KOLLOQUIUM “AUTORSCHAFT UND INDIVIDUELLER SPRACHGEBRAUCH” - Call for Abstracts

Vom 14. bis 15. November 2025 findet an der Ruhr-Universität Bochum ein 
linguistisches Kolloquium mit dem Titel "Autorschaft und individueller 
Sprachgebrauch" statt. 

Die Veranstaltung wird von der Germanistik an der RUB in Kooperation mit dem 
Bereich Autorenerkennung des Bundeskriminalamts (BKA) Wiesbaden ausgerichtet.

In Abhängigkeit von Kontext und Motivation (linguistisch, philologisch, 
forensisch, technisch) dient die Bestimmung der Autorschaft unterschiedlichen 
Zielen. Im forensischen Bereich soll die linguistische Auswertung der 
Strafverfolgung helfen, das hinter dem Text stehende Individuum zu 
identifizieren, da sich für den Verfasser durch den Text rechtliche 
Konsequenzen ergeben. Ein zentrales Anwendungsfeld der forensischen Linguistik 
ist daher die Autorschaftsbestimmung.
Immer dann, wenn danach gefragt wird, wer einen Text geschrieben haben könnte, 
richtet sich das Interesse auf die individualisierende Seite des 
Sprachgebrauchs: Das Individuelle, und mit ihm sprachliche Variation, ihre 
Ausgestaltung und ihre Funktionalität, treten dann gegenüber dem 
Systemisch-Allgemeinen von Sprache in den Vordergrund. Der individuelle 
Sprachgebrauch wird zum Mittel, über das eine Zuschreibung an einen Autor 
erfolgt. 

Die Veranstaltung will eine Diskussion zwischen verschiedenen Zugängen zum 
Thema anregen und ein Forum zum Austausch bieten. Der Fokus sollte auf 
Forschung zum Deutschen liegen. Die Einbindung in den forensischen Kontext ist 
ausdrücklich erwünscht, aber andere Zugänge sind ebenso willkommen. Wir laden 
Kolleginnen und Kollegen ein, die sich auf der Grundlage deutschsprachigen 
Materials mit forensischer Autorschaftsanalyse befassen, wie auch Forschende, 
die sich (jenseits einer forensischen Zielsetzung) für die Zusammenhänge von 
Individuum, Sprache und Autorschaft interessieren und dazu arbeiten.

Von den Beiträgen erhoffen wir uns Impulse zu folgenden Bereichen:
•       In welchen Kontexten und für welche Forschungsfragen werden Texte in 
Hinblick auf ihre Autorschaft analysiert? Welche sprachlichen Aspekte werden 
dabei als relevant angesehen?
•       Was macht das Individuelle am Sprachgebrauch aus und in welcher Form 
lässt es sich ermitteln? 
•       Welche linguistischen Variablen fließen in die Analyse mit ein und wie 
realisieren sie sich im Geschriebenen? Wie ergänzen weitere, außersprachliche 
Faktoren die Analyse?
•       Welche Instrumentarien und Analyseverfahren werden für Autorenprofile 
und/oder Textvergleiche genutzt, mit welchen Ergebnissen? Wie geht man mit 
komplexeren Merkmalen um (z. B. Argumentationen, Stilzügen, Sprachhandlungen)?
•       Welche Formen der Autorschaft sind (forensisch-linguistisch) relevant? 
Was definiert Autorschaft z. B. im kollaborativen Schreiben und wie geht man 
(forensisch-linguistisch) mit multipler Autorschaft um?
•       Was behindert, was fördert die Identifizierung eines individuellen 
Sprachgebrauchs? Wo kommt linguistische Analyse an ihre Grenzen? Was ist 
darüber hinaus bei Verfassern im kriminellen Kontext zu bedenken? 
Weitere mögliche Themenvorschläge:
•       Variablen/Parameter des Autorenprofils
•       Bewertung und Interpretation von Merkmalen
•       inter- und intra-individuelle Variation, Stil und Textsorte
•       Gruppensprache, Gruppenidentität und Autor 
•       Textproduktionsbedingungen und ihre Auswirkung auf individualtypische 
Merkmale
•       Verstellungformen, Verstellungsstrategien
•       Kombinationen qualitativer und quantitativer Ansätze, korpusbasierte 
Analysen
•       Anwendungsbeispiele (aus der Praxis)
•       interdisziplinäre Fragestellungen und Analyseansätze

Es sind alle Beiträge willkommen, die sich mit diesen und ähnlichen Fragen aus 
theoretischer, empirischer oder praktischer Perspektive befassen. Die Vorträge 
sollen eine Dauer von 20 Minuten nicht überschreiten, es folgt jeweils eine 
10-minütige Diskussionsrunde. Wir bitten um Abstracts im Umfang von ca. 350 
Wörtern (exkl. Literatur) mit maximal fünf Literaturangaben im pdf-Format an 
die Emailadresse autorschaft2...@rub.de . Ein Zeitslot für Posterpräsentationen 
ist ebenfalls vorgesehen. Vortragssprachen sind Deutsch und Englisch.

Eingeladene Sprecher:innen:

Lars Bülow (LMU München)
Dana Roemling (University of Birmingham)
Markus Shiegg (Universität Freiburg)

Call for Abstracts:
30.05.2025 Ende der Einreichfrist für Abstracts
31.07.2025 Benachrichtigung der Vortragenden/Posterpräsentierenden

Anmeldung:
Anmeldungen für Teilnehmende sind ab 1.9.2025 möglich. Nähere Informationen 
folgen.

Veranstaltungsort:
Landesspracheninstitut (LSI) in der Ruhr-Universität Bochum, Max-Kade-Halle
Laerholzstraße 84
44801 Bochum

Organisationskomitee:
Maria Berger (RUB)
Eilika Fobbe (BKA)
Nora Giljohann (RUB)
Steffen Hessler (RUB)
Kerstin Kucharczik (RUB)
Karin Pittner (RUB)
Tatjana Scheffler (RUB)

Website: https://staff.germanistik.rub.de/kolloquium-autorschaftsanalyse/ 

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Tatjana Scheffler (she/her)
GB 5/157
Ruhr-Universität Bochum
Digital Forensic Linguistics
Fakultät für Philologie, Germanistisches Institut
Universitätsstraße 150 
44780 Bochum
Germany

Mail: tatjana.scheff...@rub.de
Web: http://staff.germanistik.rub.de/digitale-forensische-linguistik/
Mastodon: https://fediscience.org/@tschfflr
Tel.: +49 234 32-21471

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