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Hallo zusammen.

Beide Fragen lassen sich nicht so einfach pauschal beantworten.

Ich habe sowohl Kunden die in den letzten vier Jahren Hosting keinen Admin 
bekommen haben als auch solche, deren Entwickler Zugriff auf unser Reviewsystem 
und zur Not auch den Deploybutton haben. Das ist alles eine Frage der 
Vertragsstruktur. Nicht nur spielt da natürlich eine Rolle wer ggf. meinen 
Stundensatz bezahlt wenn ich Fehler behebe die durch den Kunden erzeugt wurden. 
Ebenfalls fließt da zum Beispiel mit ein, in welcher Reaktionszeit der Kunde 
welche Qualität der Fehlerbehebung im Defektfall erwartet. Ebenso könnten 
natürlich zukünftige Änderungen grundsätzlich etwas teurer ausfallen, weil ich 
mich, obwohl der Großteil der Installation von mir kommt, trotzdem erst mal 
orientieren muss und prüfen, ob sich nicht vielleicht ohne meinen Einfluss 
Voraussetzungen verändert haben. Einen versiegelten Brief haben wir allerdings 
noch nie verschickt. Im Gegegenteil, diese Erkläuterung hat bislang eigentlich 
immer genügt, dass Kunden auf einen Administratorzugang verzichtet haben.

Hinzu kommt das in der TYPO3-Welt immer verbreitetere Vorgehen, den 
Programmcode in einer Versiosnverwaltung liegen zu haben und Änderungen per 
Deploymentwerkzeug auf den Server zu schieben. Statisch wären dann nur 
Nutzdaten, also fileadmin, user_upload und Datenbankinhalte. Du könntest mit 
einem Administrator im TYPO3-Backend auf meinen Servern schon Extensions 
installieren. Die wären nur wieder weg, sobald ich einmal den "Deploy"-Knopf 
drücke. Du bekommst davon normalerweise überhaupt nichts mit, das mache ich für 
Dich spätestens bei jedem Security-Update, oder bei entsprechendem 
Wartungsvertrag häufiger und bei jedem Minor-Update. Deshalb: Auch mit dem 
TYPO3-Administrator könnte es sein, dass dein Spaß da nur von kurzer Dauer ist.

Zur Kalkulation von 300€ kommen eine ganze Reihe Fragen.

Es kann zum Beispiel auch eine Rolle spielen, wie wahrscheinlich der Kunde mit 
dem ersten Wurf einverstanden ist oder wie viele Iterationen ich gehen muss 
bevor das Ergebnis genehm ist. Stell Dir vor Du möchtest einen Dreizeiler 
ändern, die Abnahme möchte dein Geschäftsführer machen, Du kommunzierst mit der 
Agentur und dein Geschäftsführer lehnt die ersten fünf Varianten mit 
Kleinigkeiten wie "tauschen Sie hier mal die Halbsätze gegeneinander, machen 
Sie da mal nen Punkt statt ein Komma, hier könnte ich mir einen Absatz 
vorstellen und jetzt versuchen wir des mal mit Du statt Sie". Schon sind als 15 
Minuten Änderung und 15 Minuten Projektkommunikation plötzlich 2.5 Stunden 
geworden. Das trifft jetzt zwar auf deinen Cookietext nicht zu 100% zu, aber 
wir haben Kunden schon ganze Tage berechnen müssen, nur um 
Onlineshop-Widerrufsrechte oder AGBs redaktionell zu pflegen, nur weil auf 
Kundenseite die Marketingabteilung, die Rechtsabteilung und der externe 
beratende Rechtsanwalt im 10-Minuten-Takt inhaltliche Änderungen in Screenshots 
oder per Fax übermittelt haben.

Eine Orientierungsphase pauschal mit 0€ zu bepreisen nur weil etwas aud der 
eignen Feder stammt ist vermutlich ein ewiges Streitthema. Die Einstellung aus 
Kundenperspektive kann ich verstehen. Allerdings fallen meine Projekte häufig 
recht schnell in die Kategorie "Individualsoftware". Dann gibt es einfach keine 
Checkliste wie und wann welche Änderung zu bearbeiten ist. Wir rüsten keine 
originale Freisprecheinrichtung in ein Fahrzug nach die bei Fahrzeugbestellung 
nicht angeklickt war. Wir haben keine Herstellervorgaben, welche Schritte zum 
Ziel führen, welche Teilenummern dabei zum Einsatz kommen und welchen 
Schraubenzieher man dazu braucht. Und wenn dann Projekte einige Zeit zurück 
liegen kann der Kunde eben einfach nicht erwarten, dass ich mir gemerkt habe, 
welche Sonderwünsche er damals hatte und welche Auswirkungen diese 
Sonderwünsche jetzt auf seine aktuellen Anforderungen haben.

Wenn es ein professioneller Dienstleister ist wird er, egal wie groß oder klein 
die Änderung ist, sie nicht am offenen Herzen durchführen.

