige Erfahrung ihrer Zunft 
wussten. Heute haben leider allzu viele Leute das Gefühl, sie könnten sich über diese Erfahrungen 
hinwegsetzen. Das Ergebnis befriedigt nur in den allerwenigsten Fällen. "Irgendwie geht das ja 
schon" ist nicht das gleiche wie "Ein ansprechendes, auch ästhetisch überzeugendes 
Ergebnis" - auch wenn das heute nicht mehr modern ist.

Trotzdem noch einen schönen Rest des Osterwochenendes und liebe Grüsse aus der 
Schweiz

Ernst


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