Hallo Mathias, *,

Mathias Bauer schrieb:
> Wieso überrascht dich das?

Weil OOo an der Formatdefinition von ODF beteiligt war, weil dieses zu
großen Teilen auf den Formaten von OOo 1.x beruht.

> Dass ODF ein "junges" Format ist, gilt auch
> für OOo.

Naja, IMHO nicht so stark wenn OOo am Zustandekommen des Formats
beteiligt war.

> Es ist ja gerade eine Stärke von ODF, dass es eben nicht
> einfach ein in einen Standard gegossenes Dateiformat einer bestimmten
> Applikation ist,

richtig

> sondern ein von mehreren Beteiligten gemeinsam
> erarbeiteter Standard, in den auch Überlegungen eingeflossen sind, die
> nicht vom Initiator des Projekts stammen.

Ich weiß jetzt nicht wer hier mit Initiator gemeint ist (OOo oder
OASIS) - aber nicht wichtig, nach meinen Wissen war OOo maßgeblich
beteiligt (oder 'Verantwortliche' die dem Projekt nahe stehen)

> OOo muss daher bei allen diesen Dingen genauso wie andere
> Applikationen
> "bei Null" anfangen und hat daher noch Lücken.

Naja, vielleicht ist das so, dann ist aber OOo selbst schuld. Bei der
Beteiligung die OOo an der Formatdefinition hatte ist ein Beginn "bei
Null" IMHO nur gegeben wenn OOo inhaltlich für Definitionen plädiert
hätte die völlig konträr zum 1.x-Format gewesen wären. Ich mag das
persönlich nicht glauben und auch inhaltlich sagt mir der Vergleich
zwischen den entsprechenden Dokumenten die das 1.x und das ODF
spezifizieren etwas Anderes.

> Den Vorsprung hat es
> natürlich dadurch, dass eben große Teile von ODF doch sehr nahe am
> OOo-Dateiformat sind,

ja, eben. Und genau deshalb war ich überrascht das dieser Vorsprung
(zumindest auf den ersten Blick, das hatte ich betont) gegenüber KOffice
nicht sichtbar wird.
Nicht hingegen bezog sich meine Einschätzung darauf wie gut die
Formatumsetzung insgesamt schon ist.

> auch wenn
> ein nicht
> unbekannter Hersteller eines nicht unbekannten
> Konkurrenzproduktes genau
> das immer behauptet und versucht, gegen OOo ins Feld zu führen

also das war hier garnicht meine Betrachtungsweise. Ich habe diese
Ausführungen dazu (beispielsweise) in der C't gelesen, nur trotzdem weiß
ich nicht warum das pauschal ein Negativpunkt (gegen OOo) sein sollte.
Wenn MS dieser Meinung sein sollte, ist das deren Meinung und nicht
meine - insbesondere deshalb weil eine Einschätzung, wer wieviel Einfluß
hat, allein noch nichts sagt. Es kommt IMHO darauf an mit welchem Ziel
dieser Einfluß genutzt wird.

> obwohl
> er selbst nun wirklich bei seinem Versuch, einen "Standard" zu
> etablieren, genau das getan hat.

ja und ich sehe das als normal an, wobei normal nicht (zwingend) gut
heißt. Das eigentliche Problem ist IMHO jedoch:
*das die Formate nicht offengelegt werden und zur freien Verwendung zu
Verfügung stehen
*das man wenn man Formate offenlegt sich mutmaßlich trotzdem das recht
vorbehält jederzeit Änderungen in Eigenregie machen zu können, zumindest
deutet der bewußte Artikel zu OpenXML in der C't das (für mein
Verständnis) an.
Und problematisch wäre der Einsatz von Formatänderungen im Marktkampf,
nämlich dann wenn versucht würde  Änderungen am Format so überraschend
zu machen das niemand angemessen reagieren kann und Wettbewerber deshalb
das Nachsehen haben.



Insgesamt:
mein post sollte keine Argumente von MS unterstreichen, mir kam beim
Schreiben des posts nicht mal der Gedanke und ich bin überrascht wenn
der post so zu verstehen gewesen wäre.
Der Einfluß von OOo auf das ODF war IMHO aber doch ganz bedeutsam. Bloß
ich wüßte nicht wenn ich hiermit recht hätte warum das gegen OOo
sprechen sollte, es sei denn weil MS meint es spräche gegen OOo und man
es deshalb glauben müßte.

Die Absicht meines posts war der zu verdeutlichen - vor dem Hintergrund
eines recht ärgerlichen Threads vor einigen Wochen - das eine offene
Formatdefinition allein noch nicht reicht, weil es einfach nicht wahr
ist das ODF nun von allen Programmen die damit umgehen können, derzeitig
schon gleich gut behandelt wird. Woraus sich praktisch ergibt, wenn ich
sage nimm das freie ODF, das ich dann indirekt sage nimm OOo.
Das ist nun keinerlei Anklage, sondern nur die Feststellung der
Situation, und Du sagst selbst das wir noch am Anfang stehen oder dort
beginnen mußten und wenn das so ist kann es auch kein negatives Licht
auf Projekt oder Beteiligte werfen, denn es wird ja permanent daran
gearbeitet.



Gruß
Jörg

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