Das bedeutet: Backup der Liveinstallation ziehen, Entwicklungsinstallation 
aufsetzen, in der Entwicklungsinstallation umsetzen, Entwicklungsinstallation 
testen, Änderungen deployen, erneuter Test in der Liveumgebung. Ggf. ist ein 
zweiter Entwickler mit im Spiel der einen Review durchführen will. Wenn die 
Struktur der Seite und die Codeänderung es notwendig macht könnte der eine 
eigene Entwicklungsumgebung brauchen. Das (also die zweite 
Entwicklungsinfrastruktur für den Reviewer) ist bei einer solchen 
Cookie-JS-Texteinblendung vermutlich nicht zwingend notwendig, das kann der 
Reviewer auch im Setup des umsetzenden Entwicklers tun, trotzdem kann das ein 
Preisfaktor sein.

Du kalkulierst ein Backup mit 30 Minuten. Wenn es eines meiner Kundenprojekte 
auf einem meiner Server ist kostet mich ein Backup höchstens zwei Minuten, für 
den Fall dass ich erst den Browser öffnen und zum Button navigieren muss.

Dafür allerdings fällt bei mir natürlich Zeit an, meine Entwicklungsumgebung 
für Dich zu konfigurieren. Die Projekte seit Oktober hab ich noch auf der 
Platte, ich bin ja nicht kleinlich. Aber wenn ein Kunde eine Änderung haben 
möchte der seit 2012 keinen Kontakt mehr zu mir hatte dann hängt mein 
Setupaufwand einfach von der Komplexität der Kundeninstallation ab. Und wenn 
das Setup des Kunden dann zum Beispiel Multi-Domain-Tree mit individuellen 
Sprachdomains pro Seitenbaum, ggf. komplexem Varnish-Setup und Solr-Setup 
bedeutet muss der Kunde eben damit rechnen, dass ihm zwei Stunden Rüstkosten 
kalkuliert werden.

Natürlich *kann* man sich das sparen. Wenn ich absehen kann, dass meine 
Änderunen auf bestimmte Elemente keine Auswirkung haben kann ich die weglassen. 
Ich brauche vermutlich weder einen Varnish noch einen Solr für das Infowindow. 
Trotzdem ist "nach /var/www verschieben und es läuft" in der TYPO3-Welt 
eigentlich untypisch sodass ein seriöser Dienstleister eigentlich nicht ohne 
mindestens einer halben Stunde Rüstkosten auskommen kann, egal wie klein die 
Aufgabenstellung ist.

Und nicht zuletzt muss ich mich natürlich Stefan und Ralf-Rene anschließen: 
Wenn Du bisher noch nicht mit TYPO3 gearbeitet hast, ist die Chance, am Ende 
mehr zerstört zu haben als produziert recht hoch. Auch (und insbesondere) Du 
solltest deshalb erst eine Kopie der Liveversion auf einem Eintwicklungsserver 
hochziehen und dort Änderungen einbauen.

Hier kommt dann wieder die Updatestrategie ins Spiel: Wenn dein Dienstleister 
Updates aus der Versionskontrolle per Deploymentwerkzeug verteilt, musst Du 
deine Änderungen natürlich erst mal in die Versionskontrolle des Dienstleisters 
bringen, damit der die dann dort verteilen kann. Die Chance, dass er Dir 
hierfür einen ähnlichen oder vielleicht sogar einen höheren Aufwand berechnet 
wie für die komplette Umsetzung ist recht hoch.

Deshalb wäre ich sehr vorsichtig mit Euro- oder Stundenangaben einer 
Aufgabenstellung wenn es die Leistungen anderer betrifft. Es gibt eben 
unzählige Einflussfaktoren, die über die reine, überschaubare Änderung hinaus 
gehen.

Gruß,


Stephan Schuler
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Von: typo3-german-boun...@lists.typo3.org 
<typo3-german-boun...@lists.typo3.org> im Auftrag von vic vicche 
<testac...@hotmail.de>
Gesendet: Freitag, 10. Juli 2015 08:09
An: typo3-german@lists.typo3.org
Betreff: [TYPO3-german]  Re: cookie popup

Quote: Stefan Grothus (madeinnature) wrote on Thu, 09 July 2015 16:30
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> Moin,
>
> wir haben sowas gerade für einen Kunden mit einer italienischen Webseite 
> umsetzen müssen, da die Italiener diese Richtlinie (anders als in 
> Deutschland) in nationales Recht umgesetzt haben. Thoretisch erforderlich ist 
> in Italien demnach ein einfaches Opt-In: also der User bestätigt den 
> Cookie-Hinweis. Umgesetzt haben wir das mit einem jQuery-Plugin 
> (cookie.min.js) und einem entsprechenden Hinweis, der auf der Seite global 
> eingebunden und dann vom Besuchern mit einem für die Session weggeklickt 
> werden kann. Und das war insgesamt keine Sache von 10 Minuten. Ich sehe das 
> so wie Ralf-Rene und würde Dir empfehlen, die Agentur damit zu beauftragen. 
> Den Kurs finde ich auch eher angemessen.
>
> //Stefan
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Hallo Stefan,
vielen Dank für die Infos. Werde bei der Agentur nochmals anklopfen und mir die 
admin-Zugangsdaten zukommen lassen. Ich versuche es selbst.
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