Hi,
Raphael Bircher schrieb:
Den Traum hab ich inzwischen aufgegeben. Wir haben eine Masse von
potenziellen Helfern
Sehe ich anders... die Masse haben wir eben nicht. Die hat vielleicht
Linux, PHP, Java oder sonstige technischen Projekte.
Hamm.. also so ziemlich alle Linux-Nutzer, die ich kenne benutzen auch
eine Office-Software. Auch die mir bekannten PHP-Programmierer tun das
..genauso wie die Java-Programmierer, die ich kenne. Allerdings
programmiert nur ein kleiner Teil der mir bekannten Office-Anwender php
oder Java .. oder nutzt Linux.
Komisch ist nur, dass die gesamt Menge der mir bekannten
Office-Anwender, die PHP oder Java Programmieren oder Linux benutzen
nicht kleiner ist, als die der mir bekannten PHP oder Java
Java-Programmierer oder Linux-Anwender. Es ist genaugenommen sogar so
ziemlich die gleiche Menge.
Diese werden meist von technisch sehr versierten Leuten gebraucht. Da
kann auch schon mal was zurückkommen. Ein Office hingegen wird meist
von Leuten gebraucht, die keine blasse Ahnung von Computer haben, und
die sich auch überhaupt nicht dafür interessieren. Es ist zu viel
verlangt, dass sich solche Leute im Projekt einbringen.
Das Verhältnis "technisch versierte / Gesamtanzahl der Anwender" mag bei
Office-Software deutlich schlechter sein, als in technischen Projekten,
das bedeuted aber nicht, dass die absolute Zahl technisch versierter
Anwender bei Office-Software kleiner ist (eher im Gegenteil). Das
Problem ist aber, diese zu aktivieren -
drum sprach ich auch nicht von Helfern sondern von potenziellen Helfern.
- statt aber zu versuchen, diese Masse mit
möglichst einfachen und reproduzierbaren Aufgaben zu versorgen,
wird im Projekt die Ausbildung von Spezialisten befürwortet.
Klar, was hast du dann für einfache Arbeiten auf Lager. Nicht mal
übersetzen ist einfach.
Nein - einfach ist es nicht, aber es kann noch deutlich einfacher
gemacht werden. Hier fehlt es schlicht an den richtigen Werkzeugen, die
a) es einfacher machen, kleine Aufgabenpakete zu verteilen
b) dabei helfen, typische menschliche Fehler zu vermeiden
zu a) hat sich in den letzten zwei Jahren schon einiges getan. Zu b)
leider weniger,weil das extrem viel Fach- und Prozesswissen erfordert.
Dafür, entsprechende Werkzeuge zur Verfügung zu stellen und zu betreuen
brauchen wir Spezialisten - aber nicht (oder nur begrenzt) für die
Übersetzungsaufgaben an sich.
Das soll nicht die Leistung der Übersetzer schmälern - ich will damit
nur sagen, dass nicht überall IT-Fachwissen besitzen muss, um in eine
Aufgabe einzusteigen.
Das einzige was mir da einfällt ist in der Users Mailinglisten
mitzuwirken und TCM Tests. Bei den TCM Tests gibts nicht sonderlich
viel zu tun,
Jo - und warum? Weil kaum neue Tests definiert werden und auch das
Werkzeug TCM nicht weiter entwickelt wird. Jetzt könnte natürlich
Hinweis kommen "dann definier doch neue Tests". Eigentlich werden diese
definiert - und sind unter
http://qa.openoffice.org/ooQAReloaded/TestcaseSpecifications/ abgelegt.
Nur können sie dort halt nicht als Aufgabenpakete "verteilt"und die
Abarbeitung nachvollzogen werden. In TCM fliessen sie nicht ein, weil
TCM der Komplexität dieser Tests nicht gewachsen ist. TCM wird nicht
weiterentwickelt, weil es closed source ist, und momentan keine
Entwicklerressourcen dafür vorhanden sind.
