Am Mittwoch, 8. November 2006 14:51 schrieb Marko Moeller: > ich habe mich mal durch die ganzen Texte bei Wikipedia gequält und auch > das dann erstellte Rechtsgutachten gefunden: > > http://meta.wikimedia.org/wiki/Rechtsfragen_M%C3%A4rz_2005#VII._Bilder > > Besonders interessant sind diese Passagen: > > "3a) Screenshots > Bei den Screenshots kommt es darauf an, ob diese die Vervielfältigung > eines urheberrechtlich geschützten Werkes darstellen. Wenn ja, dann ist > ein erlaubnisfreies Kopieren und Einstellen bei Wikipedia grundsätzlich > nicht möglich, soweit nicht ausnahmsweise eine der bereits oben > erläuterten urheberrechtlichen Schranken eingreift (insbesondere das > Zitatrecht). " (wohl unbestritten und auch nicht unser Problem) > "Dabei ist zu beachten, dass Benutzeroberflächen urheberrechtlich > geschützt sein können, wenn sie ein gewisses Maß an Individualität > aufweisen. " > Jetzt kommt das Wesentliche: > "Das, was üblich oder durch technische Notwendigkeiten vorgegeben ist, > kann jedoch nicht zur Individualität beitragen."
gerade da liegt zur Zeit der Streitpunkt in den Rechtstreiten in den USA > Ich bin kein Anwalt, deshalb kann ich irren. (hört! hört!) > Aber es ist doch (leider) > so, das MS Win aufgrund seiner Verbreitung als "Quasi-Standard" für das > "Übliche" angesehen wird, was doch gerade dazu führte, dass sich selbst > viele Fenstermanager/OS/Programme an die von Win gewohnten Dinge halten. an so einem Fenstermanager hängt aber viel mehr als nur die Oberfläche oder ein Balken etc. > BTW: Erinnert sich eigentlich irgend jemand noch an OS2? Das Prinzip der > Fensterdarstellung und wesentliche Elemente die seit der ersten Version > von Win genutzt werden stammen von dort!!! Damals orientierte sich MS an > dem damals als "Standard" angesehenen Festermanagement dieser OS und > passte lediglich den Stil (X zum Schliessen des Fensters) an. > Inwieweit also MS hier ein "gewisses Maß an Individualität" bewiesen hat > ist wohl zumindest zweifelhaft. OS/2 ist von IBM und Windows gemeinsam (in den Anfängen) entwickelt worden (so wie etwa auch MS-DOS eine Auftragsarbeit für IBM war). Dann haben sich die Partner getrennt. Ergebnis - und mit den gleichen Wurzeln: OS/2 und NT. Gerade aber die gemeinsamen Rechte, die bis heute bestehen, sind wohl einer der Gründe, wenn nicht der Grund, daß IBM OS/2 nicht open source, frei, gegeben hat. Nebenbei: Selbst in den Anleitungsbüchern von Star-Office, ich habe mal 4.0, 5.2 und 6.0 durchgeblättert wird peinlich vermieden, Windows-Oberfläche oder ihre Bestandteile nach- oder abzubilden. Für uns sollte aber immer der Ausgangspunkt des Threats ausschlaggebend sein: Können wir unsere "Schöpfungen" guten Gewissens unter eine freie Lizenz mit dem Recht für andere, unsere "Leistung" (fast) frei zu benutzen und frei weiterzuverarbeiten, stellen, wenn wir gar nicht für die Freiheit einstehen können? Ich denke, das können wir nicht! Und nun zu ARIAL: Die Schrift ist - sagen mit die Typographen - ein billiger Versch(n)itt der freien Helvetica. Gruß Micha-E. der immer noch ganz nachdenklich ist - und sich fest entschlossen hat, den ganzen Lizenz-Kram von wegen praktischer Umsetzbarkeit nachzuarbeiten. --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: [EMAIL PROTECTED] For additional commands, e-mail: [EMAIL PROTECTED]