Hallo zusammen,

und wieder ist eine Messe mit OOo-Beteiligung vorbei. Sicher sind ein paar von Euch gespannt darauf zu erfahren, wie es uns vorort so ergangen ist. Eins vorweg: Der LinuxTag ist für mich jedes Jahr das Highlight unter den Messen! Leider kann man das nur schwer in Worte fassen...

Schon kurz nach meiner Ankunft in Wiesbaden am Dienstag nachmittag war wieder klar: Der LinuxTag ist eine einzige große Familie. Während ich langsam mit dem Aufbau begann und auf André und Thomas wartete, traf ich bereits die ersten bekannten Gesichter. Hier und da hielt man ein kleines Schwätzchen (man hat sich ja immerhin ein Jahr nicht gesehen) und ließ es mit dem Aufbau ganz ruhig angehen.

Mittwoch morgen ging es dann los. Gleich zu Beginn mussten wir ein kleines technisches Problem bekämpfen (wir hatten keinen Strom) und dann ging es für mich schon zum Vortrag. Ein bisschen besorgt war ich schon, in der Messehalle waren erschreckend wenig Besucher und das schöne Wetter draußen gab mir keinen Anlass zur Hoffnung, dass der Vortrag gut besucht sein wird. Aber wie immer kommt es anders, als man denkt. Der kleine Saal war gut gefüllt. Ich konnte ca. 60 Zuhörern einen Blick hinter die Kulissen von OOo erlauben und erläuterte zum Teil auf sehr "plastische" Art (anhand von Ameisen - was auch sonst?), wie das Projekt OOo international und auch national aufgestellt ist und sich organisiert.

Im Laufe des Tages sind dann auch Florian und Niels eingetroffen. Niels war sehr einfach an der Kiste Prosecco zu erkennen, die er unter dem Arm hatte. :-) Netterweise konnten wir die Flaschen beim Linux-Verband kühlen und am nächsten Tag gab es für jeden der Beteiligten ein Gläschen davon.

Die fast leere Halle bot uns am Stand die gute Möglichkeit zu langen und ausführlichen Gesprächen mit den Besuchern, einige kamen über mehrere Tage hinweg sogar mehrmals bei uns vorbei. Im Gegensatz zur CeBIT brauchten wir eigentlich nie die Frage beantworten, was OOo überhaupt macht bzw. kann. Ich persönlich hatte vor allen Dingen Fragen zu konkreten Anwenderproblemen oder auch zu der Lauffähigkeit von OOo unter nicht so sehr bekannten Betriebssystemen. Zudem lassen es sich einige nicht nehmen, mit den allseits bekannten Worten zu uns zu kommen: "Ich habe da einen ganz dicken Fehler entdeckt". Nicht immer war der Fehler bei OOo zu suchen :-)

Wir hatten sogar Zeit, bestimmte Probleme an cws-builds zu durchleuchten (gut, wenn man schon mal einen Blick in das neue Chart-Modul werfen kann) oder auch die ein oder andere Issue-Tracker-Recherche zu starten.

Besonders nett war, dass Manfred Reiter, seine Schüler und seine internationalen Gäste nicht weit von unserem Stand entfernt das Comenius-Projekt vorstellten. Auch hier gab es immer wieder Gelegenheit zu interessanten Gesprächen. Netter Nebeneffekt: Wir konnten für das OOo-Camp gleich die ersten Bewerber finden (ich zähl auf Dich, Nic!).

Am Donnerstag abend stand dann der Social Event an, eine Party, die im "Schlachthof" stattfand. Hier trafen wir uns, philosophierten über den hinter uns liegenden Messetag und ließen es uns nicht nehmen, über jede Menge sinnvolle (und auch ein paar sinnlose :-) ) Dinge zu diskutieren. Ich diskutierte mit Friedrich über die Wirkung von Worten in einer Email und mit Nic und Niels über den "perfekten" HotDog. Irgendwann gingen die Lichter an, das war das Zeichen, dass wir nach Hause fahren sollten...