Ende vom Lied: hochqualifizierte QA-Mitarbeiter schreiben Tests und
definieren, wann welche Tests durchgefürt werden sollten (diese Aufgaben
kann man auch nicht mal eben so an Helfer geben, denn hier braucht es
wirklich Spezialwissen.) Zusätzlich führen aber die gleichen
hochqualifizierten Mitarbeiter diese Tests aus, was aber auch jemand
machen könnte, der das Spezialwissen um Auswahl und Definition von
Testfällen nicht hat. Und das nur, weil wir die Arbeit nicht verteilen
können. Ich halte das für eine Verschwendung von Projektressourcen.
Kommt mir so vor, als würde Bentley in die Massenproduktion von Autos
einsteigen wollen, jedes Auto soll aber weiterhin von den Ingenieuren
persönlich gefertigt werden.
und die Users Mailingliste ist rein auf Anwender ebene. Alles andere
braucht ordentlich technischer Background, und viel einarbeitungszeit.
Wie du die anderen Aufgaben vereinfachen willst, weiss ich nicht.
Softwareentwicklung hat nun mal eine gewisse komplexität, vorallem bei
einem solch grossen Projekt. Wenn das so einfach währe, hätte MS
Office schon viel früher Konkurrenz bekommen.
Na ja - wenn jeder ein Auto bauen könnte, bräuchten wir ja nicht mehr so
viele Ingenieure. Dann kam irgendwann Ford und hat das Fließband
erfunden. Interessant ist, dass es jetzt wohl sogar mehr Ingenieure gibt
als früher, Ihr anteil an denen, die am Autobau beteiligt sind, ist aber
relativ gering.
Ich finde es auch glatt gelogen, wenn man behauptet, hier könne man
einfach so mitmachen. OOo hat soch recht grosse Anforderungen an seine
Mitwirkenden. Selbständig arbeiten, sehr flexibel und Lernfähig, gute
Selbstmotivation.
Das mit Sicherheit.
Diese Leute kannst du suchen gehen. Mit was wir werben können ist mit
der Projektgrösse so wie mit der Tatsache dass OOo bestimmt ne gute
Lernplattform ist. Ansonsten ist das was wir hier machen eher hartes
Brot. Und dass die Arbeit hier auch sehr interessant sein kann
(deswegen bin ich auch dabei) das merkt man halt erst nach der langen
Durststrecke, und die überwinden halt nur die wenigsten.
Die FRage ist, ob das "Gottgegeben" ist, oder ob man was daran ändern
kann. Bevor man aber *kann* muss man *wollen*.
Spezialisten, die nach einigem Einarbeitungsaufand und gut
definierten Prozessen sehr effizient arbeiten können. Nur ist es eben
extrem unwahrscheinlich, dass wir in der Community solche Spezialisten
finden, heranbilden und langfristig halten können.
(so zumindest meine Meinung)
Richtig, diejenigen wenigen die hier reinfinden nutzen OOo als
Lernplattform, und springen dann in die kommerzielle Welt ab. Danach
haben die allermeisten schon täglich genug Computer um sich, so dass
sie auf OOo überhaupt keinen Bock oder einfach keine Zeit mehr haben.
Und so verlieren wir eine Top Fachkraft nach der anderen. Und auch ich
werde irgendwann zu denjenigen gehören. OOo hat für mich auf dauer
keinen Reiz, das hat verschiedene Gründe.
- Mit der Community Arbeit lässt sich nichts verdienen. Ich habe so
gut wie keine Aussichten, das ganze mal professionell machen zu können.
- Es gibt sehr viele die von meiner Arbeit profitieren, und (teils
bewusst) nichts zurückgeben, um Gewinne zu optimieren. Das ist extrem
frustrierend, vorallem wenn einem die anderen noch die Gewinne unter
die Nase reiben die sie dank OOo erziehlt haben.
- Weil unsere Welt nun mal so ist, dass wir nicht an dem gemessen
werden was wir tun, sondern an dem was wir verdienen. Und
dementsprechend lebe ich momentan vom Staat. Ob ich Stunden für OOo
opfere ist den meisten egal.
Uiii .. deine Motivation scheint ja noch geringer, als meine zu sein -
und mir wurde schon sehr deutlich vorgehalten, dass ich mit meiner
permanenten Kritik, Leute aus dem Projekt vertreibe.
