Hallo zusammen,
die Fakten des QA-Wochenendes 2007 in Kürze: 16 Teilnehmer, 9
Präsentationen / Vorträge zu unterschiedlichen Themen, ca. 240
Mann-(Frau-)Stunden QA-Arbeit, ca. 80 bearbeitete Issues, 1000 neue
Ideen, 70 x Grillwürstchen/-fleisch, 16 Baguettes, jede Menge Spaß, 1
unvergessliches Erlebnis.
Nun die ausführliche Fassung:
Nach und nach trudelten am Freitag die Teilnehmer aus allen Ecken der
Republik ein. Die spätesten Gäste Petr und Lucie aus Prag hatten mit 800
km die weiteste Anreise von allen. Um fit für das Arbeitswochenende zu
sein, ließen wir es langsam angehen, nutzen das schöne Wetter und
starteten zunächst mit der "BBQ-A" (zu deutsch: Grillen und über QA
fachsimpeln). Immerhin hatten wir zwei Geburtstage zu feiern!
Samstag:
Am Samstag ab 10 Uhr ging dann das offizielle Programm los. Die
Themenpunkte sollten hauptsächlich den groben Rahmen vorgeben und viel
Raum für Diskussionen, Feedback und tatsächliche Arbeit lassen.
Zunächst habe ich einen Rückblick auf die (QA-)Arbeit im de-Projekt
gegeben. Die meisten Anwesenden waren bei den verschiedenen Aufgaben
selbst dabei. Dennoch ist es schön, sich noch einmal daran zu erinnern,
was man gemeinsam in einem Jahr alles geschafft hat. Den Abschluss des
Rückblicks bildete der im April absolvierte mergede01-cws-Test. Wir
haben uns das Feedback einer Umfrage unter den Testern genauer
angeschaut und darüber gesprochen, was gut gelaufen ist und was wir
vielleicht beim nächsten Mal verbessern können.
Anschließend haben Stefan Baltzer (Sun) und Joost Andrae (Sun) an dieses
Thema angeknüpft und über die Neu-Strukturierung der Community-QA
berichtet. Es sollen QA-Teams aufgebaut werden, die sich stärker als
bisher auf einzelne Bereiche fokussieren. Zudem soll nach und nach das
Know-How an die Communities weitergegeben werden, um weitere cws-Tests
in ähnlicher Form durchführen zu können. Dann soll es aber um "typische"
CWS-Tests gehen, die in der Regel nichts mit Lokalisierung zu tun haben,
sondern üblicherweise die Korrekturen einer Anzahl von Issues
beinhalten. Hier sprachen wir über die Hindernisse, die dazu noch aus
dem Weg geräumt werden müssten (insbesondere, wie kommt man an die
cws-Builds und wie vermeidet man doppelte Arbeit).
Nach der Mittagspause gab uns Regina Henschel einen Einblick in den
aktuellen Stand des neuen Diagramm-Moduls und berichtete von ihren
Erfahrungen, die sie bei der Mitarbeit an den Hilfe-Texten gesammelt
hat. Ich finde ihre geleistete Arbeit und ihr Engagement wirklich
bemerkenswert und bin insbesondere davon begeistert, dass sie sich nicht
von technischen Problemen hat abschrecken lassen. Dieses Beispiel zeigte
deutlich, dass die Community zum Teil viel weniger Werkzeuge und Infos
zur Verfügung hat und dass es manchmal ein steiniger Weg ist, bis man
hier tatsächlich produktiv werden kann. Gefreut hat mich, dass Regina
viel Unterstützung von Uwe Fischer (Sun) bekommen hat.
Anschließend habe ich über die Neuerungen der de-Lokalisierung
gesprochen - als Vorbereitung für eine schon länger angedachte Aufgabe,
den UI-Review. Ab der Version 2.3 wird deutsch nicht mehr Source-Sprache
sein, sondern wie jede andere Übersetzungssprache gehandhabt. Damit
können Änderungen an den deutschen Hilfe- bzw. UI-Texten schneller
einfließen und bald von uns selbst durchgeführt werden (wie genau das
funktioniert bzw. wie wir das organisatorisch machen, werden wir in
Kürze klären können).
