On Friday 07 November 2008 09:32:52 Gerfried Fuchs wrote: > Am Mittwoch, den 05.11.2008, 08:42 +0100 schrieb Volker Nehring: > > On Tuesday, 4. November 2008, Frederik Schwarzer wrote: > > > Ich denke, ein allgemeiner Beschluss ist ein allgemeiner Beschluss, > > > egal ob er in Debian oder bei der Sparkasse erarbeitet wird. Ich sehe > > > da keinen Grund für die Verwendung als Eigenname. > > > > Nun ja, die Idee rührt daher, dass es sich bei dem "Allgemeinen Beschluss" > > um den Namen für ein festgelegtes Verfahren handelt (oder irre ich da?), > > und damit um einen Eigennamen. Die schreibt man im Deutschen groß. > > Beispiel dafür ist die Aktuelle Stunde im Bundestag.
Die "großen Mülleimer" im Zug sind auch extra für die Bahn entwickelte, festgelegte Behälter, die man nur in den Vorräumen findet. Dass man sie trotzdem klein schreibt, rührt daher, dass es auch woanders große Mülleimer gibt. Ein Eigenname ergibt sich nur dann, wenn der Begriff für etwas Einzigartiges steht, dass es auch an anderer Stelle nicht gibt. (Bei Institutionsnamen ist das etwas weniger strikt.) Dass es für/in Debian fest definiert ist, macht es nicht zu einem Anwärter für einen Eigennamen. Die meisten Dinge sind innerhalb einer Institution festgelegt. > Er wird auch im Englischen deswegen explizit immer mit Großbuchstaben > geschrieben Die eigene deutsche Rechtschreibung mit den Regeln einer anderen Rechtschreibung zu rechtfertigen, sollte lieber nicht Mode werden. [OT] > und es macht durchaus Sinn "es ergibt Sinn", "macht Sinn" ist englischer Schnack... [/OT] > , das auch im deutschen mit zu > übernehmen um das direkt erkennbar zu machen Warum? Die englische Sprache hat ziemlich skurrile Regeln, was die Großschreibung von Wörtern in Titeln und titelähnlichen Begriffen. http://en.wikipedia.org/wiki/Capitalization "# In English, adjectives derived from proper nouns (except the names of characters in fictional works) usually retain their capitalization – e.g. a Christian church, Canadian whisky, a Shakespearean sonnet, but not a quixotic mission, malapropism, holmesian nor pecksniffian. Where the original capital is no longer at the beginning of the word, usage varies: anti-Christian, but Presocratic or Pre-Socratic or presocratic (not preSocratic). # Such adjectives do not receive capitals in German (sokratisch, präsokratisch), French (socratique, présocratique), Swedish (sokratisk, försokratisk) or Polish (sokratejski, presokratejski)." > Es wird ja auch Freie Software groß geschrieben um den für sich > stehenden Begriff klar dastehen zu lassen. heise.de schreibt es klein, in der Wikipedia ist es kleingeschrieben, im Netz ist es sonst durchwachsen. Nun, die deutsche Übersetzung der FSF-Webseite schreibt es groß, aber ehrlich gesagt würde ich Übersetzer im Bereich der freien Software nicht blind als Referenz anbringen. Die MIME-Types von freedesktop.org sind wie "Microsoft Word-Dokument" übersetzt. Der Übersetzer rechtfertigt das mit dem Namen seiner alten Schule, die auch keinen Bindestrich im ersten Teil gesetzt hatte. Naja, jedenfalls schreibe ich freie Software auch klein, ebenso "unfreie Software", "proprietäre Software", "kostenlose Software". Nur weil es eine Bewegung hinter freier Software gibt, ist es noch kein Eigenname. Schließlich ist der Handel auch die treibende Kraft hinter "kostenpflichtiger Software". Nicht alles, was in der englischen Sprache groß geschrieben wird, ist auch auf die deutsche Rechtschreibung anwendbar. Ist der "allgemeine Beschluss" in Debian an den aus der Justiz bekannten "allgemeinen Beschluss" angeleht, muss er klein geschrieben werden, wobei es sich anbietet, ihn in Anführungszeichen zu setzen. Ist der "allgemeine Beschluss" in Debian eine völlig eigene Sache (nicht nur leicht angepasst), kann er groß geschrieben werden. MfG -- To UNSUBSCRIBE, email to [EMAIL PROTECTED] with a subject of "unsubscribe". Trouble? Contact [EMAIL PROTECTED]