Hallo Bernahrd,

Bernhard Dippold schrieb:
[..]
> Es geht um die Einrichtung einer "Foundation" (Stiftung, 
> Gesellschaft, Verein - ich weiß nicht, welche Rechtsform in 
> Deutschland dem gewünschten Ansatz entspricht), 

"Stiftung" wäre der entsprechende deutsche Begriff, allerdings sind
gemeinnützige Unternehmensstiftungen nur noch in einigen Bundesländern
möglich.

Ich kommentiere jetzt mal nicht die einzelnen Punkte an sich, halte aber
 den Weg an sich für dringend notwendig.

Meiner Ansicht ist abzusehen, dass irgendwann das OOo Projekt bei Sun
"gekippt" wird, d.h. wenn erst einmal entsprechende Unternehmensberater
auf das "kleine" und "unbedeutende" Projekt OOo aufmerksam werden (im
Vergleich zum Sun Industriekonzern) und es an der Börse eng werden
sollte, dann ist dies sicherlich ein "strategische" Masse, die schnell
abgestossen wird - nur Kosten, wenig bis keinen Gewinn. Und StarOffice
wird das leider nicht retten. Dazu fehlt die Differenzierung und die
Marketingmacht.

In diesem Fall muss irgendjemand die Entwickler "auffangen", zumindest
teilweise, und das kann eigentlich nur eine Stiftung sein.

Bedenkt man nun, das viele der Entwickler hier ansässig sind
(Deutschland), sollte diese auch hier ansässig oder zumindest stark
vertreten sein. Sie sollte auch in der Lage sien, den Code Sun
abzukaufen, und entsprechend weiterzuentwickeln.

Somit wäre die Grundvoraussetzung gegeben: Die Stiftung muss unabhängig
sein, Firmen könnten Geldgeber sein (Novell, IBM, Sun...) und die
primäre Aufgabe wäre die Wahrung und Weiterentwicklung des Codes.
Starten könnte eine solche Stiftung meiner Meinung nach zunächst als
Sammelbecken für Add-Ons, quasi in Wartestellung für den "Crash", aber
könnte natürlich auch gleich mit Sun Kontakt hinsichtlich des Codes
aufnehmen.

Um Fördermittel zu erhalten, bedarf es meist einer nationaleren
Ausrichtung - oder zumindest einer europäischen. Dieses sollte also eher
 nationalen Ablegern der "Foundation" vorbehalten bleiben - und auf
konkrete Teilprojekte bezogen (zum Beispiel "öffentliche Verwaltungen...").

Die größte Gefahr einer "Foundation" sehe ich eigentlich im
bürokratischen Aufwand und den daraus direkt folgenden
"Selbstverwaltungen", die leider meist dann Interessenskonflikte und
persönliche Begehrlichkeiten beinhalten. Aus solchen "Streitigkeiten"
entstehen dann eben zu oft Abspaltungen, die berühmten "Forks".
Aber - da muss man einfach durch. Das lässt sich halt nicht ändern.

Also: Ich wäre für eine (!) große Foundation, die als Dach den Code
übernimmt und die Weiterentwicklung fördert. Hiervon abgeleitet sollten
nationale Stiftungen entstehen, die dann die jeweiligen Länderinteressen
wahrnehmen - über den gesamten Bereich, also Entwicklung, Marketing und
ähnliches. Eine Trennung halte ich hier nicht für sinnvoll. Diese
wiederum müssten jedoch "neutral" aufgestellt sein, so dass es parrallel
dazu nationale "Marketingorganisationen" geben sollte und müsste, die
die Interessen der Buisinessteilnehmer bündelt und gemeinsam vermarktet.

Die gemeinsame Foundation könnte zunächst als Sammelbecken für Add-Ins
gestartet werden, jedoch mit der klaren Zielrichtung, den kompletten
Code zu übernehmen.

Soviel meine 2 cent zur Idee.

Gruss
Thomas

PS: Wenn Mitarbeit gewünscht wird, wäre ich mit dabei.


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