Dies bedeutet zwangsläufig, dass das OOo Projekt für mich nur nen
Lückenfüller ist, nicht mehr und nicht weniger. Folgedessen ist es das
erste Projekt dass rausfliegt, wenn ich was anderes gutes finde.
Bisher haben mich hier immer die Leute gehalten, die die Fahne für OOo
hochhalten. Du kommst weiter unten wieder auf die Motivation "Geld".
Ehrlich - jemanden, der sofort ein anderes Projekt wählen würde, wenn es
ein "besseres" (oder besser bezahltes) gibt, würde ich nur sehr ungern
bezahlen.
SUN Schreit schon seit Jahren nach mehr Hilfe der Community. Warum
nehmen wir dieser Hilfeschrei nicht wahr? Warum geben wir den
Hilfeschrei nicht nach draussen weiter. Klar, so ein Hilfeschrei ist
Marketingtechnisch vielleicht für den Moment nicht das schlauste. Denn
es mag einige Firmenkunden vielleicht noch mals zum Nachdenken über
die Migration bewegen. Ich denke aber auch, dass es da draussen viele
Leute gäbe die sich gerne Beteiligen würden, auch wenn das vielleicht
in Finanzieller Form ist.
Ähm ja- wie jetzt? Die Community soll helfen - aber darüber diskutieren
wir doch gerade, dass keine sagen kann, wie die Hilfe wirklich
*effizient* aussehen kann.
Eine Möglichkeit, wäre sich finanziell zu beteiligen? Dann bleibt doch
das gleiche Problem - wofür werden die Finanzen eingesetzt.
Alle wissen, dass ich eine professionalisierung befürworte. Nicht weil
ich selbst damit Geld verdienen möchte, sondern weil ich einfach sehe,
dass es (leider) anders nicht mehr geht. Ich sage nicht, dass es gar
keine Ehrenamtliche geben sollte, aber wir brauchen Mehr
professionelle Leute hier, um die Arbeit zu stemmen. Und ja, ich finde
das ist genau so eine Aufgabe der Community, nach Lösungen zu suchen,
wie man mehr professionelle Mitarbeiter bekommt.
Bleibt immer noch die Frage, was die tun sollen. Wobei die sich das kaum
vorschreiben lassen werden.
Aber ich weiss auch, dass es diese Idee sehr schwer haben wird. Ich
selbst mag ja das Wort professionalisierung auch nicht, Ich erlebe es
grad in meiner Lieblingssportart Unihockey sowie im Behindertensport.
So toll das ganze klingt, es fordert viele Opfer, aber wer es nicht
mitmacht hat schlicht keine Chance im internationalen Zirkus
mitzuhalten. Nicht zu vergessen ist, das wir mit einem Giganten
konkurrieren, der locker mal ein paar hundert Leute mehr aus dem Boden
stampfen kann. Und es ist auch längst klar, dass MS aufgewacht ist.
Achso .. MS sucht Mitarbeite, die gezielt Strategien gegen OOo
entwicklen. Evtl. ist das ein "besseres Projekt".
Dies ist eine vielleicht sehr pessimistische Beurteilung, aber wenn es
so weiter geht, löschen wir hier in der Community in 5 - 6 Jahren die
Lichter. Vielleicht wird ein Devirat von OOo noch komerziell
weiterleben, oder / und einige versuchen die letzte Version noch auf
neueren OS lauffähig zu halten. Nur weil wir Open Source sind sind wir
noch lange nicht unsterblich. Es gibt genügend OSS Projekte die das
beweisen, und nicht selten ist der Ressourcenmangel schuld.
Aber noch glaube ich an die Zukunft von OOo, sonst wäre ich nicht mehr
da. Aber eben, Wachstum bedeutet auch anpassungen, und die haben wir
meiner Meinung nach dringendst nötig
Öhm .. ganz meine Meinung. Nur glube ich eben, dass die rein
"professionell / spezialisierte" Lösung nicht machbar ist. Aus genau den
Gründen, die du anführst.
Gruß,
André
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