Ich stellte dazu einen speziellen "Keyid"-Build vor, mit dem es
besonders leicht ist, die entsprechenden Textstellen in den
Übersetzungs-Dateien aufzuspüren. Der aktuelle Keyid-Build kann hier
heruntergeladen werden:
http://ooo.services.openoffice.org/pub/OpenOffice.org/cws/upload/mergede01/keyid_SRC680_m210/
Zudem steht ein aktueller kompletter Datenbankauszug als sdf-Datei für
deutsch zur Verfügung, den man hier erhält:
http://oootranslation.services.openoffice.org/pub/OpenOffice.org/ooomisc/sdf/keyid/
Darüberhinaus konnte ich kurz den lang erwarteten German Style Guide
zeigen. Diesen habe ich vorübergehend in unserem D&F-Bereich abgelegt,
bis er offiziell verlinkt wird:
http://de.openoffice.org/files/documents/66/3982/file_3982.dat/Style%20Guide%20German.pdf
Danach starteten wir mit dem "Open End" - was nichts anderes hieß, als
dass wir mit konkreter QA-Arbeit weitergemacht haben: Einige kümmerten
sich um die vielen Resolved fixed-Issues aus dem Hilfe-Review und
verifizierten sie (oder eben nicht). Andere arbeiteten besonders alte
oder kuriose Issues ab oder testeten den chart2-cws. Eric versuchte,
meinem Rechner beizubringen, dass dieser auch OOo-Builds erstellen kann.
Andre versuchte unter Windows, eine Build-Umgebung einzurichten. Nach
einer kurzen Grill-Unterbrechung ging es bis in die Nacht weiter. Die
letzten konnten beruhigt schlafen gehen, als Stefan zu später Stunde
noch einen besonders "schönen" Crash nachvollziehen konnte. Nur der
Build-Rechner musste weiterarbeiten, als der Letzte das Licht ausgemacht
hatte.
Sonntag:
Noch vor dem Frühstück schaute ich nach, ob der Build durchgelaufen ist
- nun ja, er ist weit gekommen, hat es aber nicht ganz geschafft (wir
arbeiten daran :-) ). Was ja auch nachvollziehbar war: Der passende
Vortrag von Simon zu diesem Thema sollte ja erst später kommen.
Im ersten Beitrag am Sonntag referierte Petr Dudacek über den neuen
Lokalisierungs-Prozess und stellte den Pootle-Server vor, der zunächst
für russisch und khmer als zentrale Übersetzungs-Plattform dienen soll.
Nach einer Testphase werden auch die anderen Sprachen darüber
organisiert. Der Pootle-Server bietet den verschiedenen an der
Übersetzung beteiligten Personen eine Online-Übersetzungsmöglichkeit. Im
Vergleich zu dem von uns bisher genutzten Tool, dem Open Translation
Editor stehen dort weniger Funktionen zur Verfügung, jedoch ist es
insbesondere deswegen interessant, weil für jeden Übersetzer der jeweils
aktuelle Stand direkt einsehbar und verwendbar ist. Wir haben Petr mit
vielen Fragen gelöchert und ich denke, wir sind damit einen großen
Schritt dem Ziel näher gekommen, in Zukunft ohne viel technische
Vorarbeit die Übersetzungen innerhalb der Community zu erledigen.
Anschließend hat Simon Wilper uns gezeigt, wie man unter Linux eigene
OOo-Builds erstellen kann. Ein dickes Dankeschön nochmals an ihn, dass
er sich so kurzfristig dazu bereit erklärt hat, für uns dieses Thema
vorzubereiten. Angefangen von der Einrichtung der Build-Umgebung, über
die Beschaffung der notwendigen Infos aus EIS oder anderen Stellen, bis
hin zum ersten "Hack" war alles dabei. Sehr spannend war, wie man mit
wenigen Handgriffen alle Menüeinträge mit Buchstaben in umgekehrter
Reihenfolge zaubern kann.
