Klassik-Pop-et cetera Am Mikrofon: Die Schauspielerin Adriana Altaras
Adriana Altaras spielt, inszeniert und schreibt. Ihre künstlerische Sozialisation fand in New York und in Westberlin statt, wo sie Schauspiel an der Hochschule der Künste studierte. Mit ehemaligen Kommilitonen gründete sie 1982 das „Theater zum westlichen Stadthirschen“. Dort probierte sie ihre vielfältigen Talente aus. Es folgten Engagements als Schauspielerin am Berliner Maxim Gorki Theater, an der Freien Volksbühne und in Basel, Stuttgart und Konstanz. Immer wieder ist Adriana Altaras auch in Filmen zu sehen. Für die Rolle der unkonventionellen Liebessucherin Maria in Rudolf Thomes „Das Mikroskop“ erhielt sie 1988 den Bundesfilmpreis. Adriana Altaras wurde 1960 als Tochter jüdischer Partisanen in Zagreb geboren. Der Vater setzte sich 1964 ins Ausland ab, die Familie sollte nachkommen. Die Behörden entzogen jedoch der Mutter den Pass. Familienmitglieder aus Mantua schmuggelten daraufhin die vierjährige Tochter aus dem Land. Drei Jahre lang lebte Adriana Altaras bei Verwandten in Italien. 1967 kam sie mit den Eltern in Gießen zusammen. Ihre bewegte Kindheit ist auch Grundlage ihrer Bücher, etwa „Titos Brille“ oder „Doitscha – Eine jüdische Mutter packt aus“.