Der nächste Tag fing dann etwas schwieriger an, noch ziemlich müde vom Vorabend quälte ich mich durch die Vorbereitung meines Workshops zum Thema "Umfangreiche Dokumente mit OOo erstellen". Uwe und André bastelten an ihrem Workshop zum Thema "QA bei OpenOffice.org - Smoketests auf dem Mac" noch etwas am Stand, die beiden waren direkt nach mir dran. Im letzten Jahr haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Workshops sehr schlecht besucht waren. Aber auch hierbei wurden wir glücklicherweise überrascht. Selbst mein "Anwenderthema" stieß inmitten der ganzen technischen Themen auf reges Interesse. Ich muss sagen, mir hat der Workshop riesigen Spaß gemacht. Die Leute haben sehr aktiv mitgemacht, ich durfte fast ausschließlich über mein Lieblingsthema (Formatvorlagen) reden und als dann Uwe und André reinkamen, war die gute Stimmung perfekt. Ohne es abzusprechen, erklärte Uwe sehr genau, was es mit der Schusterjungen- und Hurenkinderregelung auf sich hat und ich zeigte die Effekte simultan auf der Leinwand. Einfach klasse! :-)

Leider konnte ich den nachfolgenden Workshop nicht mitverfolgen, da für mich schon der nächste Termin anstand. Wie mir André und Uwe berichteten, ist auch der QA-Workshop sehr gut angekommen (und alles hat geklappt) und sie hoffen darauf, damit mindestens 1 oder 2 aktive neue Tester gewonnen zu haben.

Währenddessen liefen bei uns am Stand die Vorbereitungen auf Hochtouren, denn wir sollten hohen Besuch bekommen. Gegen 14 Uhr fand sich die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries ein (gefolgt von einer riesigen Menschenschar, von denen mindestens 2/3 das Geschehen ausschließlich durch eine Kamera verfolgten). Wir hatten ca. 10 min. Zeit mit ihr zu sprechen und ihr zu erläutern, was wir im de-Projekt so tun. Dabei haben wir auch über das OOo-Camp gesprochen, welches sie besonders interessiert hat.

Am Freitag abend haben sich Sigrid und Andreas bei Thomas zuhause in die Arbeit gestürzt, um die Vereinskasse zu prüfen. Zur gleichen Zeit fand dann beim Linux-Verband eine Standparty statt. Die netten Leute, die Live-Musik und die ausgelassene Stimmung ließen uns fast vergessen, dass wir eigentlich hundemüde sind. Das fiel uns dann erst später beim Essen (im "Wikinger") auf, als wir doch sehr lange auf unser Essen warten mussten (aber das Warten hat sich echt gelohnt).

Am Samstag war es auf der Messe richtig schön voll und es haben sich auch noch weitere Projektmitglieder angekündigt. Mechtilde und Michael waren schon sehr zeitig da und auch Thomas und Niels kamen zu Besuch. Vielen Dank an Euch, dass ihr die Stellung gehalten habt, während die meisten anderen zur Mitgliederversammlung des OOoDeV gegangen sind. Gegen nachmittag gingen die Gedanken schon langsam in Richtung "Abbau" und Feierabend, was später glücklicherweise kein Problem war, da wir so viele helfende Hände hatten.

Auf meinem Heimweg war ich schon ein bisschen traurig, es hat mit euch allen mal wieder riesigen Spaß gemacht. Der LinuxTag ist wirklich eine Reise wert! Und ich hoffe, dass sich die Veranstalter nochmal aufraffen und auch im nächsten Jahr ein tolles Event auf die Beine stellen.

Florian hat eine Nachlese für die Webseite geschrieben (danke! - und auch Dank an Marko fürs zusammenbasteln):
http://de.openoffice.org/veranstaltungen/linuxtag_2006.html

Wer Interesse an den Vortragsfolien hat, die gibt es hier:
http://de.openoffice.org/servlets/ProjectDocumentList?folderID=591

Ein paar Bilder habe ich auch online gestellt:
http://de.openoffice.org/servlets/ProjectDocumentList?folderID=592

Viele Grüße,

Jacqueline

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