Damit man später die notwendigen Schritte zur Einrichtung der
Build-Umgebung besser nachvollziehen kann, will Simon zusätzlich ein
How-To schreiben und es damit den Einsteigern erleichtern, sich mit
dieser Materie vertraut zu machen. Vorab gibt es die Präsentationsfolien
zu seinem Vortrag hier:
http://de.openoffice.org/servlets/ProjectDocumentList?folderID=690
Nach einer kurzen Mittagspause gaben uns Joost und Stefan einen kurzen
Einblick, wie sie bei Sun intern ihre QA-Arbeit machen und welche
Werkzeuge dort zur Verfügung stehen. Wir haben gemeinsam überlegt, wie
auch die Community von den Tools profitieren kann. Wenn auch nicht in
der Form, dass diese Tools auch außerhalb von Sun genutzt werden können,
dann aber zumindest, dass der Community die Resultate zugänglich gemacht
werden (z.B. Ergebnisse automatischer Tests, die über cws-Builds
gelaufen sind oder der Download fertiger cws-Builds, etc.).
Irgendwie ist uns am Sonntag die Zeit weggerannt, sodass wir uns leider
nur kürzer als gedacht über den aktuellen Stand des nativen Mac Ports
informieren konnten. Eric Hoch hat mit Unterstützung von Uwe Altmann den
neuesten Mac-Build vorgeführt und über die aktuellen Schwierigkeiten und
die nächsten Schritte berichtet. Interessant waren vor allem die
Hintergrund-Informationen, z.B. dass eine vermeintlich einfache Sache
wie die Eingabe von Text großes Kopfzerbrechen bereitet hat.
Zum Abschluss hat Mechtilde eine Diskussion angeregt, in der es
insbesondere um die Unterschiede der Release-QA zu einer
Lokalisierungs-QA ging. Thema war auch, wie bzw. wo das TCM (Test Case
Management) sinnvoll eingesetzt werden kann und welche Veränderungen an
den Testfällen notwendig wären, um es stärker als bisher für
Release-Tests einsetzen zu können. Mechtilde berichtete davon, dass bei
ihr mittlerweile eine gewisse "Betriebsblindheit" eingesetzt hat, sodass
sie bei einem TCM-Test Fehler in OOo übersieht, weil sie zu genau weiß,
wie die Abläufe in OOo sein sollen.
Leider konnten nicht alle Teilnehmer bis zum Schluss der Veranstaltung
bleiben, da sie noch eine weite Heimreise hatten. Wir haben noch kurz
aufgeräumt und haben uns dann auch auf den Heimweg gemacht.
Mein persönliches Fazit von diesem Wochenende: Ich kann es nur immer
wieder wiederholen: Einfach klasse! Was man an einem solchen Wochenende
erfährt, lässt sich nicht durch zig Mails ersetzen. Man lernt wahnsinnig
viel - und hat auch noch jede Menge Spaß dabei! Mein Dank gilt
insbesondere Reinhard und seinem Team vom Linux-Hotel, die uns jedes
Jahr diese Veranstaltung ermöglichen. Joost, Stefan und Petr von Sun,
die uns mit ihrem ganzen Know-How unterstützt haben und natürlich jedem
einzelnen Teilnehmer für das Engagement und die Hilfe bei der QA-Arbeit.
Ich würde gerne jedem Einzelnen danken, den ultimativen Grillmeistern,
den Tor-Telefon-Aufpassern, den Baguette-Nachschub-Holern, usw., usw..
Aber da die Nachlese schon wieder viel zu lang geworden ist, sag ich
einfach danke an alle für alles und bis nächstes Jahr!
Viele Grüße,
Jacqueline
---------------------------------------------------------------------
To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED]
For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]